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Das scharze Decameron

Das scharze Decameron

Titel: Das scharze Decameron
Autoren: Leo Frobenius
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sehen?« Der Nsäni sagte: »Die geöffneten Beine.«
    Die alte Negerin lief zurück zu der jungen Tagellit und sagte: »Es ist ein goldenes Pferd mit einem goldenen Sattel und einem goldenen Zaumzeug. Das goldene Huhn, das goldene Eier legen kann, und die goldene Puppe sind ein Mist dagegen. Er will nur deine geöffneten Beine sehen.« Die junge Tagellit sagte: »Lauf schnell zurück und bring mir den Mann mit dem goldenen Pferd, dem goldenen Sattel und dem goldenen Zaumzeug.« Die alte Negerin lief zurück zu dem Nsäni und sagte: »Nimm dein goldenes Pferd mit dem goldenen Sattel und dem goldenen Zaumzeug und komme mit zur jungen Tagellit.«
    Der Nsäni nahm das goldene Pferd mit dem goldenen Sattel und dem goldenen Zaumzeug und ging mit der alten Negerin zu der jungen Tagellit. Die junge Tagellit sah das goldene Pferd mit dem goldenen Sattel und dem goldenen Zaumzeug und sagte: »Sieh dir an, was du willst.« Der Nsäni blickte zwischen die geöffneten Beine der jungen Tagellit, schüttelte den Kopf und sagte: »Wie schade!« Die junge Tagellit sagte: »Was ist schade?« Der Nsäni sagte: »Es ist schade, daß deine Ischenfir (Vulva) verdreht sitzt. Es müßte umgearbeitet werden. Sieh es dir selbst im Spiegel an.« Danach bedankte sich der Nsäni, ließ das goldene Pferd mit dem goldenen Sattel und dem goldenen Zaumzeug bei der jungen Tagellit zurück und ging in sein Haus.
    Die junge Tagellit sprang auf und holte einen Spiegel. Sie legte ihn auf die Erde und trat mit gespreizten Beinen darüber. Die junge Tagellit erschrak. Sie sah ihre Ischenfir umgekehrt im Spiegel. Sie erschrak so, daß sie sich auf das Bett werfen mußte und weinte. Die alte Negerin kam herein und fragte: »Was weinst du?« Die junge Tagellit sagte: »Meine Ischenfir sitzt umgekehrt. Der geschickte Mann hat es auch gesehen und gesagt, meine Ischenfir müßte umgearbeitet werden. Wer kann mir nun aber meine Ischenfir umarbeiten?«
    Die alte Negerin sagte: »Wer das kann? Der geschickte Mann, der das goldene Huhn, das goldene Eier legen kann, die goldene Puppe und das goldene Pferd mit dem goldenen Sattel und dem goldenen Zaumzeug machen konnte, der kann dir sicherlich auch eine Ischenfir umarbeiten.« Die junge Tagellit sagte: »Du hast recht; geh hinüber zu dem geschickten Manne und frage ihn, ob er es tun will.«
    Die alte Negerin kam zu dem Nsäni und frage ihn: »Die junge Tagellit läßt dich fragen, ob du ihre verdrehte Ischenfir umarbeiten kannst und willst.« Der Nsäni sagte: »Das kann ich schon. Das ist aber eine Arbeit, zu der ich acht Tage brauche. Frage die junge Tagellit, ob ihr das nicht zu lange ist. In kürzerer Zeit kann es niemand machen.« Die alte Negerin sagte: »Komm nur gleich mit und besprich es mit meiner Herrin.«
    Der Nsäni ging zur jungen Tagellit. Die junge Tagellit weinte und sagte: »Antworte nur schnell, ob du meine verdrehte Ischenfir umarbeiten willst, und dann fange an.« Der Nsäni sagte: »Ich kann es.« Der Nsäni begann die junge Tagellit zu streichen und zu reiben. Die junge Tagellit sagte: »Das ist angenehm.« Dann fiel die junge Tagellit in Ohnmacht. Die junge Tagellit stöhnte in der Ohnmacht und sagte nur: »Noch mehr! Noch mehr!« Der Nsäni lag acht Tage bei der jungen Tagellit. Da erwachte sie und sagte: »Ist die Ischenfir denn nun richtig herumgedreht?« Der Nsäni sagte: »Das kannst du daran sehen, ob der Deckel auf den Korb paßt.« Die junge Tagellit sagte: »So decke schnell noch einmal den Deckel auf den Korb.« Die junge Tagellit stöhnte und sagte: »Ach, wie gut der Deckel auf den Korb paßt!«
    Die junge Tagellit heiratete den Nsäni. Der Nsäni wurde der Agellid der Stadt. Die junge Frau liebte ihren Mann über alles. Sie sagte: »Ich habe ein goldenes Huhn, das goldene Eier legen kann; ich habe eine goldene Puppe; ich habe ein goldenes Pferd mit einem goldenen Sattel und goldenem Zaumzeug. Dann habe ich aber auch noch einen Korbdeckel. Und der ist das Beste von allem.«
    Der Agellid gewordene Nsäni saß oft zu Gericht. Eines Tages führte man ihm zwei Männer vor, die verarmt und verkommen waren, weil sie es mit ihrer Arbeit zu nichts gebracht hatten. Es waren seine beiden Brüder, der Maurer und der Holzschnitzer. Der Nsäni nahm sie in die Stadt auf und gab ihnen gute Frauen.

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