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Das rätselhafte Iksilon

Das rätselhafte Iksilon

Titel: Das rätselhafte Iksilon
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»Ich habe inzwischen alle Bücher durchgeblättert, aber nichts gefunden, was uns weiterhilft.«
    »Wir können doch gemeinsam nochmal suchen.«
    »Das wird auch nichts helfen. Vielleicht sind wir doch nicht auserwählt, Iksilon zu finden.«
    »Wir müssen etwas unternehmen. Oder willst du weiter nur die Rolle anstarren und jammern.«
    »Was soll ich anderes tun. Ich habe die Rolle sogar mit dem Vergrößerungsglas angesehen. Es steht absolut gar nichts darauf.«
    »Hast du es schon mit einer Kerze probiert?«
    »Nein! Meinst du etwa, das Beste wäre es, die Rolle zu verbrennen?«
    »Nein. Mein Vater hat mir erzählt, dass manche alte Schriften mit Zitronensaft geschrieben sind. Wenn man eine Kerze hinter das Papier hält, kommt die Schrift zum Vorschein. Das könnten auch wir versuchen.«
    Gesagt, getan. Mil-mil erklärte mir, wo ich eine Kerze und Streichhölzer finden kann. Als ich zurück ins Zimmer kam, zündete ich die Kerze an. Mil-mil wickelte die Rolle ab und ich hielt die brennende Kerze dahinter. Es dauerte nicht lange, bis wir sahen, dass ich Recht gehabt hatte. Die Rolle war mit Zitronensaft beschrieben. Wie durch Zauberei kamen Worte zum Vorschein. Bald konnten wir alles deutlich lesen, was dort geschrieben stand.
    Wir erfuhren, dass der zweite Teil des zerrissenen Buches in der Vergangenheit versteckt sei. Es befände sich im Besitz des Malerlehrlings mit Namen Mim. Mim könne man in einer Stadt finden, und dort in der Nähe einer alten Kneipe mit dem Namen »Kaschemme zum dreibeinigen Wolf«. Außerdem stand dort noch, dass der, der in die Vergangenheit reisen wolle, den alten Wintermantel benutzen solle. In einer geheimen Tasche sei ein Zettel versteckt, auf dem die Zauberformel stehe, mit der man durch die Zeit reisen könne. Am Ende der Rolle stand noch, dass der, der in die Vergangenheit reise, nur so lange dort bleiben könne, wie der Sand brauche, um einmal durch die Sanduhr zu rinnen.
    Ich begann sogleich den Wintermantel zu durchsuchen. Es war nicht einfach, aber letztendlich fand ich den versteckten Zettel doch. Er war in einer kleinen Tasche so gut versteckt, dass niemand ihn einfach so finden konnte. Auf dem Zettel stand erklärt, dass man mit dem Mantel nur sechs Mal in andere Zeiten reisen könne, weil der Mantel nur sechs Knöpfe hätte. Denn für jede Reise in eine andere Zeit oder zurück, müsse man einen abreißen und dabei die Zauberworte sagen. Sie lauteten:
     
    Antel, Mantel, wo ich wünsche,
    Bring mich dort, an den Ort, sofort.
     
    Das musste ich sofort ausprobieren. Ich riss einen Knopf ab und sagte dazu die Zauberworte. Dabei wünschte ich mir, in die Zeit zurückzugehen, als mein Vater auf dem Bücherflohmarkt unser Fahrrad reparierte. Kaum hatte ich das gemacht, brachte mich der Mantel dorthin. Ich stand hinter dem Rücken meines Vaters und sah, wie er gerade den Reifen, den er schon repariert hatte, aufpumpte. Dann baute er das Rad wieder ein. Aber das Rad drehte sich nicht rund. Da trat mein Vater zweimal kräftig mit dem Fuß dagegen. Und plötzlich lief das Rad richtig. Ich erinnerte mich, dass das der Weg meines Vaters war, kaputte Dinge wieder zum Laufen zu bringen. Einmal hatte er auf diese Weise sogar unser Radio repariert. Ich musste lachen aber ich wollte nicht länger zusehen. Also riss ich den zweiten Knopf ab, sagte die Zauberworte und war sofort wieder dort, wo die Reise begonnen hatte.
    »Es hat geklappt!«, rief ich laut. »Ich war in der Vergangenheit. Ich habe meinen Vater gesehen, wie er unser Fahrrad repariert hat.«
    »Du bist wirklich doof«, rief Mil-mil zurück. »Jetzt hast du zwei Knöpfe unnötigerweise verbraucht.«
    »Aber es sind noch vier da. Ich kann in die Vergangenheit reisen, das Buch von diesem Halbmaler holen und zurückkommen. Außerdem habe ich meinen Wunsch, in die Vergangenheit zu reisen, schon erfüllt. Jetzt bist du an der Reihe.«
    »Warum ich?«
    »Es war dein Wunsch, mein lieber Mil-mil, Iksilon zu finden, also steh aus deinem Bett auf und geh.«
    »Ich kann nicht, ich bin krank. Du musst gehen.«
    »Warum ich? Ich habe keine Zeit. Ich muss immer noch versuchen, rechtzeitig krank zu werden.«
    »Entweder du gehst oder keiner.«
    »Dann geht eben keiner«, sagte ich und drehte ihm den Rücken zu. Im Spiegel konnte ich sein trauriges Gesicht sehen. Er sah so traurig aus, dass ich mich umdrehte und sagte: »Na gut! Ich werde den zweiten Teil des zerrissenen Buches besorgen. Aber den dritten Teil musst du alleine suchen. Versuche
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