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Das Schweigen der Schwaene

Das Schweigen der Schwaene

Titel: Das Schweigen der Schwaene
Autoren: Iris Johansen
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war. Was meinst du, wie es mir ging, als du mir erzählt hast, dass die Wunde...«
    »Wie ging es dir, Nell? «
    »Du weißt genau, wie es mir ging.«
    »Ich will, dass du es mir sagst, Nell. Sag es mir nur ein einziges Mal.«
    »Ich fühlte mich schuldig, ich hatte Angst und...«
    »Du wolltest mich nicht verlieren.«
    »Also gut, ich wollte dich nicht verlieren.«
    »Warum? «
    »Weil ich mich an dich gewöhnt habe, weil du...«
    »Warum? «
    »Weil ich dich liebe, verdammt.« Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. »Und weil es weh tut. Ich wollte nicht, dass das passiert. Es hätte nicht passieren dürfen. Ich habe so dagegen angekämpft. Du bist der letzte Mensch - du mit deinen verdammten Schutzzäunen um dich herum. Du wirst sterben, genau wie Jill gestorben ist. Aber den Gedanken, dass so etwas noch einmal passiert, ertrage ich nicht.«
    »Wir alle sterben. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich ewig leben werde.« Er nahm sie fester in den Arm. »Aber ich kann dir versprechen, dass ich dich lieben werde, solange ich am Leben bin.«
    »Das reicht nicht. Das will ich nicht. Verstehst du mich? « Sie schob ihn fort. »Ach, geh doch ins Bett. Ich will dich nicht mehr sehen. Ich hole dir jetzt deine Medizin.« Sie schnappte sich ihre Handtasche vom Tisch und ging zur Tür. »Und es bedeutet nicht  - ich komme schon darüber hinweg.«
    »Darauf verlass dich lieber nicht.« Er lächelte. »Ich denke, am besten akzeptieren wir es und machen das Beste draus.«
    Sie warf die Tür hinter sich ins Schloss und wischte sich die Tränen mit dem Handrücken aus dem Gesicht. Akzeptieren?
    Sie konnte es nicht akzeptieren. Es hatte ihr das Herz zerrissen, Nicholas verwundet zu sehen und zu denken, dass er vielleicht starb.
    All der Schmerz, von dem sie nach Jills Tod beinahe zerstört worden war, war mit Macht zurückgekehrt und hatte gedroht, sie zu überwältigen. Sie hielt es einfach nicht aus.
    Sie konnte es nicht akzeptieren, jetzt und auch in Zukunft nicht.

19. Kapitel
    2.Januar Paris
    »Gardeaux liegt seit gestern im Krankenhaus«, sagte Jamie, als er mit einer Zeitung in der Hand das Appartement betrat. »Er leidet an einer nicht genannten Krankheit, und sein Zustand scheint kritisch zu sein.« Er grinste. »Wie traurig, nachdem sein Renaissancefest ein derart erinnerungswürdiger Erfolg gewesen ist.«
    »Und was ist mit Kabler? «
    Jamie zuckte mit den Schultern: »Er wird mit keinem Wort erwähnt. Ich wette, er ist bereits wieder nach Washington unterwegs und überlegt, wie er seinen Arsch retten kann.«
    »Er muss wissen, was mit Gardeaux passiert ist. Kann er dir deshalb etwas anhängen? « fragte Nell Nicholas.
    »Er wäre ein Narr, wenn er das jetzt noch versuchen würde.
    Schließlich sind Pardeaus Bücher in meinem Besitz, und in ihnen wird er eindeutig als Zahlungsempfänger genannt.«
    »Eine weitere Lebensversicherung? «
    »Zusammen mit Simpsons Büchern die beste, die es gibt.«
    »Und Kabler macht einfach beim DEA weiter wie bisher? «
    »Er ist ein cleverer Bursche. Ich bezweifle, dass sie jemals erfahren werden, dass er die Seite gewechselt hat. Vielleicht wird er eines Tages mit einer goldenen Uhr für besondere Treue zum Unternehmen in Pension geschickt.«
    Nell schüttelte den Kopf.
    »Man kann nicht alles haben«, sagte Nicholas ruhig.
    »Ich kann ihn nicht zur Strecke bringen. Sein Schweigen ist wichtig für uns.«
    »Aber vielleicht kriegen wir Maritz«, mischte sich Jamie ein.
    »Wie ich gehört habe, soll er in Südfrankreich sein. Auf jeden Fall wurde er in Monte Carlo gesehen.«
    Nell drehte sich zu ihm um. »Wann? «
    »Vor ein paar Tagen. Aber ich überprüfe die Sache noch.«
    »Und dann geben Sie mir Bescheid? «
    Nicholas sah sie fragend an. »Du wirkst nicht sonderlich aufgeregt.«
    »Mein Aufregungspotential ist erschöpft«, kam ihre trockene Erwiderung. »In den letzten paar Tagen hatte ich schließlich mehr als genug davon.« Sie stand auf und ging zum Schrank.
    »Wobei mir einfällt, dass ich Dumoit noch sein Kleid zurückbringen muss. Celine hat schon dreimal auf meinen Anrufbeantworter gesprochen. Offenbar ist sie bereits im Begriff, die Polizei zu verständigen.« Sie nahm das zerknitterte, blutbefleckte Kleid heraus und verzog das Gesicht. »Aber das macht sie bestimmt sowieso, wenn sie sieht, dass das Prachtstück von mir ruiniert worden ist.« Sie legte sich das Kleid über den Arm, nahm ihre Handtasche und ging zur Tür.
    »In ein paar Stunden bin ich zurück.«
    »Er
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