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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)
Autoren: Konstantin Josuttis
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waren.
    Cathyll durchfuhr die Erkenntnis wie der Blitz, der ihr eben die Schiffe gezeigt hatte. Sie landeten im Norden. Der Angriff auf die Stadt war nur ein Ablenkungsmanöver, damit die Männer ungehi ndert nördlich landen und sich sammeln konnten. Im Norden, in Gil’avun waren Ketill, An’luin und die Männer aus dem Dreischafetal. Sie drehte sich zu Eirik um, der im selben Moment wie sie zu verstehen schien.
    Dann lief sie aus dem Zimmer, die Treppen hinab und stürmte in den Garten. Sie musste Edmund finden, der auf der Ebene unterhalb der Festung, noch hinter den Festungsmauern, die Kampfhandlungen beobachtete.
    Durchnässt und schwer atmend kam sie an sein Kommandantenzelt. Die umstehenden Männer schauten Cathyll mit großen Augen an und Edmund, das konnte sie sehen, zog zunächst seine Augenbrauen zusammen, bevor er sich zu einem Lächeln durchringen konnte.
    „Meine Königin.“ Sie kam sich lächerlich vor, einer Königin nicht würdig, wie sie, ganz durchnässt, vor dem Kommandanten der Schlacht stand.
    „Edmund. Die Drakinger landen im Norden. Ich habe es von meinem Balkon aus gesehen. Ihr müsst Leute ausschicken, um die Kämpfer, die dort stationiert sind, zu unterstützen.“
    Nun schaffte Edmund es nicht, sein Stirnrunzeln zu verhindern. „Majestät, wir haben die Situation im Griff. Die Norr können nicht landen und werden bald in die Flucht geschlagen werden.“
    Neben ihnen gab es einen dumpfen Schlag, als ein Katapult abg eschossen wurde.
    „Ihr habt mir nicht zugehört, Edmund. Im Norden landet die Hauptmacht der Norr. Sie sammeln sich dort und marschieren von da in den Süden. Und die Soldaten, die dort aufpassen, sind in höchster Gefahr.“
    Die Männer im Kommandozelt schauten alle auf den Berater des Königs. Cathyll spürte, dass die Sath es offenbar nicht gewohnt w aren, Anweisungen von einer Frau zu erhalten. Aber das war ihr egal. Sie musste ihre Freunde retten.
    „Wir sind hier bestens gerüstet, Majestät. Selbst wenn die Norr sich im Norden sammeln, können wir sie hier abfertigen.“
    „Die Männer im Norden brauchen Eure Hilfe , Edmund. Und Ihr habt selber gesagt, dass man die Norr nicht erst landen lassen darf.“
    Dies schien dem Kommandant logisch. Er wies einen seiner Männer an: „Lor, sag Fireth und seinen Männern, dass er nach Norden au srücken soll.“
    „ Wie viele Männer sind das?“ „30“ Cathyll wusste kurz nicht, was sie tun sollte. Edmund war offensichtlich trotzig und wollte sich von einer Frau nichts vorschreiben lassen. Sie wollte anfangen zu weinen, doch wusste sie, dass sie sich keine Blöße geben durfte. Sie setzte ein kaltes Gesicht auf und zwang sich den Berater des Königs anzuschauen.
    „ Edmund, Ihr sprecht mit Eurer Königin. Ich befehle Euch, drei Kompanien auszusenden und zwar sofort. Ich bin für die Verteidigung dieser Stadt verantwortlich und Ihr werdet tun was ich sage.“ Sie fand, dass Ihre Stimme dünn klang und erwartete, dass die anwesenden Männer, einschließlich Edmund, in Gelächter ausbrechen würden, doch offensichtlich hatte sie mit ihrer Ansprache eine gewisse Wirkung erzielt. Nachdem Edmund sie lange angeschaut hatte, hob er die Hand und befahl: „Lor, Derrin, Cahfhu und Tarn sollen mit ihren Männern nach Norden, schnell.“
    Cathyll hatte den Impuls, Edmund zu umarmen, konnte sich aber noch zurückhalten, um ihre frisch erworbene Autorität nicht zu verlieren.

62. An’luin wird ein Wolfinger

    ar es so, zu sterben? Es passte immerhin. An’luin war im Sumpf geboren worden und er würde im Matsch sterben. Zurück zu den Ursprüngen, zurück zu N’tor. Er hätte noch gerne etwas gesehen, dachte er, aber dann auch wieder nicht. Er würde nur seine verletzten oder toten Kameraden um sich herum erblicken und das würde seinen Tod noch trostloser machen.
    Seltsamerweise starb er aber nicht.
    Es lief niemand mehr über seinen Rücken, so dass er vorsichtig den Kopf hob. Und Zeuge eines wundersamen Anblicks wurde. Eines wunderbaren Augenblicks - denn das erste, das er wahrnahm war die Stille um ihn herum. Es gab kein Schreien, Stöhnen, Ächzen und Klingen von Metall um ihn herum, kein Wind heulte, selbst der Regen hatte aufgehört zu fallen.
    Auf einem Hügel in 500 Fuß Entfernung sah er zunächst ein grü nlich schimmerndes Licht. Es hatte die Form eines langen Stabes, der sich zu bewegen schien. Als An’luin genauer hinsah, erkannte er, dass das Licht von einem Schwert ausging, das von einem Menschen geschwungen
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