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Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)

Titel: Das Schicksal der Paladine - Gejagt (German Edition)
Autoren: Jörg Benne
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nackter Paladin«, grinste er.
    »Wusste gar nicht, dass man mich so nennt«, brummte Martin und warf einen missmutigen Blick auf seine Arme, die keinerlei Zaubermale aufwiesen, was wohl der Grund für den Namen war.
    Sie folgten den Generälen und dem Fürst eine Treppe hinauf ins obere Stockwerk. »Was machst du im Gefolge des Fürsten?«, fragte Martin leise.
    »Sie kamen gestern durch die Garnison, wo ich auf euch gewartet habe. Es waren Paladjur bei ihnen, die mich erkannten, und der Fürst bat mich, mitzukommen und ihm während der Reise zu berichten, was uns widerfahren ist.«
    »Es sind noch mehr Paladjur bei euch? Johann auch?«, fragte Martin hoffnungsvoll.
    Katmar schüttete mit ernster Miene den Kopf. Für Erklärungen blieb keine Zeit mehr, denn sie erreichten die Tür des Ratssaales. Der Fürst wurde am Eingang vom obersten Ratsherrn überschwänglich begrüßt, tat das aber mit einer knappen Geste ab und trat einfach ein.
    Die Ratsmitglieder, insgesamt zehn mit dem Vorsitzenden, saßen an dem der Tür gegenüberliegenden Ende des Raumes an einem langen Tisch, so wie Richter in einem Gerichtssaal. In der Mitte des Zimmers stand ein einzelner, prunkvoller Sessel, der offenbar eigens für den Fürsten herangeschafft worden war.
    Während die Generäle mit Martin und Katmar bei der Tür stehen blieben, nahm Sildar auf dem Sessel Platz und begann ohne Umschweife: »Kreuzstadt ist in Gefahr, werte Ratsmitglieder. Die Nekromanten greifen nach der Herrschaft über die Insel und suchen all jene, die ihnen noch gefährlich werden können, insbesondere die Paladjur. Ich werde unverzüglich nach Dulbrin weiterreisen und von dort die Regierung so lange wie möglich aufrecht erhalten. Ich hoffe, dass die kontinentalen Königreiche uns Verstärkung schicken werden, Boten wurden bereits ausgesandt.
    Bis die Verstärkung kommt, müssen wir den Nekromanten standhalten, so gut es eben geht. Nephara konnten wir nicht halten, sie haben die Stadt in zwei Tagen genommen.« Einigen Räten entfuhren Schreckenslaute. »Unter den Zaubern ihrer untoten Paladine brachen die Mauern, als seien sie aus Pergament.« Sildar seufzte und erhob sich. »Also rüstet Euch. General Dalob wird hier bleiben und die Truppen neu organisieren. Leistet Widerstand so lange Ihr könnt. Ich mache Euch für den Schutz der Paladjur verantwortlich, die ich hergebracht habe. Auf keinen Fall dürft Ihr sie den Nekromanten ausliefern. Der General wird Euch weitere Fragen beantworten. Lebt wohl.«
    Ehe noch einer der Ratsherren den Mund aufmachen konnte, rauschte der Fürst wieder zur Tür hinaus, den zweiten General im Schlepptau.
    General Dalob blieb, wo er war, und beobachtete zunächst schweigend, wie die Ratsleute aufgeregt miteinander tuschelten. Er war ein untersetzter Mann mit einem lichten Haarkranz, einem durch einen Vollbart kaschierten Doppelkinn und Bauchansatz, aber seine Arme sahen immer noch muskulös aus. Früher war er sicher ein kräftiger Mann gewesen und eine Narbe am Hals und eine weitere auf dem rechten Handrücken zeugten davon, dass er schon einige Schlachten gesehen hatte.
    Schließlich trat der General vor und räusperte sich vernehmlich. »Meine Herren, es besteht Grund zu der Befürchtung, dass Kreuzstadt bald von zwei Seiten angegriffen wird«, eröffnete er den ohnehin schockierten Räten unverblümt. Der Oberste des Rates wurde aschfahl. Dalob fuhr ungerührt fort: »Die Nekromanten haben eine Armee im Westen, wo sie unser Heer zerschlagen haben, und eine im Osten, mit der sie Nephara eroberten. Wie viel Zeit uns bleibt, wissen wir nicht, aber wir müssen auf einen baldigen Angriff vorbereitet sein. Genug Truppen sind ja hier, denn wie ich höre, sind viele der Überlebenden unseres Heeres noch in Kreuzstadt. Doch wie steht es mit Vorräten, mit Katapulten und wie viele Alte und Kinder sind in der Stadt?«
    Die Ratsherren warfen einander unbehagliche Blicke zu, ehe sich der Vorsitzende erhob. »Verzeiht, General Dalob, aber bevor wir solche Details erörtern, hätten wir gern gewusst, was in Nephara genau geschehen ist und warum der Fürst den Schutz der Paladjur so betonte.«
    Dalob straffte sich. »Die Nekromanten tauchten vor vier Tagen vor Nephara auf. Sie forderten den Fürsten auf, Meister Johann und alle Paladjur auszuliefern, dann würden sie die Stadt verschonen. Wir dachten, unsere Mauern würden sie aufhalten und so besonders groß schien ihre Armee auch gar nicht zu sein. Dann zerstörten zwei untote Paladine die
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