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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge
Autoren: Markus Heitz
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schwerer zu besiegen. Sie vertrugen unglaublich viele Treffer, ehe sie zusammenbrachen; dazu kamen die dicken Rüstungen und Schilde, die zusätzlichen Schutz verliehen.
Ingrimmsch hatte Tungdil aus den Augen verloren, weil er die Maga retten wollte. Coira besaß zwar die Macht, sich zu verteidigen, aber sie wich einfach nur zurück und schrie voller Todesangst. Ihr Gemüt war nicht das einer Kriegerin.
LotIonan hatte seinen magischen Angriff unterdessen gegen den Meister geschleudert und die Strahlen prallten gegen eine neuerliche Barriere! Sie leckten um die hellrote Glocke und schlossen sie vollständig ein, um schließlich zu erlöschen.
»Verdammte Närrin! Seht, was Ihr mit Eurem Zaudern angerichtet habt!« Der Magus fluchte und blickte zu Coira, die sich mit dem Fuß im Saum ihres Kleides verhedderte und rücklings in den Morast fiel.
Damit schien sie der Attacke mit der überlangen Sense durchFügung entgangen zu sein, denn um sie herum fielen Zwerge verletzt und verstümmelt zu Boden. Blut und Gliedmaßen flogen umher.
Ingrimmsch hatte sie fast erreicht und wollte seinen Augen nicht trauen: LotIonan wandte sich einfach ab, anstatt der Frau zu helfen. Er hielt auf den magischen Schild zu, hinter dem sich der Meister den Armbrustbolzen aus dem Kopf zog. Die Wunde schloss sich, sobald die Spitze den Schädel verlassen hatte, und er stellte sich auf die Beine, als sei nichts geschehen. Mit einfachen Waffen war er nicht zu besiegen.
»Vraccas, wir brauchen deinen Beistand!« Ingrimmsch sah weitere Zwerge zerteilt in den Schlamm sinken, Blut und Matsch spritzten auf. Er starrte auf den Boden, um die Fußabdrücke des unsichtbaren Kriegers auszumachen und tatsächlich! Es waren gewaltige Sohlen.
»Habe ich dich«, grollte er und nahm Anlauf zu einem gewaltigen Sprung, der seinen Schlag ungefähr ins Kreuz oder den Nacken führen sollte. Ingrimmsch drückte sich ab und legte viel Kraft hinein, dabei schwang er den Krähenschnabel über den Kopf und drosch zu.
Der Dorn durchschlug etwas, und ein lauter Schrei erklang. Dann prallte der Zwerg gegen Metall und hielt sich mit aller Gewalt am Griff seiner Waffe fest, während sich sein Gegner drehte und wendete, um ihn abzuschütteln wie ein wildes Pferd seinen Reiter.
Aber Ingrimmsch dachte gar nicht daran, die Finger zu lösen. Er hing mit den Füßen anderthalb Schritte über dem Boden, pendelte hin und her und lachte dabei wild. »Bocke ruhig! Es wird dir nichts nützen!« Er zog rasch seinen Dolch mit einer Hand und klemmte ihn zwischen die Zähne, danach zog er sich beidhändig am Stiel empor, bis er auf der Höhe des Waffenkopfes angelangt war, und stieß die Klinge mit einer Hand in die Wunde, aus der rotes Blut lief. »Wie gefällt dir das, Lulatsch!?«, grölte er und stocherte darin herum, bis er in dem ganzen Fleisch einen Knochen entdeckte. Mit einem Hieb bohrte er den Dolch hinein, dass er festsaß.
»Fahr zu Tion!« Ingrimmsch nutzte nun den Dolch als seine Halterung, zog den Krähenschnabel heraus und schlug damit nach oben.
Ein Scheppern erklang, als der Dorn Metall perforierte, und dasAufbäumen endete. Jäh ging es für den Zwerg vorwärts und nach unten. Ingrimmsch kniete sich erst hin, sobald der Winkel weniger steil wurde, und als der unsichtbare Krieger vor Coira aufschlug, stand er auf dem Rücken des Gegners, die Hände um den Griff des Krähenschnabels geschlossen. »Ho, das war nicht leicht«, rief er der Maga zu. Er riss die Waffe aus dem Feind, der mit seinem Tod Gestalt annahm und sich in seinen ganzen erschreckenden Ausmaßen präsentierte.
Ingrimmsch stieg über den Kopf und hüpfte vor der Maga auf die weiche Erde. »Das Geborgene Land braucht Euch!«, bat er sie eindringlich und hielt ihr seinen verschmierten Handschuh hin. »Überwindet Eure Furcht und besinnt Euch Eurer Kräfte, sonst nimmt es ein böses Ende.« Er deutete zur Barriere. »Helft LotIonan!« Coiras Augen flackerten, sie ängstigte sich unbändig und wagte es nicht einmal, die Hand des Zwerges zu ergreifen. »Ich kann nicht«, flüsterte sie. »Ich fürchte mich so sehr.«
Ein lautes Zischen ertönte, und der Morast fing an zu kochen. Ruckartig stiegen breite Fontänen auf dem gesamten Schlachtfeld in die Höhe und stürzten aus zwanzig Schritt auf die Heere. Der Einschlag warf etliche Kämpfer um, der weiche Matsch legte sich über die Rüstungen, die Helme, die Augen und über die hünenhaften Feinde! Der Mantel aus Dreck machte aus ihnen endlich bekämpfbare Gegner, und
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