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Das rosa Nilpferd

Das rosa Nilpferd

Titel: Das rosa Nilpferd
Autoren: Ursel Scheffler
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Kommissar! Entschuldigung, aber ich musste erst mal duschen und mich umziehen. Ich war total geschafft. Erst die Reise vom heißen Süden und dann diese schreckliche Überraschung!“
    Der junge Mann bestätigt die Aussagen seines Butlers. „Der Dieb muss ein ausgezeichneter Kunstkenner sein!“, fügt der junge Mann noch hinzu. Er deutet auf ein kleines Gemälde. „Sehen Sie, dieser Renoir ist eine Kopie. Er hat sie hängen lassen. Alle Originale hat er mitgenommen.“
    „Ist das Ihr Hausschlüssel?“, erkundigt sich Simili plötzlich und hält Richard de la Porte einen Schlüssel hin, den seine Beamten im Schloss der Haustür gefunden haben.
    Der sympathische junge Mann nimmt den Schlüssel prüfend in seine blassen schmalen Hände und sagt dann: „Nein, das ist eine billige Kopie. Wir haben ein teures Sicherheitsschloss. Sehen Sie, hier!“ Er zieht seinen Schlüsselbund aus der Hosentasche. Simili vergleicht die Schlüssel. Auf dem einen steht Zeiss Ikon . Der nachgemachte trägt keinerlei Firmenaufdruck.

     
    „Haben Sie eine Ahnung, wie der Dieb sich die Kopie besorgt haben könnte?“
    Der junge Mann zuckt die Achseln und meint: „Vermutlich hat er einen der vorhandenen Schlüssel, kopieren lassen.“ „Und wer hat einen Schlüssel?“, will Simili wissen.
    „Nun, der Gärtner, der Koch, der Butler, das Mädchen, meine Mutter und ich.“
    „Das bringt uns also auch nicht weiter!“, murmelt Simili. Er steht auf und geht durch das Zimmer. Vor dem offenen Safe neben dem Schreibtisch bleibt er stehen. Im Safe liegt ein zweiter weißer Handschuh.
    „Komisch, sonst finden wir immer nur einen!“, wundert sich Simili.
    Er verhört auch noch das Dienstmädchen und den Gärtner. Beide wollen nichts von dem Diebstahl bemerkt haben.

    „Ich benütze immer den Hintereingang“, sagt das Mädchen. „Wann kamen Sie denn zurück?“, möchte Simili wissen. „Mit dem Bus um fünf nach drei“, erinnert sich das Mädchen.
    Der Gärtner behauptet, dass er bis halb vier geschlafen hat und erst durch die Polizeisirene geweckt worden ist. Auch er hat angeblich nichts bemerkt.
    „Tja, mein Freund“, meint Kugelblitz. „Ich glaube, diesmal haben wir es nicht mit dem ,Chamäleon’ zu tun. Ich bin überzeugt, dass jemand aus dem Haus den Diebstahl eingefädelt hat. Ich glaube, ich weiß auch, wer. Das liegt sozusagen auf der Hand!“

    Kugelblitz ist eine Tatsache aufgefallen, die nicht mit den Aussagen der Leute übereinstimmt. Die weiteren Ermittlungen ergeben, dass Kugelblitz Recht hat. Simili lässt den Täter verhaften, der leider, leider nicht das „Chamäleon“ ist.
    Bist du bereit für das Detektivrätsel?
Auf der nächsten Seite findest du es.
     
Frage an alle Detektive, denen auch im Sommer in Paris nicht die Puste ausgeht:
    Wer war der Täter? Wodurch hat er sich verraten?
    Für jede richtige Antwort kannst du dir Gripspunkte für diese Frage im Kryptofix gutschreiben. Ob Deine Lösung richtig ist erfährst du, wenn du auf das rote Kontrollfeld drückst.
    Warnung: Erst Fall lösen, dann Lösung lesen! Großes Detektiv-Ehrenwort. Nicht schummeln. Sonst kannst du dir deine Detektiv-Lizenz an den Hut stecken!

    Richtig geraten? Dann darfst du dir maximal
    14
    Punkte im Kryptofix gutschreiben.

Ein Räuber kommt selten allein
    Es ist Dienstag, der 21. Oktober. Nach einer regnerischen und stürmischen Woche genießen die Menschen den freundlichen Herbsttag. Viele nutzen die Gelegenheit zu einem Einkaufsbummel oder zu einem Spaziergang im Stadtpark. Es ist sogar warm genug, sich für eine Weile auf einer der Bänke auszuruhen. Der etwa fünfunddreißigjährige Mann jedoch, der jetzt auf der Bank neben dem Brunnen in einer Aktentasche kramt, wirkt gar nicht ausgeruht. Eher nervös. Er blinzelt in die Sonne, setzt eine randlose, aber ziemlich große Sonnenbrille auf und zündet sich eine Zigarette an. Die Zigarette wirft er dann allerdings gleich wieder auf den Boden und zermalmt sie mit kreisförmigen Bewegungen seiner braunen Wildlederschuhe. Dann steht er auf, zieht seinen weinroten Wollschal vor das Gesicht und geht hastig in Richtung Stadtzentrum. Es ist 12 Uhr 15.

    Um 12 Uhr 25 herrscht in der Filiale der Volksbank Hochbetrieb.
    Es scheint so, als wollten alle noch, kurz bevor die Bank Mittagspause macht, das Bankkonto plündern. Ihr eigenes selbstverständlich – bis auf den Mann mit den braunen Wildlederschuhen, der als Letzter in der Schlange steht und wartet. Er klemmt seine leere Aktentasche
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