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Das Phantom von Schreckenstein

Das Phantom von Schreckenstein

Titel: Das Phantom von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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sahen ihn alle an.
    Mauersäge fuhr fort: „Daß es hier in letzter… ks… Zeit erheblich gespukt hat, hängt mit meiner alten Truhe und unseren… ks… Gästen zusammen…“
    Schmunzelnd nickte der Old-Boy. „Wenn Schotten reisen, ist meist eine Geist dabei! Bei schottische Burgbewohner immer.“
    „Die spinnen komplett!“ flüsterte Ingrid.
    „Wir… ks… haben in der Familiengeschichte geblättert“, fuhr Mauersäge fort, „und sind auf eine Exorbitanz gestoßen“, sagte er mit seiner Vorliebe für das ausgefallene Wort.
    Wieder übernahm der Old-Boy: „Theobald von Schreckenstein sollte eine Baronesse Mespelburg heiraten – um 1750. Beide waren einander von die Eltern versprochen. Doch sie liebte eine andere –Mann und Theobald eine andere Frau. Deswegen der strenge Vater von Baronesse wollte Theobald umbringen…“
    „Es blieb ihm kein Ausweg… ks…“ pflichtete Mauersäge ihm bei, „Theobald mußte fliehen.“
    „Nach Schottland!“ ergänzte Iain Mac Harris. „Zu die Frau, die er liebte…“
    „Ich weine gleich!“ sagte Martina ziemlich laut.
    „Psst!“ zischten Beatrix, Sophie, Ingrid und Renate. Unbeirrt fuhr der Old-Boy fort. „… zu Lady Fionnaghal Mac Harris, auf Duncraig Castle!“
    Ein Raunen ging durch die Ritterschaft.
    „Sie wurden seine Frau.“ Der Old-Boy legte Mauersäge die Hand auf die Schulter. „So wir sind verwandt.“
    Fräulein Doktor Horn paßte dieses Thema überhaupt nicht.
    „Was hat das mit den Schuldigen zu tun?“ fragte sie. Der Old-Boy hob den Zeigefinger. „Immediately! – Hier spukt Theobald auf die Schreckenstein, weil man ihn zu Unrecht wollte töten – in Schottland hat er auf eine Jagd seinen Nachbarn erschossen – er hielt ihn für ein Hirsch – und wurde für diese Irrtum von dessen Clan ins Meer geworfen. Theobald. Nicht der Hirsch. Seitdem spukt er auf Duncraig.“
    „Hector!“ erinnerte sich Hans—Jürgen an das schottische Abenteuer.
    „Du… ks… sagst es“, bestätigte Mauersäge. „So nannte ihn seine Frau mit… ks… Kosenamen.“
    „Moment!“ unterbrach Mücke. „Dann wären Theobald und Hector…“
    Der Old-Boy vollendete den Gedanken: „… eine und dieselbe Geist.“
    Rittern wie Mädchen hatte es die Sprache verschlagen. Nicht so den Boys. Sie fanden völlig normal, was Rolle und Mac Donald ihnen übersetzten. Während Schulleiter und Lehrer eindringlich flüsterten, mischten sie sich unter die andern, schüttelten Hände, verteilten übermütig Rippenstöße und sagten immer wieder „Everything is okay.“
    „Deswegen der Sog!“ besann sich der kleine Herbert.
    „Irgendwas lag in der Luft!“ stimmte ihm Irene zu.
    „Im Keller dachte ich, ein Magnet hält mich fest!“ bekannte Eva. Und sogar Doris gab ihr recht.
    Beatrix dagegen schüttelte nur noch den Kopf. „Das darf nicht wahr sein!“
    „Genauso wahr, wie euer Befreiungskommando“, antwortete Stephan.
    Nach der vorangegangenen Aufregung machte sich jetzt eine neue Gähnwelle breit. Dampfwalzes Pranke landete auf Ingrids Schulter, als wolle er ihr das Schlüsselbein brechen – bei ihm ein Zeichen höchster Anerkennung, denn er sagte: „Die Idee mit der Leiter – alle Achtung!“ Fräulein Doktor Horns Ausdruck verriet gemischte Gefühle.
    Der Rex dagegen wirkte erleichtert. Er klatschte in die Hände und sagte: „Wir bedanken uns für diese Lektion in Geisterwissenschaft. Es gibt eben doch Probleme, die man mit Logik nur verschlimmern kann.“
    Mücke hob die Hand. „Ich möchte mich bei dem Doppelgeist bedanken. Er hat uns mit Sog und Gepolter an das ihm widerfahrene Unrecht erinnert und damit verhindert, daß hier ein neues geschieht.“
    Fräulein Doktor Horn verstand genau. „Der Sog ist also schuld?“ Sie lächelte dünn. „Wollen wir hoffen, daß er nach Schottland zurückfindet.“
    „Ich verspreche es Ihnen!“ Mauersäge küßte ihr die Hand. Und zu den Versammelten gewandt rief er: „Wir wollen mit unseren… ks… Gästen in der Bibliothek Abschied feiern. Bei… ks… Schokolade und Kuchen.“
    „Enormous!“ jubelte Klaus. „Ich spür schon die ganze Zeit einen irren Sog nach was Süßem.“
    Alle drängten zur quietschenden Tür hinaus. Die Schotten brachen wieder in Naturlaute aus, Ritter schlossen sich ihnen lautstark an.
    „One moment!“ Andrew blieb stehen. Er steckte seinen Sgian Dubh von der Wade an die Außenseite in den Strumpf, holte Fräulein Doktor Horn ein und legte unbekümmert den Arm um sie. „I’m
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