Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)
Autoren: Jörg Benne
Vom Netzwerk:
Mauern und schnell war klar, dass wir zu wenige Soldaten hatten, um die nun offene Stadt zu verteidigen.
    Meister Johann vertraute dem Fürsten die jüngeren Paladjur an, die noch im Haus der Paladine weilten. Als die Nekromanten die Stadt stürmten, flüchtete der Fürst gemeinsam mit den Paladjur und seiner Leibgarde durch einen Geheimgang, der bis in den Wald führt. Johann blieb mit einigen wenigen Getreuen zurück, um das Haus der Paladine zu verteidigen und dem Fürsten einen Vorsprung zu verschaffen. Wir wissen nicht, was aus ihnen geworden ist, aber wir befürchten das Schlimmste.«
    Es brauchte einige Augenblicke, ehe die Stadträte diese Nachrichten verdaut hatten. Dann riefen sie wild durcheinander, bis der Vorsitzende schließlich eine kleine Glocke läutete und somit wieder für Ruhe sorgte.
    »Vielen Dank für Euren Bericht, General, wir verstehen nun das Anliegen des Fürsten. Doch ich muss zu bedenken geben, dass Kreuzstadt über so gut wie keine Verteidigungsanlagen verfügt und von drei Seiten angreifbar ist. Wäre es nicht ...« Der Vorsitzende sah unbehaglich auf Katmar, dessen Zaubermale auf den nackten Armen ihn unmissverständlich als Nachkommen eines Paladins auswiesen. »Wäre es nicht besser, die Paladjur würden mit dem Fürsten nach Dulbrin gehen und Nasgareth verlassen?«
    Katmar sog hörbar die Luft ein und Martin legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter. Immerhin hatte der Vorsitzende nicht vorgeschlagen, die Paladjur einfach auszuliefern – auch wenn Martin sich nicht ganz sicher war, ob er das nicht eigentlich hatte sagen wollen.
    Dalob blieb die Ruhe selbst. »Warum sollten die Nekromanten Euch glauben, wenn Ihr ihnen sagt, dass keine Paladjur in der Stadt sind? Und ohne die Zauber der Paladjur ist die Stadt einem schnellen Untergang geweiht. Ihr habt die Order des Fürsten gehört, wir sollen so lange wie möglich ausharren, damit Verstärkung vom Kontinent kommen kann.« Seine Augen verengten sich und ein drohender Unterton lag in seiner Stimme, als er hinzufügte: »Ich muss Euch wohl nicht daran erinnern, dass in Kriegszeiten der Fürst die volle Befehlsgewalt über Nasgareth hat, auch über Kreuzstadt.«
    »Nein, natürlich nicht«, versicherte der Vorsitzende hastig.
    »Gut. Dann lasst nach dem Obersten der Stadtgarde schicken und uns über Katapulte, Vorräte und alles Weitere sprechen.«
    Kreuzstadt mochte zwar keine hohen Mauern haben, aber immerhin gab es einige Katapulte und auch genug Waffen und Vorräte in den Speichern, wie der Anführer der Stadtgarde kurz darauf zu berichten wusste. Nach seiner Schätzung waren mehrere hundert Soldaten aus dem ehemaligen Heer in der Stadt.
    »Das sind gute Nachrichten«, schloss der General das Gespräch. »Der Stadtrat muss nun entscheiden, ob Frauen, Kinder und Alte aus der Stadt gebracht werden sollen. Durch die Muldenlage ist Kreuzstadt sehr leicht einzukesseln, daher würde ich das dringend empfehlen. Wenn die Armeen der Nekromanten erst einmal hier sind, wird es für eine Flucht wohl zu spät sein. Aber das zu entscheiden und gegebenenfalls umzusetzen überlasse ich Euch. Ich werde einstweilen die Truppe sammeln und alle Vorbereitungen treffen.« Er deutete eine knappe Verbeugung an und drehte sich zur Tür. »Katmar, Martin, bitte begleitet mich.«
    Sie verließen den Saal, wo die noch immer sichtlich schockierten Ratsherren sich mit dem Anführer der Stadtgarde weiter beraten wollten und gingen durch die Halle nach draußen. Auf dem Marktplatz hatte sich die Lage beruhigt und alles ging seinen gewohnt chaotischen Gang, der Fürst war offenbar bereits fort.
    »Hört zu«, sagte Dalob eindringlich, aber so leise, dass sich Katmar und Martin zu ihm beugen mussten. »Wenn die Stadt zu fallen droht, könnten die Räte auf die Idee kommen, Euch und die Paladjur auszuliefern. Das werde auch ich nicht verhindern können. Mit oder ohne Euch, die Stadt wird vermutlich nicht zu halten sein. Aber mit Euch besteht immerhin die vage Hoffnung, dass noch rechtzeitig Verstärkung eintrifft. Dennoch, wenn Ihr die Stadt verlassen wollt, kann ich das verstehen, denn viele der Paladjur die mit uns herkamen, sind ja noch Kinder.« Er seufzte. »Was ich sagen will: Trefft Ihr Eure Vorkehrungen, ich treffe meine. Wenn Ihr mich sucht, ich werde im Gasthaus am Osttor sein.« Dalob nickte ihnen zu und ging davon.
    »Da bist du ja.« Tiana und Vinjala kamen auf sie zu. »Katmar?«, riefen sie dann wie aus einem Mund, als sie ihn erkannten.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher