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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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wäre, und sie hofften eben, sie zu finden. Ihr Lieferwagen war sicher aufgehoben in dem alten Schuppen. Sie dachten, sie würden bestimmt die Wahrheit aus Beth herausbekommen; aber sie war doch zu klug für sie. Sie hat das äußerst gescheit gemacht, erst dadurch, daß sie die Spur mit den Papierschnipseln gelegt hat, und später, als sie die Sache so in die Länge gezogen und ihnen falsche Auskünfte gegeben hat. Jerry war der einzige, der das Papier bemerkt hat und später das große Risiko auf sich nahm, seiner Schwester zu verstehen zu geben, daß Hilfe nahe sei. Ich kann dieser Familie nur herzlich gratulieren, nicht nur zu ihrer Ausdauer, zu ihrem Durchhaltevermögen, sondern auch zu ihrem Mut! Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, Mrs. Sutherland — wir müssen weiter. Es gibt noch eine Menge zu tun.«
    Doch bevor er ging, lächelte er plötzlich und sagte: »Da muß noch eine Sache richtiggestellt werden. Für eine Weile wurden wir durch ein Gerücht beunruhigt, das im Dorf umging. Es betraf einen unserer eigenen Leute, den Polizisten Green, im Zusammenhang mit der toten Frau. Wieviel daran stimmte, weiß ich nicht, aber viel jedenfalls nicht — Green ist ein guter Kerl.
    Aber es ist doch merkwürdig, daß Mr. Reynolds ganz beiläufig erwähnte, daß er in der Mordnacht Green in der Nähe des Brückenhotels getroffen habe. Und Green hatte niemandem etwas davon gesagt, daß er draußen gewesen sei. Sie, Jim, haben einmal geäußert, daß das ein Mordfall >ohne roten Faden<, also ohne nachweisbare Spuren wäre. Und einen Augenblick lang versprach Bob Green, so ein >roter Faden< zu werden. Na, ich habe ihn heute nacht danach ausgefragt. Er war in der Hotelküche und plauderte mit unserer treuen Hilfe Clara Masters, die gerade seine Uniform putzte. Sie war durch den Schlamm mächtig dreckig geworden.
    Green wurde ganz rot, als er zugeben mußte, daß er draußen gewesen war, um wie schon öfters Vögel zu beobachten. Er hatte über seine Privatleidenschaft für kleine Vögel geschwiegen, weil er sich eigentlich wegen dieses Hobbys schämte. Clara war ganz ärgerlich, als ich ihn danach ausfragte, und verteidigte ihn energisch. Da guckte Green ganz überrascht auf, und auf einmal schien er zu merken, was für ein nettes Mädchen Clara ist. >Ich habe dir doch schon oft von meinen Vögeln erzählt, Clara< hatte er gemeint, >aber ich habe gar nicht gewußt, daß du mich da verstehst. Es gibt genug Frauen, die sich nichts aus kleinen Vögeln machen.<«
    »Und was sagte Clara?« fragte Beth und lachte.
    »Sie guckte ihn ganz schüchtern an und meinte: >Aber ich mag sie, Bob. Ich liebe kleine Vögel.< Und trotz meiner Anwesenheit legte Bob seinen Arm um sie. Mir schien das ja ein recht merkwürdiger Heiratsantrag zu sein, und auch die Antwort darauf war seltsam, aber sie waren offenkundig beide sehr zufrieden.«
    Beth zog ihre hübsche Stirn in Falten. »Wie schrecklich langweilig und unromantisch«, sagte sie. »Arme Clara! Sie tut mir aufrichtig leid. Wenn ich mich verlobe — wenn überhaupt! — , dann bestehe ich auf einem richtigen Heiratsantrag, mit einer richtigen Ansprache, mit Leidenschaft vorgetragen.«
    Bill stieß einen tiefen Seufzer aus, und der Inspektor lachte, als er seinen Augen ansah, wie sehr ihn Beth’ Worte wurmten. »Ja, Mr. Reynolds, das ist nun Ihre Sache!« sagte er, und mit einer höflichen Verbeugung gegen alle wandte er sich um und ging schnell aus dem Zimmer.
     
    ENDE
     
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