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Das rätselhafte Iksilon

Das rätselhafte Iksilon

Titel: Das rätselhafte Iksilon
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nicht. Nach dem Schulabschluss wurden die beiden von ihren Eltern auf zwei verschiedene Hochschulen geschickt. Romea und Julian waren darüber so unglücklich, dass sie einander jeden Tag einen Brief schrieben. Eines Tages ...«
    »Gefällt dir das Stück?«, hörte ich plötzlich Mil-mil sagen. Ich war so in die Geschichte vertieft, dass ich nicht bemerkt hatte, dass er mit einem Berg alter Bücher zurückgekommen war. »Gefällt dir das Stück?«, fragte er noch einmal.
    »Sehr spannend und traurig. Ich verstehe die beiden sehr gut. Wer spielt übrigens Julian?«
    »Ich«, antwortete er. »Aber du musst unbedingt erleben, wie gut Valentina die Romea spielt, und sehen, wie schön sie ist. Sie ist so gut und schön. Schade, dass ich krank bin. Sonst könnten wir gemeinsam zu meiner Probe gehen.«
    »Wirklich schade, denn ich würde gerne dieses schöne Mädchen sehen. Kann ich alleine dorthin gehen, während du die Bücher durchschaust?«
    »Auf gar keinen Fall. Wir sehen uns so ähnlich, dass die anderen glauben würden, ich wäre dort. Und wenn ich dort wäre, müsste ich Theater spielen. Also, wenn du hingehst, müsstest du Theater spielen.«
    »Nein, nein. Das will ich nicht. Ich möchte nur das Mädchen sehen. Könnte ich mich dort nicht verstecken?«
    »Unmöglich. Sie würden dich sicher finden. Außer, wenn du dich so gut versteckst, dass dich keiner sehen kann. Ja, das ist eine Idee! Ich werde dir meine Tarnkappe borgen.«
    »Was«, rief ich überrascht, »du hast eine Tarnkappe? Eine Mütze, die unsichtbar macht?«
    »Oh ja«, lächelte Mil-mil. »Schon seit ein paar Tagen ist diese Kappe in meinem Besitz. Ich weiß nicht, ob es wirklich eine Zauberkappe ist, aber als eine Tarnkappe habe ich sie bekommen.«
    »Aber wie? Wie bist du zu so einer wertvollen Mütze gelangt?« Ich war neugierig. »Wie bekommt man eine Tarnkappe? Etwa einfach so?«

 
    Die Tarnkappe
     
    »Vor ein paar Tagen«, begann Mil-mil seine Geschichte, »war ich mit meinem Vater auf einem Flohmarkt. Dort trafen wir einen Verkäufer, der auf einem Esel saß. Er war wie ein Bettler gekleidet und verkaufte dort diese Kappe, eine Sanduhr und eine alte gelbe Papierrolle, auf die aber nichts draufgeschrieben war. Ich wollte unbedingt die Sanduhr haben. Der Verkäufer wollte jedoch nur alle drei Dinge zusammen verkaufen. Mein Vater meinte, es wäre dumm, eine Rolle zu kaufen, auf der nichts war. Als ich sagte, dass die Rolle vielleicht mit einer unsichtbaren Schrift beschrieben ist, schenkte uns der Verkäufer alle drei Sachen und ritt eilig weg. Aber nicht schnell genug, denn ich konnte sehen, dass unter der Decke, auf der er saß, ein silberner Sattel war.«
    »Hat er gestottert?«, fragte ich.
    »Nein, das nicht«, antwortete Mil-mil. »Er sprach ganz normal, aber sehr laut. Ich glaube, er war schwerhörig. Wir mussten sehr laut mit ihm reden.«
    »Hat er dir gesagt, wie man sich mit dieser Kappe unsichtbar macht?«
    »Ja. Ganz einfach. Mit der Kappe auf dem Kopf muss man den richtigen Zauberspruch sagen:
     
    Tarnkappe, Tarnkappe, alles klar.
    Mach mich bitte, bitte unsichtbar.«
     
    »Mal probieren«, sagte ich, setzte die Kappe auf und sagte den Zauberspruch. Für mich änderte sich nichts, aber ich selbst war unsichtbar.
    »Ich kann dich nicht sehen. Wo steckst du?«, rief Mil-mil verzweifelt.
    »Ich sehe aber dich. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie man sich wieder sichtbar macht.«
    »Nichts einfacher als das. Du musst nur sagen:
     
    Tarnkappe, Tarnkappe, alles klar.
    Mach mich bitte, bitte sichtbar.«
     
    Ich wiederholte den Spruch und kaum hatte ich ihn gesagt, war ich wieder sichtbar. Ich begann durch das Zimmer zu tanzen, zu klatschen und zu schreien: »Das ist eine echte Tarnkappe!«
    »Jetzt kannst du ruhig zu meiner Probe gehen«, lächelte Mil-mil. »Aber geh bitte sofort, damit du rechtzeitig dort bist. Inzwischen werde ich die Bücher durchschauen, um vielleicht eine Lösung zu finden, wie wir unsere Suche nach Iksilon weiterführen können.« Er erklärte mir, wie ich den Theatersaal finden konnte. Ich nahm die Mütze und verließ mit schnellen Schritten sein Zimmer. Ich war sehr gespannt darauf, das erste Mal in meinem Leben bei einer Theaterprobe zuzusehen, und das noch dazu für andere unsichtbar. Ich war sehr neugierig, wie die schöne Valentina Theater spielt.

Die schöne Valentina
     
    Den Theatersaal habe ich ganz leicht gefunden. Schon vor der Tür machte ich mich mit Hilfe der Tarnkappe unsichtbar.
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