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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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nicht wahr? Das hat uns Mutter erzählt, aber sie sagte...«
    Alice erinnerte sich an das, was sie gesagt hatte, und unterbrach ihn schnell: »Jerry, mein Lieber, der Inspektor ist in Eile! Du darfst jetzt nicht soviel reden.«
    Doch Jerry sagte bestimmt: »Mutter, bitte unterbrich mich nicht. Der Inspektor ist ja zu Beth gegangen.« Es war deutlich zu merken, daß Bill der Meinung war, der Junge glaube, nunmehr den Kinderschuhen entwachsen zu sein. Es würde wohl ein hartes Stück Arbeit werden, ihn wieder ins normale Leben zurückzuführen! Aber Bill war durchaus willens, sich dieser Aufgabe zu unterziehen.
    Inzwischen fuhr Jerry zu Augusta gewandt fort: »Sagen Sie, sind das Kriminalromane? Blutige Geschichten von Kerlen, die anderen die Hälse abschneiden, und von Leuten, die im Todeskampf sterben?«
    Augusta schreckte deutlich zurück. »Nein, mein kleiner Mann, solche Bücher schreibe ich natürlich nicht. Meine Bücher handeln von seelischen Erregungen und auch von Sex-Problemen.«
    »Ist das alles?« Jerry war offensichtlich enttäuscht. Außerdem liebte er es gar nicht, »kleiner Mann« genannt zu werden, besonders nachdem es ihm doch gelungen war, der Polizei bei der Aufklärung eines Verbrechens zu helfen. Gönnerhaft erwiderte er: »Aha, also darauf haben Sie sich spezialisiert. Ich habe ein paar sehr gute Ideen und werde bald noch mehr haben, weil ich Kriminalinspektor werden will. Ich werde Ihnen etwas zur Hand gehen bei Ihren Büchern, und dann können wir uns ja das Honorar teilen.«
    Jim wandte sich ab und sah angelegentlich zum Fenster hinaus, während Mrs. Sutherland versuchte, sich in das Gespräch zu mischen. Aber die Rettung brachte Wright, der bis jetzt mit Beth gesprochen hatte und sich nun an die wartende Gesellschaft wandte.
    »Mrs. Sutherland, dies ist keine amtliche Besprechung. Ich fürchte, daß das alles später noch kommen wird; aber wir werden es Ihrer Tochter so leicht wie möglich machen. Jetzt kann ich Ihnen nur eine kurze Darstellung der Sachlage geben, die den meisten von uns ja bekannt ist — das heißt, wenn Miss Sutherland zum Zuhören nicht zu erschöpft ist.«
    »Natürlich nicht! Ich möchte unbedingt alles wissen, obwohl ich das mit Hauptmann Hillford einfach nicht glauben kann. Er war furchtbar nett zu mir.« Dies äußerte sie leider mit einem ziemlich herausfordernden Blick zu Bill hin, der sich eingestehen mußte, daß seine Geliebte nur allzu rasch zu ihrem ursprünglichen Gemütszustand zurückgefunden hatte.
    »Ich muß gestehen, daß ich ebenfalls sehr überrascht war, als Mr. Middleton heute nachmittag seinen Verdacht aussprach. Er hatte entdeckt, daß Hillford — ich bezweifle, daß er jemals Hauptmann gewesen ist — , er hatte also entdeckt, daß Hillford über seinen Sturz vom Pferd gelogen hatte. Dann verriet er sich, als er plötzlich mit der Brosche konfrontiert wurde, für die er einen Mord auf sich geladen hatte. Er sah sie auf einmal auf dem Fußboden liegen und begriff, daß er die Chance versäumt hatte, sie Mrs. Wharton wegzunehmen, die ganz in seiner Gewalt gewesen war.«
    Das war das Stichwort für Augusta! Sie lehnte sich zurück und schloß die Augen, so daß man denken mußte, sie fiele gleich um, wenn sie nicht eine Frau mit eiserner Selbstbeherrschung gewesen wäre. Wright fuhr fort: »Um unsere Vermutungen zu erhärten, probierten wir aus, was die Szene für einen Eindruck auf seine beiden Mitschuldigen machte. Das brachte den Erfolg. Sie dachten, daß er sie betrogen hätte, und verloren vollkommen den Kopf. Jetzt haben sie die ganze Angelegenheit gestanden, um sich selbst aus der Patsche zu helfen.
    Und das ist ihre Geschichte: Die Brosche gehört zu einer außerordentlich wertvollen Sammlung von Juwelen, die in England gestohlen worden ist. Die Diebe, für deren Anführer ich Hillford halte, erwischten die Brosche und wahrscheinlich noch eine ganze Menge mehr in Honolulu und wollten sie in die Staaten bringen. Der beste Weg war, die Rubine so aufzumachen, daß sie wie ein billiger Modeschmuck aussahen. Es gibt ja eine Menge Hibiskus-Broschen in den Geschäften, und sie gewannen einen Mittäter, der die Rubine an Stelle des roten Glases einsetzte.
    Eine Frau sollte die Brosche offen an ihrem Kleid tragen und nach Amerika fliegen. Keiner von der Bande konnte es wagen, sich am Flughafen sehen zu lassen. Deshalb vertrauten sie die Brosche einem hawaiischen Jungen an. Wir wissen noch nicht, wie weit er in die ganze Sache eingeweiht war, aber
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