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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Autoren: Konstantin Josuttis
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ein flinker und großer Kämpfer, dem es gelang, den langsam werdenden Schwüngen von Ketill auszuweichen, gegen sie drückte Er stellte sich darauf ein, dass der grimmig dreinblickende Norr, der einen Schritt nach vorne tat ihn ungehindert von seiner rechten Seite aus niederstrecken würde. Doch er täuschte sich.
    Die ganze linke Seite des Feindes wurde zusammengedrückt und kam ins Straucheln. Erst jetzt sah An’luin, als er sich kurz nach rechts drehte, dass die Masse von Soldaten, die von dort kam, keine Drakinger, sondern Soldaten der Sath waren. Die Männer waren noch in Formation und drückten geschlossen den ungeordneten Haufen von Drakingern von Ketill fort. An’luin verstand erst nicht was passierte, doch dann sah er, wie die Drakinger, die sie eben noch bedrängt hatten, anfingen zu fliehen und zurück zum Strand liefen. Lächelnd blickte er Ketill an, der erschöpft und mit zerrissenen Kleidern neben ihm stand und um Atem rang. Dieser hob den Kopf und sagte: „Thorgnyr. Wir müssen Thorgnyr erwischen.“
    Der König lief los und war in der Masse verschwunden. „Ich bin ein Wolfinger“, dachte An’luin und wollte hinterher laufen. Als er den ersten Schritt nach vorne tat, kippte er um.

63. Gareth‘ Rückkehr

    ie Männer hatten erwartet Kampfesgeschrei zu hören und Zeuge eines erbitterten Kampfes um die Stadt zu werden. Als sie aber den Hügel erklommen hatten, der im Mondlicht freien Blick auf das Meer und die Mal Kallin bot, waren sie erleichtert, dass außer zwei ausbrennenden Schiffen im Hafen nichts Außergewöhnliches zu sehen war. Keine Alarmglocken läuteten und keine aufblitzenden Helme waren in der Dunkelheit zu erkennen. Sie hatten Stunden gebraucht, um von der Nordseite des Humb zurück zur Stadt zu gelangen, denn Gareth hatte wegen der Wunde in seinem Bein getragen werden müssen.
    Es war Gareth’ größte Angst gewesen, dass sie in die Stadt gelangen würden, um festzustellen, dass diese von den Drakingern geplündert oder gar besetzt sein würde. Das war zwar unwahrscheinlich gew esen, aber es waren schon manche Schlachten unglücklich verlaufen und es kam nicht immer auf die Anzahl der Angreifer an - so viel hatte er von seinem Vater gelernt.
    Erst als sie auf einige hundert Fuß an die Stadt herangekommen waren, wurden sie von einer Gruppe Soldaten aus Sath aufgehalten, die wissen wollten, mit wem sie es zu tun hatten und die, ihnen schließlich eine Bahre für den König besorgt hatten. Gareth überlegte, ob es nicht ruhmreicher sei, humpelnd in der Festung einzulaufen, anstatt auf einer Bahre getragen zu werden, aber er entschied sich, dass er sowieso keinen Ruf zu verlieren hatte. Und Cathyll, vor der er tatsächlich nicht schlecht aussehen wollte, würde wohl die Umstände seiner Verletzung erfragen und ihm somit milde gestimmt sein.
    Er bemerkte, dass es ihm wichtig war, gut vor ihr dazustehen. Wenn auch die gesamte Armee von Sath in ihm ein en Schwächling sah, so wollte er es zumindest vor ihr nicht sein.
    Cail wandte sich an einen der Soldaten: „Wie ist der Kampf verla ufen.“ Der junge Mann schien nicht direkt in die Kämpfe verwickelt gewesen zu sein, seine Rüstung glänzte, als wäre sie frisch poliert worden, doch er spuckte auf den Boden und erklärte mit vor Stolz geschwellter Brust: „Die Norr sind in die Flucht geschlagen worden. Sie haben versucht nördlich der Stadt zu landen. Edmund hat den Trick aber durchschaut und hat sie verprügelt.“ Wieder spuckte er, um seinen Worten noch mehr Gewicht zu verleihen, auf den Boden. Wutschnaubend brüllte Fran den verdutzten Mann an: „Etwas mehr Respekt, wenn Du mit dem König sprichst, Mann. Er hat übrigens den Feind davon abgehalten von Süden her zu kommen. Also nimm Haltung an und schluck Deine Spucke lieber runter.“ Der Soldat, eben noch im Hochgefühl des Sieges, nahm sofort eine strammere Haltung an und salutierte: „Jawohl, Majestät. Im Süden auch?“ Doch die Männer waren schon weiter gegangen, um an einer Häuserecke auf die Stadtmitte zu schauen und auf die Bahre zu warten. Gareth fragte sich, ob seine Tat sich bei seinen Männern herumsprechen würde. Als die Bahre kam, merkte er erst, wie viel Schmerzen er beim Gehen gehabt hatte.

    Während er durch die Stadt ging, sah er vereinzelte Trupps der Stadtwache, die die Straßen sorgsam nach zurückgebliebenen Feinden durchkämmten. Nichts war so gefährlich, wie ein an Land gelassener Norr. Schon sein Vater hatte ihm das Sprichwort eingebläut: Der
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