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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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des Drachen schlugen kraftvoll und spannten sich dann voll, als der Drache zu einer holprigen Landung ansetzte, die Ruperts Skelett geh ö rig in Unordnung brachte. Der Drache faltete die Schwingen und sah sich um.
    „Da w ä ren wir. War das nicht aufregend?“
    „Aufregend“, sagte Rupert.
    „Tut gut, wieder mal den Wind um die Nase zu sp ü ren“, sagte der Drache. „Äh … ihr k ö nnt mich jetzt loslassen und absteigen.“
    „Wir machen uns gerade allmählich mit diesem Gedanken vertraut“, sagte Julia. „Mein Magen glaubt, er sei noch irgendwo droben in den Wolken.“
    Sie l ö ste die Arme vorsichtig von Rupert, dann rutschten sie gemeinsam vom R ü cken des Drachen. Der feste Boden unter den F üß en war ihnen noch nie so angenehm oder tröstlich erschienen. Sie befanden sich am Ausgangspunkt des Gebirgspfades, und Rupert sah sich um. Wie erwartet war das Einhorn nirgends zu sehen.
    „Einhorn! Ich zähle jetzt bis zehn. Wenn du dann immer noch nicht aufgetaucht bist, ü bergebe ich dich dem k ö niglichen Streichelzoo als Reittier f ü r die Kinder.“
    „Das w ü rdest du nicht wagen“, sagte eine schockierte Stimme hinter einem nahen Felsvorsprung.
    „Ich würde an deiner Stelle nicht darauf wetten“, brummte Rupert.
    Es entstand eine Pause, dann streckte das Einhorn den Kopf hinter dem Felsen hervor und versuchte, sich mit einem breiten L ä cheln einzuschmeicheln. „Willkommen, Hoheit. Wer sind deine Freunde?“
    „Dies ist Prinzessin Julia. Ich habe sie gerettet.“
    „Pah!“, sagte die Prinzessin laut.
    „Das ist ein Drache. Er geleitet uns zur Burg.“
    Das Einhorn verschwand wieder hinter dem Felsen.
    „Einhorn, entweder du kommst heraus, oder ich schicke dir den Drachen. Noch schlimmer: Ich schicke dir Julia!“
    Julia trat ihm gegen den Knöchel. Rupert l ä chelte verbissen und schwor sich, dem ersten Minnesänger, der ihm etwas von den Freuden gro ß er Abenteuer vortrug, den Hals umzudrehen. Das Einhorn trottete verdrießlich herbei und blieb in sicherer Entfernung vom Drachen stehen.
    „Oh, hast du dich doch entschlossen, uns zu begleiten?“, fragte Rupert.
    „Nur unter Protest.“
    „Es tut alles nur unter Protest“, erkl ä rte Rupert Julia.
    „Das habe ich gehört!“ Das Einhorn starrte den Drachen unglücklich an. „Ich darf wohl kaum davon ausgehen, dass dieses Ding Vegetarier ist?“
    Der Drache grinste. Seine spitzen Z ä hne blitzten in der Sonne.
    „Dachte ich es mir doch“, brummte das Einhorn.

    Der Düsterwald dräute vor ihnen, Finsternis umhüllte modernde B ä ume in einer sternenlosen Nacht, die keinen Mond kannte. Der Pfad, den Rupert mit dem Schwert durch das Dorngestr ü pp gebahnt hatte, lag offen vor ihm. Kalter Schwei ß trat ihm auf die Stirn, als er die schmale L ü cke angewidert und fasziniert zugleich musterte. W ä hrend der viele Wochen dauernden Reise zum Drachenfels und zur ü ck war es ihm keinen Augenblick lang gelungen, die tief sitzende Furcht abzusch ü tteln, die seit dem Ritt durch die Dunkelheit auf ihm lastete. Ein Schauer ü berlief ihn, als die k ü hle Brise von den halb verrotteten B ä umen den vertrauten Verwesungsgestank zu ihm herübertrug. Seine Hand senkte sich auf seinen Schwertgriff, als suche er Halt oder Sicherheit. Sein Atem ging rau und sto ß weise, w ä hrend sich Angst in ihm ausbreitete.
    Nicht schon wieder. Bitte, nicht schon wieder.
    „Der Düsterwald“, sagte Julia mit einer Spur von Ehrfurcht. „Ich dachte immer, er liege im Reich der Legenden, ein M ä rchen, das man kleinen Kindern vor dem Schlafengehen erz ä hlt, um sie zu erschrecken. Es riecht, als sei hier irgendetwas gestorben. Bist du sicher, dass wir ihn durchqueren m ü ssen, um das Waldk ö nigreich zu erreichen?“
    Rupert nickte knapp, denn er hatte Angst, seine Stimme k ö nnte, wenn er zu sprechen versuchte, verraten, wie sehr ihn der bloße Anblick der Dunkelheit erschütterte. Sie mussten den Düsterwald durchqueren. Es gab keinen anderen Weg. Aber dennoch zögerte er, stand steif wie ein Brett neben dem Einhorn, unf ä hig, auch nur einen Schritt in Richtung der langen Nacht zu tun, die seine Seele gewogen und f ü r zu leicht befunden hatte.
    „Ich schätze, ich k ö nnte dich und Julia ü ber den Düsterwald fliegen“, meinte der Drache bed ä chtig. „Aber das hie ß e, wir müssten das Einhorn zur ü cklassen.“
    „Nein“, antwortete Rupert ohne das geringste Z ö gern. „Kommt nicht in Frage.“
    „Danke“, sagte
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