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Das Phantom von Schreckenstein

Das Phantom von Schreckenstein

Titel: Das Phantom von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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den Mund gehalten, könnten wir in Ruhe planen.“
    „Was denn? Was planen?“ kam die patzige Antwort. „Na los! Laß dir was einfallen.“
    Alle dachten angestrengt nach.
    Sophie zeigte sich wieder einmal von ihrer besonnenen Seite. „Und wenn wir gar nichts machen? Nur alles absperren und verkeilen und alle Lichter an…“
    „Das halt ich nicht aus!“ Doris war aufgesprungen. „Ich muß rüber. Ich weiß nicht warum, es ist wie ein Sog.“ Manche schauten betreten.
    „Sophie hat recht!“ bekräftigte Beatrix. „Die Ritter waren eigentlich sehr fair.“
    „Ja, ich weiß, dein Stephan…“, giftete Esther. „Aber vergiß nicht, die Schotten waren saugrob, wie sie den Idioten geholfen haben.“
    „Dafür können die doch nichts“, stellte Bettina fest.
    „Jetzt fängt die auch noch an!“ Martina bekam ihre steile Falte. „Bleib zu Hause und träum süß. Wir gehen jedenfalls rüber, bevor die starten.“
    „Über’n See!“ pflichtete Doris ihr bei. „Denn die kommen bestimmt mit den Rädern.“
    „Dann solltet ihr auch die Räder nehmen“, empfahl Isabel.
    Plötzlich sprühte Beatrix. „Wir müssen zwei Gruppen bilden. Eine, die sie ablenkt, wenn sie ihnen begegnet, und eine, die durchkommt.“
    „Und eine, die Rosenfels verteidigt, falls sie sich nicht ablenken lassen“, ergänzte Ingrid.
    In die Denkpause, die entstand, platzte Sophie mit der Frage: „Und was macht die Gruppe, die durchkommt? Die wissen doch, daß wir kommen, dank Martinas ritterlicher Ankündigung.“
    Verwirrt schwiegen die Mädchen.
    „Dann fahr ich eben allein!“ brummte die Kratzbürste. Beatrix sprang Sophie erneut bei. „Bleiben wir da! Dann können wir…“
    Ein dumpfes Poltern im Dachstuhl über ihnen ließ sie stocken.
    „Sie sind schon da!“ flüsterte Esther. „Los! Drei Gruppen…“
    Auch Fräulein Doktor Horn hatte in ihrem Zimmer am anderen Ende des Schlosses das Poltern gehört. Sie lag im Bett, senkte das Buch, in dem sie las, und lauschte. Dann las sie weiter. Abermals polterte es, offenbar direkt über ihr. Doch das Buch war spannend, und so las sie weiter. Das Poltern hörte nicht auf, sie legte das Buch schließlich beiseite und schwang sich aus dem Bett.
    Da war es wieder!
    Umständlich zog sie sich an, verließ das Zimmer und schlich, wie eine Schlafwandlerin von innen getrieben, einem unbekannten Ziel entgegen.
     
    Die Schotten waren gestartet. An allen Ecken der Burg standen Wachen. Aber auch diejenigen, die in ihren Betten lagen, wachten. Was bedeutete dieses Poltern, das sie von fern zu hören glaubten? War es Einbildung? Theobald? Oder waren es die Hühner?
    Überall traten Ritter aus ihren Zimmern auf den Korridor.
    Pummel streckte sich und gähnte. „Mann! Warum bin ich nur so wach, wo ich so müd bin?“
    „Seltsame Sache“, meinte Hans—Jürgen im Nordflügel zu Mücke, der im Schrank seine Turnschuhe suchte.
    „Probt da ein Elefantenballett auf dem Dachboden?“ alberte Klaus im Westflügel.
    „Hühner sind’s jedenfalls nicht!“ stellte Dampfwalze fest.
    „Die kommen nicht rein!“ bestätigte Andi. „Allein bei Mauersäge stehen drei Wachen.“
    Eigentlich ohne bestimmte Absicht zogen sie ihre Trainingsanzüge über die Pyjamas.
    Im Südflügel hatte die Zimmergemeinschaft Ottokar—Stephan—Walter—Fritz ihre Streichmontur bereits an.
    „Ich hab’s gewußt, daß wir keine Ruhe kriegen!“ behauptete der Seltenfröhlich.
    „Wir brauchen zusätzliche Patrouillen!“ entschied Ottokar.
    „Und zwar drei“, stimmte Stephan ihm zu. „Eine um die Burg, eine in der Burg und eine für Theobald im Dachstuhl.“
    „Warum nicht gleich fünf?“ gab Walter zu bedenken. „Eine für die Keller und eine bei Mauersäge.“
    „Du hast recht!“ entgegnete der Schulkapitän.
    Auch Stephan war sofort dafür. „Und die Patrouillen wechseln mit den Wachen. Los! Organisieren wir das.“
     
    Die Schotten hatten großes Glück. Zwei Minuten später und sie wären den Mädchen begegnet. Mit voller Fahrradbeleuchtung. Um ohne Licht zu fahren, kannten sie die Gegend zu wenig. Kurz vor der Abzweigung nach Schloß Rosenfels waren sie abgestiegen und schoben die Räder in den Wald.
    Bill ging voraus. Ab und zu ließ er einen Lichtstrahl zwischen zwei Fingern aufscheinen, um den Weg zum Versteck zu finden, den Stephan ihnen tags zuvor mit abgeknickten Zweigen markiert hatte.
    „Stop!“ flüsterte Andrew plötzlich. Zwischen den Baumstämmen hatte er ein fernes Licht gesehen.
    Die
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