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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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fragte Rupert misstrauisch.
    „Drache!“, gellte eine durchdringende Stimme aus einem Seitentunnel. Der Drache zuckte zusammen.
    „Das ist der Haken.“
    Die Prinzessin platzte aus einem der Seitengänge in die H ö hle und blieb wie angewurzelt stehen, als sie den Prinzen sah. Rupert rappelte sich auf. Die Prinzessin trug ein flie ß endes, langes Gewand, das irgendwann einmal vermutlich wei ß gewesen, inzwischen aber mit Flecken in einem Dutzend Schattierungen und Schmierern aus getrocknetem Schlamm ü bers ä t war. Sie war jung, knapp zwanzig, und keine Sch ö nheit, aber immerhin h ü bsch. Tiefblaue Augen und ein voller Mund bildeten einen starken Kontrast zu ihrem m ä nnlich-energischen Kinn. Das lange, blonde Haar fiel ihr in zwei stramm geflochtenen Z ö pfen bis fast zur Taille. Sie war schmal, wohl gerundet und locker eins achtzig gro ß . W ä hrend Rupert über die passenden, höflichen Worte zur Begr üß ung einer Prinzessin nachdachte, stie ß sie ein Freudengeheul aus und rannte mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu. Eingeschüchtert wich Rupert einen Schritt zur ü ck.
    „Mein Held“, gurrte sie und klatschte ihm einen nassen Kuss aufs Ohr. „Du bist gekommen, um mich zu retten!“
    „Na ja“, murmelte Rupert und versuchte, sich aus ihrer Umklammerung zu l ö sen, ohne unh ö flich zu wirken. „Schön, dass ich zu Diensten sein kann. Ich bin Prinz Rupert …“
    Die Prinzessin umarmte ihn so heftig, dass ihm die Luft wegblieb. „Der Drache ist weniger gef ä hrlich“, dachte Rupert, dem farbige Ringe vor den Augen tanzten. Schließlich lie ß ihn die Prinzessin los und trat einen Schritt zur ü ck, um ihn genauer zu betrachten.
    Sie kam zu dem Schluss, dass er nicht viel ä lter sein konnte als sie, obwohl ihm die j ü ngst erworbenen Narben ein verwegenes, gef ä hrliches Aussehen verliehen. Die langen, schmalen H ä nde waren aufgerissen und mit getrocknetem Blut bedeckt. Sein Lederwams und die Reithose hatten augenscheinlich einiges mitgemacht, der Umhang taugte nicht mehr viel, und alles in allem sah der Typ eher wie ein Bandit als ein Prinz aus. Die Prinzessin runzelte misstrauisch die Stirn, doch dann zuckten ihre Mundwinkel; alles in allem sah sie vermutlich auch nicht wie eine Prinzessin aus.
    „Wo ist deine R ü stung?“, fragte sie.
    „Die habe ich im Schlingforst gelassen“, sagte Rupert.
    „Dein Streitross auch?“
    „Das ist am Fu ß des Berges.“
    „Hast du wenigstens dein Schwert mitgebracht?“
    „Natürlich“, sagte Rupert und zog die Klinge, um sie ihr zu zeigen. Sie entriss sie ihm sofort, wog sie in der Hand und durchschnitt mit ein paar ge ü bten Hieben die Luft.
    „Das wird ’ s tun“, entschied sie und gab ihm die Waffe zur ü ck. „Also los, fang an.“
    „Womit?“, fragte Rupert h ö flich.
    „Mit dem Drachent ö ten natürlich“, sagte die Prinzessin. „Deshalb bist du doch gekommen, oder?“
    „Ah“, sagte Rupert, „der Drache und ich haben uns dahingehend geeinigt, dass ich ihn lebend in meine Burg heimf ü hren werde. Dich nat ü rlich auch.“
    „Das ist nicht gerade ehrenvoll“, stellte die Prinzessin trocken fest.
    „Oh, doch“, widersprach der Drache.
    „Halt dich da raus!“, blaffte die Prinzessin.
    „Mit Vergn ü gen“, schmollte der Drache.
    „Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“, verlangte Rupert zu wissen. Er hatte das Gef ü hl, dringend eine R ü ckenst ä rkung zu brauchen.
    „Auf der Seite eines jeden, der mich vor dieser Prinzessin rettet“, sagte der Drache nachdrücklich.
    Die Prinzessin trat nach ihm.
    Rupert schloss die Augen. Wenn er an den Hof zur ü ckkam, musste er sich dringend die Barden vorkn ö pfen. Er räusperte sich h ö flich, und die Prinzessin lie ß , immer noch w ü tend, von dem Drachen ab.
    „Wie hei ß t du?“, fragte er.
    „Julia. Prinzessin Julia aus dem H ü gelland.“
    „Nun, Prinzessin Julia, du hast die Wahl. Entweder du kommst mit mir und dem Drachen in meine Burg, oder du bleibst allein hier.“
    „Du kannst mich nicht hier zur ü cklassen“, sagte die Prinzessin. „Das wäre ehrlos.“
    „Du wirst ja sehen“, fragte Rupert.
    Julia blinzelte entrüstet und sah dann den Drachen an, der zur H ö hlendecke starrte und verschiedenfarbige Rauchringe durch die N ü stern ausstie ß .
    „Du w ü rdest mich nicht allein zur ü cklassen, oder?“
    Der Drache grinste. Der Feuerschein f ä rbte seine spitzen Z ä hne rot.
    Julia warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. „Na,
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