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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum
Autoren: Stephen Goldin
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genommen hatte, damit die verlangten Tests durchgeführt werden konnten. Die Frau nickte und ging, und McCoy schaute Kirk an und machte ihm ein Zeichen, er wolle mit ihm in einem anderen Raum unter vier Augen sprechen. Metika stand unbeweglich wie eine Statue neben ihrem Vater, also folgte ihm Kirk sofort in den Praxisraum nebenan. Metika bemerkte gar nicht, daß er gegangen war.
    »Denkst du auch das, was ich denke, Bones?« fragte Kirk, als die Tür hinter ihnen geschlossen war.
    »Daß es etwas auf Epsilon Delta 4 gibt, das an diesem Problem schuld ist?« Kirk nickte, und McCoy fuhr fort: »Das scheint mir die einfachste Erklärung zu sein. Wenn Spyroukis längere Zeit einem negativen Einfluß ausgesetzt war, dann kann es nur dort gewesen sein. Und dann besteht natürlich auch eine starke Möglichkeit, daß sich das auch im Körper der Tochter zeigt. Beweisen die Tests irgend etwas Positives, so haben wir wenigstens eine Spur, der wir folgen können.«
    »Was könnte es nur sein?« überlegte Kirk. »Spyroukis ist doch einer der erfahrensten Forscher der ganzen Föderation. Er hat weiß Gott, wie viele Dutzend von Planeten gefunden und dreißig kolonisierbare. Man sollte doch meinen, gerade er müßte wissen, wenn es auf Epsilon Delta 4 eine Gefahr gibt, der man sich auf längere Dauer nicht aussetzen darf. Und er würde doch auch ganz sicher ausgerechnet nicht diese Welt als Wohnsitz für sich und seine Tochter wählen, wäre dort etwas nicht so, wie es sein sollte.«
    »Vielleicht war es etwas, das er selbst für unwichtig hielt«, meinte McCoy. »Die Geschichte der Medizin ist voll von Fällen, wo zwei oder mehr voneinander getrennte Faktoren, jeder für sich selbst harmlos, unter bestimmten Umständen miteinander verbunden, recht fatale Resultate zeitigten. Ich würde vorschlagen, du stellst Spock vor dieses Problem; wenn einer aus Millionen unwichtigen Tatsachen ein paar wichtige aussortieren und dann zum richtigen Schluß kommen kann, dann wird es Spock mit seinem Computergehirn sein.«
    Captain Kirk überlief es eiskalt, als der Doktor sprach. Denn wenn McCoy sagte, er solle ein Problem Spock zur Lösung geben, dann war die Lage überaus ernst.
     
    Fünf Stunden später berief Kirk eine kleine Besprechung ein; seine zwei engsten Freunde kamen mit ihm zum Deck sechs, dem Konferenzraum. Am langen Tisch saß Dr. McCoy und schaute düsterer drein als je zuvor an diesem Tag. Rechts von Kirk saß Spock aufrecht und doch entspannt, als sei eine militärische Haltung der alleinige Zweck seines Körpers. Auf dem Tisch lag vor ihm ein Packen beschriebener Blätter, aber Kirk wußte, er brauchte keinen Blick daraufzuwerfen. Solange er Spock kannte, und das war nun schon ziemlich lange, hatte Kirk seinen Ersten Offizier noch niemals unvorbereitet für eine Besprechung erlebt; das müßte erst noch kommen. Er vermutete, Spock müsse alle Daten auswendig gelernt haben, ehe er zur einberufenen Konferenz kam.
    »Erstens brauche ich einen Statusbericht«, begann Kirk düster. »Wie geht es Captain Spyroukis?«
    »Wird langsam schlechter«, antwortete McCoy. »Ich glaube nicht, daß wir ihn noch länger als eine oder zwei Stunden am Leben halten können, wenn er im gleichen Tempo wie jetzt davonschlüpft.«
    Die Nachricht kam nicht unerwartet, und trotzdem zog Kirk sein Gesicht in die Länge. »Haben wir wenigstens darin etwas Glück, daß wir eine Ahnung haben, womit wir es zu tun haben?«
    »Ich nehme an, du meinst die Tests mit den Proben von Miß Spyroukis. Ja, man könnte sagen, daß wir da ein wenig Glück hatten.« Kirk wollte schon impulsiv darauf reagieren, doch McCoy hob beschwichtigend eine Hand. »Oh, nein, noch nicht in einem größeren Ausmaß. Wir mußten die Tests dreimal machen, um sicher zu sein, daß die Schlußfolgerungen stimmen. Die Anzeichen waren so schwach, daß man auf die Meinung kommen konnte, sie seien nur Ungenauigkeiten der Instrumente. Diese Möglichkeit haben wir so gut wie irgend möglich ausgeschaltet. Miß Spyroukis ist absolut gesund, wenigstens im Moment, aber falls sie den Bedingungen für längere Zeit ausgesetzt ist, an denen ihr Vater erkrankte, könnte sie die gleichen Symptome entwickeln.«
    »Besteht die Möglichkeit einer Behandlung?«
    Traurig schüttelte McCoy den Kopf. »Nicht daß ich wüßte. Ich habe es mit unseren sämtlichen Anti-Strahlentherapien versucht, sogar einige ganz ungewöhnliche. Die Krankheit hat schon zu lange unter der Oberfläche gekocht und den Körper
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