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Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)

Titel: Das Salz im See 1: Ein teuflischer Plan (German Edition)
Autoren: Götz Justus
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namens Bassett im Ziarat aufkreuzen – auch den braucht die Organisation. Ich will ihn ebenfalls lebend! Sagen Sie das dem Netzwerk, und informieren Sie umgehend The Mask, solltet ihr den Ami zu fassen bekommen! TM soll Bassett übernehmen. Er ist für dessen Transport nach Europa verantwortlich.“
    Jason schien einen Augenblick nachzudenken, bevor er antwortete: „Zu der Truppe, die am Khyber-Paß die Leute in Empfang nimmt, gehört ein Amerikaner. Ist das möglicherweise der besagte Bassett? Ich habe nicht nach dem Namen gefragt, aber morgen wissen wir das. Wenn er nicht unvorsichtig ist, kriegen Sie ihn unversehrt. Ich werde dafür sorgen.“
    Kustow nickte zufrieden. Ohne auf Jasons Zusicherung einzugehen, wechselte er das Thema: „Wenn in der Grenzprovinz der Teufel los ist, wie kommen Isads Mudschahidin nach Belutschistan, ohne Gefahr zu laufen, dem Militär in die Hände zu fallen?“
    Jason hatte kein Problem, Kustows Wißbegierde zu befriedigen, hatte seine Truppe in Baghlan doch diese Situation längst in allen Einzelheiten durchgespielt. „Die nehmen den Khojak-Pass nördlich von Quetta. Zwischen Armee und Stammesfürsten besteht dort zur Zeit ein Stillhalteabkommen. Die Grenzposten sind bereits instruiert. Im Wachlokal liegen Armeeuniformen bereit. Der Brigadier schickt einen Lkw. Ich sehe kein Problem. Hat aber einiges gekostet; darüber reden wir noch!“
    Kustow mochte solche Anmerkungen ganz und gar nicht, galten sie aus seiner Sicht als erste Anzeichen nicht duldbarer Despektierlichkeit. Entsprechend fiel die Antwort aus. „Tut eure Pflicht, bringt mir die beiden und löscht die anderen aus, ohne die Aufmerksamkeit auf die Organisation zu lenken! Dann reden wir über Kosten. Das Fiasko in Nowokusnezk habe ich noch nicht vergessen!“
    Jason reagierte empfindlich. Das tat er immer, wenn die Wodkakonzentration in seinem Blut ein kritisches Mindestniveau unterschritt. Immerhin hatte er die ganze Nacht über Wache in seinem Büro gehalten, um den Bericht des Trupps vom Khyber-Paß in Empfang zu nehmen. Da ist er zwangsläufig einige Male zwischen Schreibtisch und Schrankwand hin und her gependelt. Den Level galt es zu halten! „Daß die Jungs seitdem eine Spitzenleistung abgeliefert haben, kommt Ihnen wohl nicht in den Sinn?“
    Kustow wußte in diesem Moment, daß er überzogen hatte. Er brauchte Jason, war dieser doch einer seiner wichtigsten Verbündeten im Kreise der Great Seven. „Schon gut, Sie haben ja recht! Ich bin etwas nervös, habe noch keine Rückmeldung von Kastor, diesem begnadeten Cheflogistiker. Den knüpfe ich mir morgen vor! Wir stehen unmittelbar vor dem Erfolg, da dürfen wir keine Durchhänger dulden!“
    Jason schien halbwegs besänftigt. „An Ihrer Stelle hätte ich den Japsen längst abgeschossen. Es vergeht doch kein Tag, an dem der nicht versucht, an Ihrem Stuhl zu sägen. Der ist nicht koscher!“
    Kustow hätte Jason allzu gerne zugestimmt, doch die Fakten sprachen dagegen. „Prinzipiell gebe ich Ihnen recht. Aber in Japan geht es nicht um Einzelpersonen; dahinter steht immer eine lokale, in diesem Falle sogar landesweite Connection. Eliminiere ich Kastor, ohne zuvor das Plazet der ‚Familie‘ eingeholt zu haben, bedeutet dies Krieg. Krieg innerhalb der Organisation, insbesondere zum jetzigen Zeitpunkt, ist das letzte, das wir brauchen können! Dennoch – wir sollten ihn im Auge behalten! Nicht nur ihn! Achtet auch auf den Brigadier! Der nimmt ebenfalls eine Entwicklung, die mich sorgenvoll stimmt. Nicht zu vergessen The Mask, dieser eitle Karrierist! Dem geht das Ego über das gemeinsame Ziel. Leider bin ich zu spät dahintergekommen. Es ist höchste Zeit, daß wir die erste Attacke starten. Das diszipliniert.“ Janus lächelte süffisant, wußte er doch um die Eitelkeit und Eifersüchteleien seiner Gebietsregenten. Sie würden sich gegenseitig paralysieren, allein schon aus diesem Grunde jeden Aufstand von vornherein zum Scheitern verurteilen. Die erforderlichen Minen hatte er hiermit gelegt.
    Jason registrierte mit Genugtuung, daß Janus nicht nur seine rüde Bemerkung relativierte, sondern ihm augenscheinlich Vertrauen schenkte, weihte er ihn doch in Dinge ein, die er sicherlich nur wenigen Vertrauten – falls überhaupt – erzählte! Er hatte den arroganten Briten noch nie gemocht, von dem machtbesessenen Japaner ganz zu schweigen. Der Gesprächsverlauf tat ihm sichtlich gut. „Bleibt es bei Deutschland? Ich meine den ersten Angriff.“
    „Ja,
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