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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Autoren: Konstantin Josuttis
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Festung ab. Die Männer mussten weiter südlich gelandet sein.
    Nun waren die Wolfinger eingekreist.
    Sörun brüllte irgendwo links neben ihm: „Eine Spitze, eine Spitze.“ An’luin verstand nicht, doch er bemerkte die Bewegungen um sich herum. Männer fanden sich zu einer Kampfformation zusammen - Sörun wollte die Linie der neuen Angreifer offensichtlich durchbrechen, um doch noch zur Festung zu gelangen. An’luin reihte sich ein und sah, dass die Männer auf einen mittlerweile eng formierten Haufen von Norr treffen würden. Er wollte zu Gan’jan beten, doch in der Hektik fielen ihm die Worte nicht ein.
    Als die ersten Männer auf den Schildwall der Drakinger trafen, nahm An’luin zum ersten Mal an diesem Abend Schreie war. Er wusste nicht welche Männer genau schrien, die Leute aus dem Dreischafetal oder die Drakinger, ob sie vor Schmerz schrien oder ob sie ihre Kampfeslust herausbrüllten oder weil sie ihrem Gegner einfach Angst machen wollten. Aber in der Kürze eines Moments beschloss er, dass es nur eine Möglichkeit geben würde seine eigene Angst vor dem sicheren Ende zu überwinden - und das war, selber zu schreien. Und so erhob er seine Stimme und rief „Ankilan“, während er sah, wie die vorderen Reihen der Wolfinger sich lichteten. Er lief nach vorne und sah, während er den Feind ins Auge fasste, den Regen, der von den Helmen abprallte, das leuchtende Metall der Schwerter, die sich erhoben und senkten, seine Mutter, die ihm zeigte, wie man einen Wurm an einem Angelhaken befestigte. Er sah sie lächeln. Er sah das kleine Mädchen aus der Stadt, das früher ein paar Male in den Sumpf gekommen war und mit ihm gespielt hatte. Er war ruhig und fast zufrieden. Doch hatte er nicht mit dem atemraubenden Schmerz gerechnet, der sich auf einmal in seiner linken Schulter ausbreitete. Er wollte nicht, aber er fiel zu Boden und sah einen Mann über sich, der auf seinen Brustkorb trat, um den nächsten Feind zu töten.

61. Das Wort einer Herrscherin

    athyll konnte sich nicht entschließen den Balkon zu verlassen, obwohl es Sturzbäche regnete. Sie sah auf Mal Kallin und die brennenden Schiffe dahinter und betrachtete voller Sorge die Verteidiger der Stadt, denen es bisher gelungen war, alle größeren Angriffe abzuwehren. Ab und zu gab es kleinere Grüppchen von Drakingern, die es zu den Häusern schafften, dort aber immer nach kurzer Zeit von Soldaten der Stadtwache oder von Sath-Kriegern gestellt werden konnten. Obwohl es nicht so aussah, als könnten die Angreifer die Oberhand gewinnen, herrschte eine Unruhe in ihr. Irgendetwas verunsicherte sie, aber sie konnte nicht festmachen was es war.
    Arla war mit ihren Skiprits nach unten in die Königshalle gegangen, wo die meisten Frauen und Kinder versammelt waren, darunter auch die aus dem Dreischafetal. Eigentlich, so wusste Cathyll, wäre es angemessen, sich zu den Frauen zu gesellen, um ihnen Sicherheit zu geben. Sie kannte die besondere Atmosphäre, die in der Halle bei Angriffen vorherrschte noch von früher. Manchmal hatte sie dort mit ihrer Mutter gesessen, die den Anwesenden fröhliche Geschichten erzählt hatte und der es sogar gelang die Menschen zum Lachen zu bringen, bevor der einen oder anderen Frau der Verlust ihres geliebten Ehemanns oder Sohns mitgeteilt wurde.
    Aber momentan konnte sie sich nicht vom Balkongeländer lösen und auch Eirik sch aute angestrengt nach draußen und verfolgte das Kampfgeschehen.
    Ein Schiff schaffte es, direkt am Hafen anzulegen und über die Planke stürmten Männer auf die Mole. Es war ein sinnloses Unterfangen. Diejenigen, die den ersten Pfeilhagel überlebten, wurden von einem Trupp schwer bewaffneter Sath-Soldaten niedergemacht, die in ihren Schildwällen gnadenlos gegen die ungeordneten Drakinger vorgingen.
    Warum griffen sie weiter an, wo sie doch sehen mussten, dass dies zu nichts führte? Cathyll schaute auf den Horizont und sah nur noch wenige Schiffe dort stehen, die zur Verstärkung des Angriffs geschickt werden könnten. Im Hafenbecken lagen drei brennende Schiffe. Wo waren die anderen?
    Sie lehnte sich auf den Balkonvorsprung und drehte sich nach S üden, wo nichts zu erkennen war, da der bewaldete Hügel ihr die Sicht nahm. Dann drehte sie sich nach Norden. Zunächst konnte sie nichts erkennen, als jedoch ein entfernter Blitz des nach Süden abziehenden Gewitters den Horizont erleuchtete, erkannte sie auf den ersten Blick ein halbes Dutzend Schiffe, deren Segel mit dem Doppelkreis gekennzeichnet
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