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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge
Autoren: Markus Heitz
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das wussten vor allem die Zwerge zu nutzen.
Das war Godas Werk!, dachte Ingrimmsch und fühlte schon wieder Stolz. Da sich Coira nicht bewegte und ihn gleichgültig anstierte, wandte er sich um und rannte zur Barriere. Menschenweiber! Aus den Augenwinkeln sah er Balyndar ebenfalls darauf zueilen, und auch Tungdil näherte sich ihr ebenso wie LotIonan. Ingrimmsch feixte. Dieses Quartett würde der Zwerg in der prunksüchtigen Rüstung nicht aufhalten können. »Gleich bist du ein Meister gewesen«, versprach er dem Unbekannten.
Nacheinander gelangten sie an den Schirm, hinter dem sie den Meister und den Letzten seiner Krieger sahen.
»Los«, drängte Ingrimmsch den Magus. »Lass sie zusammenfallen, damit wir ihn uns schnappen können!«
LotIonan beachtete ihn nicht weiter. Seine Finger malten Zeichen in die Luft.
Tungdil trat an die Barriere und pochte mit Blutdürster dagegen, und es klang wie Glas. »Unser Zweikampf ist noch nicht beendet. Deine Männer werden besiegt, wie du siehst. Wäre es für dich nicht ein Ansporn, mich wenigstens tot zu sehen, auch wenn du alles andere verloren hast?«
»Der, der viele Namen trägt«, sagte der Krieger neben ihm, »verkündet, dass diese Schlacht nicht vorüber ist. Doch bis dahin«, die Barriere stülpte sich plötzlich über Tungdil und schloss ihn ebenso darunter ein, »wird er mit dir kämpfen und dich strafen.« Dann nahm er sein schwarzes Rufhorn und blies hinein. Die Bohrungen darin erlaubten es ihm, ähnlich einer Flöte verschiedene Melodien zu spielen. »Nein!«, rief Ingrimmsch und schlug mit dem Krähenschnabel gegen den Schirm. Es summte, aber die Barriere verschwand nicht. »Lass mich hinein!«
Balyndar packte ihn an der Schulter und zwang ihn, zur Schlucht zu blicken. »Was tun wir jetzt?«
Ingrimmsch riss sich aus seinem Griff los. »Fass mich nicht...« Er bemerkte, worauf die anderen um ihn herum starrten.
Ein weiterer Kordrion erschien in der Spalte, dessen Kopf wesentlich kleiner war als der eines ausgewachsenen Exemplars doch dann schob sich ein weiterer Schädel und noch einer und wieder einer aus der Schlucht. Das Biest kam zum Vorschein und zeigte sich dem Heer der Verteidiger des Geborgenen Landes.
»Ein Kordrion mit vier Köpfen«, stöhnte Ingrimmsch.
Tungdil hatte den Kampf gegen seinen Meister wieder aufgenommen, während sich die schimmernde Schutzglocke weiter ausdehnte und ihren Durchmesser auf zehn Schritt verbreiterte. Die Zwerge und LotIonan mussten zurückweichen. Ingrimmsch fluchte und sah zum Magus, der noch immer Magie wirkte, aber anscheinend ohne Beistand nicht gegen den Schirm ankam. »Goda!«, rief er. »Goda, wir brauchen dich.«
»Vergehe!« Balyndar schlug gegen die Energiehalbkugel, doch die Feuerklinge erreichte nichts. Sie federte zurück und hätte ihren Träger beinahe mit den Widerhaken verletzt.
Der Hüne ließ das Horn merkwürdige Laute von sich geben, und der Kordrion warf sich fauchend und zischend vorwärts gegen die Truppe, die ihm am nächsten stand. Das waren die Ubariu, die mit weißem Feuer regelrecht überschüttet wurden.
Die Köpfe spien die Flammen in drei verschiedene Richtungen, sodass der größtmöglichte Schaden unter den Soldaten angerichtet wurde. Nach einem zweiten Signal entfaltete das Scheusal seine Schwingen, flatterte in die Höhe und landete im Herzen des UbariuHeeres. Es zermalmte die mächtigen Soldaten unter sich, zwei Köpfe schnappten umher, die anderen beiden sandten erneut Lohen gegen die Feinde. »Mach schon, Zauberer!«, brüllte Ingrimmsch LotIonan an. »Wir brauchen diese Tröte!«
Der Kampf zwischen Tungdil und seinem Meister verlief unterdessen recht ausgeglichen. Keiner gewann die Oberhand, sie fügten sich gegenseitig leichte Schnitte und Beschädigungen an den Rüstungen zu; die Runen darauf schwiegen. Ingrimmsch wusste nicht, warum.
Goda erschien schwer atmend. »Ich habe nur noch Kraft für einen Zauber«, gestand sie. »Und genau diese benötige ich«, sagte LotIonan nach vorne, ohne sie anzusehen. »Du kennst den Spruch der Sarifanie?«
»Du weiß, dass du ihn mir beigebracht hast, kurz bevor ich mich von dir lossagte«, gab sie zurück. »Es ist keine gute Magie.«
»Darauf kommt es nicht an«, fuhr Ingrimmsch sie an. »Nicht jetzt, Goda! Hilf ihm, die Barriere zu durchbrechen, oder der Kordrion vernichtet ein Heer nach dem anderen!« Ungeduldig schwang er seine Waffe und merkte, wie das Blut an ihm trocknete. Die Zwergin tat sich sichtlich schwer, neben ihren einstigen Lehrer
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