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Das Rätsel der Geisterstadt

Das Rätsel der Geisterstadt

Titel: Das Rätsel der Geisterstadt
Autoren: Mary Pope Osborne
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ihnen sahen genauso aus wie die wunderschöne Fuchsstute und ihr Fohlen.
    »Hey, Anne«, rief Philipp. »Schau dir
mal dieses Foto an.«
Doch er bekam keine Antwort.
Verwundert blickte Philipp auf.
Er sah, wie Anne gerade versuchte,
sich dem jungen Mustang zu nähern.
Doch das Fohlen schreckte immer wieder zurück.
»Sei vorsichtig!«, rief Philipp ihr besorgt zu. »Es ist ein Wildpferd.«
Anne redete langsam und beruhigend
auf das Fohlen ein. Dann streckte sie
vorsichtig eine Hand aus und packte den
Strick, der vom Hals des Tieres baumelte. Anne führte es zu einem dicken
Holzpfosten.
»Stopp! Warte mal kurz!«, rief Philipp.
Hastig überflog er die Seiten seines
Buches. Endlich fand er einen Abschnitt
mit der Überschrift »Grundregeln für
den Umgang mit Pferden«.
    Für den Umgang mit Pferden gelten ein paar einfache Regeln: Man
braucht eine sanfte Hand, eine feste Stimme und ein heiteres Gemüt.
Außerdem darf man nicht vergessen, das Pferd zu loben und es zu
belohnen.
»Hier, ich kenne die Regeln!«, rief Philipp. »Warte, bis ich sie mir notiert habe!«
    Philipp zog sein Notizbuch und seinen Stift aus dem Rucksack und
schrieb:
Regeln im Umgang mit
Pferden:
    1. sanfte Hand
2. feste Stimme
3. heiteres Gemüt
4. Lob
5. Belohnung
»Okay, hör zu, du musst ...« Philipp
blickte auf.
    Zu seiner Verwunderung saß Anne
schon auf dem Rücken des Fohlens!
Philipp erstarrte und vergaß fast weiterzuatmen.
Der kleine Mustang wieherte und
stampfte auf den Boden. Er schnaubte
und warf den Kopf zurück.
    Doch Anne tätschelte unbeirrt seinen
Hals und redete sanft auf ihn ein.
Nach einer Weile beruhigte sich das
junge Pferd.
Anne lächelte Philipp an. »Ich habe
ihn Abendrot getauft«, sagte sie.
Philipp seufzte.
»Gehen wir!«, sagte Anne. »Wir müssen das Fohlen zu seiner Mutter bringen.«
»Spinnst du?«, rief Philipp. »Wir müssen doch unser Rätsel lösen. Es wird
bald dunkel. Und diese drei Cowboys
sind finstere Gesellen.«
»Wir haben keine andere Wahl«, beharrte Anne.
Philipp wusste, dass sie sich nicht davon abbringen lassen würde. »Na gut.
Mal sehen, was in dem Buch darüber
steht.«
Er las weiter in dem Kapitel über Mustangs:
    Wilde Mustangs leben in Herden
zusammen. Eine Stute und ihr Fohlen haben eine sehr enge Beziehung zueinander. Sobald die Mutter hört, dass ihr Fohlen in Not ist,
eilt sie zu ihm. Mustangs sind nicht
gern alleine.
    Philipp betrachtete Abendrot. Der junge
Mustang sah wirklich sehr traurig und
einsam aus.
    »Okay, wir schmieden einen Plan«,
sagte Philipp. »Doch zuerst muss ich
diese Stiefel loswerden.«
    Wieder packte er einen der Stiefel und
zog daran.
»Beeil dich!«, sagte Anne ungeduldig.
»Solange ich diese Dinger anhabe,
kann ich nicht einmal klar denken!«,
stöhnte Philipp.
Plötzlich brüllte eine tiefe Stimme:
»Hände hoch -- oder ich schieße!«
Philipp ließ seinen Stiefel abrupt los.
Er hob beide Arme in die Luft. Anne
auch.
Ein Cowboy kam aus einer schmalen
Gasse geritten. Sein Gesicht war kantig
und sonnengebräunt. Er saß auf dem
Rücken eines grauen Pferdes und hielt
einen großen Revolver in der Hand.
»Ihr seid die jüngsten Pferdediebe, die
mir je unter die Augen gekommen
sind!«, rief er empört.
Pferdediebe
     
»Wir sind doch keine Pferdediebe!«, widersprach Anne.
    »Dann erklärt mir mal, was ihr mit
meinem Fohlen zu schaffen habt!«, sagte der Fremde wütend.
    »Ein paar finstere Kerle sind mit seiner Mutter durch dieses Städtchen geritten«, erklärte Anne. »Das Kleine haben
sie einfach zurückgelassen, weil es ihnen
zu langsam war.«
    »Aha, das müssen die Viehdiebe
sein, die auch meine anderen fünf
Mustangs geklaut haben«, sagte der
Cowboy.
»Und wer sind Sie?«, fragte Philipp.
»Ich bin ein Cowboy«, sagte der
    Fremde.
»Die Diebe sind hier durchgeritten.
Und wenig später tauchte Abendrot hier
auf -- ganz allein«, erklärte Anne.
»Wir wollen ihn zu seiner Mutter
bringen.«
»Abendrot?«, fragte der Cowboy.
»Ja«, antwortete Anne lächelnd. »So
habe ich ihn getauft.«
Der Cowboy steckte seinen Revolver
weg. »Ganz schön mutig von dir, dass
du das Fohlen retten wolltest, Smiley«,
sagte er.
»Danke«, antwortete Anne.
Philipp räusperte sich. »Ein Mustang
braucht seine Herde«, sagte er. »Eine
Mutter und ihr Fohlen stehen sich sehr
nahe.«
Der Cowboy blickte Philipp interessiert an. »Hey, du bist ja ganz schön
schlau, Shorty.«
»Shorty?«, wiederholte Philipp verblüfft.
    »Jeder Cowboy muss
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