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Das Rätsel der Geisterstadt

Das Rätsel der Geisterstadt

Titel: Das Rätsel der Geisterstadt
Autoren: Mary Pope Osborne
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antwortete Anne.
    »Dann reiten wir los, so schnell wir
können ...«, sagte Slim.
»Wenn das nur gut geht«, dachte Philipp.
»... bis wir im Blue Canyon sind«,
fuhr Slim fort.
»Wo ist denn das?«, fragte sich Philipp.
»Alles klar? Noch irgendwelche Fragen?«, fragte der Cowboy.
»Nein«, antwortete Anne fröhlich.
Aber Philipp dachte: »Doch, ungefähr
eine Million.«
»Okay, Leute!«, sagte Slim. »Bis gleich,
Smiley. Auf, Shorty! Es geht los!«
Der Cowboy schnalzte mit den Zügeln, und Dusty ging langsam hügelabwärts. Ein fast voller Mond und eine Million Sterne leuchteten am
Himmel.
»Vielleicht kann ich Slim jetzt ein
paar Fragen stellen«, dachte sich Philipp.
Doch ausgerechnet in diesem Moment ertönten Stimmen aus der Richtung des Lagerfeuers. Sie klangen sehr
unfreundlich. Es folgte ein Grauen erregendes Gelächter.
Philipp bekam eine Gänsehaut.
Dusty blieb stehen.
»Das ist nahe genug«, flüsterte Slim.
Lautlos glitt er von Dustys Rücken. »Ihr
beide bleibt hier«, flüsterte der Cowboy
Philipp zu. »Und sorg dafür, dass Dusty
ruhig bleibt.«
»Warten Sie ...«, flüsterte Philipp. Er
brauchte unbedingt noch ein paar Informationen.
Doch Slim war schon weg.
Philipp griff nach den Zügeln und
lauschte. Er konnte nur hoffen, dass
Dusty ruhig blieb.
Anfangs war Dusty tatsächlich ganz
brav. Doch dann schnaubte er leise und
setzte sich in Bewegung.
»Oh, nein!«, dachte Philipp entsetzt. Verzweifelt versuchte er, sich
daran zu erinnern, welche Regeln im
Umgang mit Pferden zu beachten waren.
Da fiel es ihm wieder ein: eine sanfte
Hand, eine feste Stimme.
Er tätschelte Dustys Hals und flüsterte
mit fester Stimme »Brrr!«. Zu seiner
Überraschung blieb Dusty tatsächlich
ruhig stehen.
Philipp fiel eine weitere Regel ein:
heiteres Gemüt. Er tätschelte Dusty noch
einmal. »Keine Angst«, flüsterte er.
»Alles wird gut, du wirst schon sehen.«
Plötzlich erklang ein lautes Wiehern
aus der Herde der Mustangs. Gemeinsam begannen sie, sich den mondbeschienenen Hügel hinaufzubewegen.
    »Hey! Die Pferde hauen ab!«, rief einer der Viehdiebe.
Ein Schuss ertönte. Philipp zog den
Kopf ein.
»Auf, Shorty!«, hörte er Slims Stimme.
Philipp drehte den Kopf. Der Cowboy
saß auf dem Rücken der Stute!
Philipp war entsetzt. Er hatte gedacht, Slim würde bei ihrer Flucht wieder auf Dusty reiten! Doch Slim ritt
einfach an ihm vorbei! Als er Anne erreichte, galoppierte sie auf Abendrot
davon.
Plötzlich donnerten Hufschläge hinter
Philipp. Der Rest der Herde folgte der
Stute!
Peng! Peng! Erneut fielen Schüsse.
Philipp packte die Zügel. »Auf, Dusty!«, rief er.
Dusty ließ sich nicht zweimal bitten
und machte sofort einen Satz nach
vorn. Fast wäre Philipp heruntergefallen.
Peng! Peng!
    Die Viehdiebe waren inzwischen
ebenfalls auf ihre Pferde gesprungen.
Sie kamen beängstigend schnell näher.
    »Auf, Dusty. Schneller!«, schrie Philipp.
    Als Dusty zu einem unbeholfenen
Sprung über eine kleine Anhöhe ansetzte, spürte Philipp, wie er aus dem Sattel
rutschte. Er ließ die Zügel los und
klammerte sich nur noch am Sattelknauf
fest, doch sein Gewicht zog ihn nach
unten. Ängstlich kniff er die Augen zu
und fiel zu Boden.
Peng! Peng!
     
»Mann, oh Mann«, dachte Philipp,
»das ist das Ende!«
    Vorsichtig machte er die Augen wieder
auf. Er sah Dusty an, der auf ihn herunterblickte. Philipp rappelte sich auf und
versuchte, wieder in den Sattel zu klettern. Aber ohne Slims Hilfe war das
ziemlich schwierig.
    Während Philipp sich noch abmühte,
hörte er, wie die Viehdiebe auf einmal
erschrockene Schreie ausstießen. Ihre
Pferde wieherten in den höchsten Tönen. Philipp blickte sich um.
    Eine schimmernde, weiße Gestalt
schwebte über dem Hügel! Die Pferde
der Viehdiebe gerieten in Panik, schlugen aus und bewegten sich rückwärts.
    Philipp hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken, was er da eben gesehen hatte. Er wusste, dass das vielleicht jetzt seine einzige Chance war, zu
verschwinden. Unter Aufbietung all seiner Kräfte zog er sich in den Sattel.
»Auf, Dusty! Lauf los!«, rief er mit
neuem Mut.
    Das Pferd setzte zu einem halsbrecherischen Galopp über die Prärie an. Philipp klammerte sich an die Mähne, während Dusty dahinsauste -- schneller als
der Wind.
Schreck in der Nacht
    Philipp hüpfte im Sattel auf und ab. Er
spürte den kühlen Nachtwind im Gesicht.
    Er hatte keine Ahnung, wohin es ging.
Doch er vertraute darauf, dass Dusty den
anderen
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