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Das private Universum

Das private Universum

Titel: Das private Universum
Autoren: Stephen Goldin
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Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlen- und Stickstoff«, murmelte McCoy.
    »Genau.« Wenn je ein Vulkanier mit sich selbst zufrieden dreinsah, so tat das Spock im Moment. »Die Wirkung dieser Rekombination ist für kurze Zeit unwichtig und kann vergessen werden, weil der Prozentsatz an Argon gering ist, noch geringer der während der Zeton-Strahlung instabil werdende Argonteil. Aber lebendes Gewebe ist ein sehr empfindliches Material, wie Sie ja wissen, und der kumulative Effekt dieser ausgefallenen Reaktion könnte sehr wohl zu den beschriebenen Symptomen führen.«
    McCoy überlegte dies eine Weile, dann sagte er: »Ich hätte nie an eine solche Möglichkeit gedacht, aber jetzt, da Sie darauf hinweisen, erscheint es mir als logische Antwort.«
    »Natürlich, Doktor«, erwiderte Mr. Spock unbewegt.
    »Aber wir können doch nichts tun, um die Sonne oder die Atmosphäre von Epsilon Delta 4 zu verändern«, wandte McCoy, mehr für sich selbst, ein. »Wie Metika Spyroukis sind ja auch alle anderen Kolonisten auf dieser Welt der unbekannten Drohung ausgesetzt, und dies tagein, tagaus. Die Luft um sie herum wird sie töten, wenn nicht etwas geschieht, und das sehr schnell.«
    Alle drei Männer am Tisch wußten, was das zu bedeuten hatte. Epsilon Delta 4 mußte als menschliche Siedlung aufgegeben werden, egal wie ideal diese Welt sonst zu sein schien. Die Städte würde man abbauen, die Hoffnungen der Siedler wurden vernichtet. Alle Leute, die dort gelebt hatten, mußten evakuiert werden, ehe auch sie von dieser geheimnisvollen Krankheit befallen wurden, die nun Kostas Spyroukis tötete.
    Und Metika Spyroukis, die eben nach Babel gereist war, um für die Unabhängigkeit von Epsilon Delta 4 zu kämpfen, würde sich nicht darüber freuen, daß ihre neue Heimat so bald schon wieder verlassen sein sollte.
     

 
3.
     
    Kommandantenlog – Sternendatum 6189.0
    Ich habe einen Ruf mit Priorität 1 an das Kommando der Sternenflotte durchgegeben und die Lage auf der Kolonialwelt Epsilon Delta 4 kurz, aber so genau umrissen, wie wir sie sehen. Die Sternenflotte bestätigt den Erhalt unserer Hypothesen und verspricht, den Einsatz ihrer besten wissenschaftlichen Teams zur Arbeit an diesem Problem sofort in die Wege zu leiten. Sobald irgendwelche Ergebnisse vorliegen, werden sie mich verständigen.
    Inzwischen setzt die Enterprise ihren ursprünglichen Kurs nach Epsilon Delta 4 fort. Ich nahm mir die Freiheit, unsere Geschwindigkeit auf Warpfaktor 4 zu erhöhen. Falls die Sternenflotte unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt, werden wir schnellstens den Planeten erreichen wollen, um die Kolonie zu evakuieren. Mein Chefingenieur arbeitet laufend an Plänen, wie die Evakuierten an Bord des Schiffes genommen werden können, falls dies notwendig wird.
    Metika Spyroukis weicht ihrem Vater nicht von der Seite, seit er krank wurde. Ich glaube, ich werde die härteste Aufgabe von allen zu übernehmen haben, wenn ich ihr sagen muß, daß Epsilon Delta 4 wahrscheinlich aufgegeben werden muß.
     
    Zu Kirks größtem Staunen nahm Metika die Nachricht über die Kolonie viel ruhiger auf, als er geglaubt hatte. Vielleicht hatte ihres Vaters schlechtes Befinden alles andere unwichtig werden lassen, denn als Captain Kirk sie mitnahm in McCoys privates Sprechzimmer und ihr Spocks Hypothese so vorsichtig erklärte, wie er nur konnte, nickte sie nur langsam.
    »So etwas habe ich schon gefürchtet«, sagte sie. »Mein Gehirn scheint heute nicht recht zu funktionieren, sonst hätte ich mir das schon vorher alles zusammenreimen können. Warum sollte Dr. McCoy sonst Blut- und Gewebemuster von mir nehmen, wenn er nicht vermutete, die Leute von meiner Welt müßten etwas gemeinsam haben? Als ich bei meinem Vater stand, hatte ich wenig zu tun und konnte denken, und da hatte ich dann etwas Zeit, mich an die Idee zu gewöhnen.«
    »Ich muß zugeben, daß Sie das viel ruhiger aufnehmen, als ich erwarten konnte«, bemerkte Kirk. »Nach der leidenschaftlichen Diskussion vorher fürchtete ich, Sie würden sich gegen die Idee, den Planeten zu verlassen, auflehnen.«
    »Mein Vater war immer Realist, Captain. Das mußte er auch sein, denn wie sonst hätte er auf einem so gefahrenreichen Gebiet solche Erfolge erzielen können. Mich hat er auch so erzogen. Man kann nicht überleben, wenn man eine bestimmte Sache will, und alle Tatsachen weisen in die andere Richtung. Natürlich bin ich enttäuscht. Aber wenn alle Tatsachen uns sagen, daß wir sterben müssen, wenn wir
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