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Das schmutzige Spiel Kommissar

Das schmutzige Spiel Kommissar

Titel: Das schmutzige Spiel Kommissar
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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anders. Jetzt war Clarissas Forderung geradezu ein Wink des Himmels. Wenn Clarissa diesen Britt heiratete würde Berger das Nachsehen haben!
    Fast spürte die Gräfin ein Empfinden wilden Triumphes als sie daran dachte daß Bergers Zugriff zu spät kommen würde. Sie holte tief Luft und sagte dann: „Also gut du sollst meine Einwilligung haben. Ich hoffe du erweist dich dieses Vertrauens würdig."
    Clarissa war mehr als verblüfft. Sie war wie erschlagen. Sie hatte die Forderung zwar ebenso ultimativ wie keck ausgesprochen aber sie hatte keineswegs damit gerechnet so schnell zum Ziel zu kommen.
    Bodenlose Enttäuschung breitete sich in ihr aus. War das alles nicht ein weiterer Beweis für die Schuld der Mutter?
    Sie will mich los sein dachte Clarissa eher bitter als traurig. Sie will mit ihrem schuldbeladenen Gewissen allein sein. Warum hat sie mich mit dem Leben eines Fremden gegen eine dumme kleine Erpressung verteidigt wenn sie jetzt bereit ist, nach kaum einer Minute klein beizugeben?
    „Du wirst mir die genauen Daten des jungen Mannes angeben müssen", sagte die Gräfin. „Wo arbeitet er denn?"
    „Ich weiß es nicht."
    „Was tut er?"
    „Das weiß ich auch nicht."
    Die Gräfin hob erstaunt die schmalen Augenbrauen.
    „Du weißt es nicht? Das ist sehr ungewöhnlich."
    „Ich habe ihn in einem Lokal kennengelernt", sagte Clarissa unwirsch. Sie legte es
    jetzt bewußt darauf an, die Mutter zu schockieren und zu verletzen. „Ist es denn so schrecklich wichtig, wovon ein Mensch lebt?"
    „Aber du mußt doch wissen..."
    „Nein, ich weiß es nicht", schnitt Clarissa der Mutter das Wort ab.
    „Du . . . liebst ihn?"
    „Du kannst einem wirklich die Seele aus dem Leib fragen!"
    Das Gesicht der Gräfin rötete sich. „Verzeih, mein Kind.. . aber das alles geht einfach nicht in meinen Kopf hinein. Warum willst du ihn heiraten? Es muß doch einen plausiblen Grund geben!"
    „Es gibt einen Grund... einen sehr plausiblen Grund sogar!" stieß Clarissa bitter hervor.
    Ich muß ihn heiraten, um dich vor dem Henker zu bewahren, wollte sie hinzufügen, aber sie bezwang sich und warf nur den Kopf in den Nacken. Die Gräfin erblaßte. Sie glaubte zu begreifen. Ihre Tochter erwartete ein Kind!
    War nicht auch dieses Ereignis ihre Schuld? Hätte sie nicht besser auf die Tochter achtgeben sollen, statt sich in Ridden Cross zu vergraben?
    „So ist das also", sagte sie tonlos.
    Clarissa begriff, was die Mutter dachte. Sie lachte kurz und freudlos.
    „Du irrst dich", sagte sie. „Das ist es nicht."
    Die Gräfin atmete auf, aber die Beklemmung wich nicht von ihr.
    „Nein? Aber, mein Kind . . . was ist es dann? Willst du mir nicht endlich die Wahrheit gestehen?"
    Clarissas Augen funkelten böse.
    „Die Wahrheit?" rief sie und mußte sich zwingen, die Tränen zu unterdrücken. „Wie kann ich dir die Wahrheit sagen, wenn du sie mir die ganze Zeit vorenthälst?"
    Dann lief sie an der Mutter vorbei aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    Lady Clarkstone blieb allein zurück... völlig verwirrt und ganz unfähig, noch einen klaren Gedanken zu fassen.
    Nachdem sie sich ein wenig erholt hatte, sagte sie sich: Wer dieser Britt auch sein mag ... er kann nicht annähernd so schlimm sein wie dieser schreckliche Berger. Soll sie mit diesem Britt doch glücklich werden! Hauptsache ist, ich habe sie aus den Klauen eines skrupellosen Erpressers und Mörders befreit!
    Der Gräfin standen die Tränen in den Augen, als ihr diese Gedanken durch den Sinn gingen. Sie wäre dem Nervenzusammenbruch, vor dem sie sich schon die ganze Zeit fürchtete, bedeutend näher gewesen, wenn sie geahnt hätte, daß Berger und Britt ein und dieselbe Person waren... nur daß der Mann, der ihr Leben und das Leben ihrer Tochter bedrohte, weder Berger noch Britt, sondern James Lait hieß.
     
    *
     
    William Kirby, alias ,Sternchen-Jim', saß in seinem Hotelzimmer und betrachtete durch eine Augenlupe zwei gelbe brasilianische Brillianten, die ein Einzelgewicht von je 5 Karat hatten. Als es klopfte, ließ er die Steine und die Lupe in ein schwarzes Lederbeutelchen gleiten. Er schob den Beutel in die Tasche und rief: „Herein!"
    Als James Lait über die Schwelle trat, grinste Kirby vergnügt und erhob sich.
    „Na großartig, mein Junge!" sagte er. „Hast du es dir inzwischen anders überlegt? Du hast Glück . . . die Steinchen sind noch zu haben."
    „Kein Interesse", winkte Lait lächelnd ab. „Ich komme aus einem anderen Grund. Ich brauche einen
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