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Das Phantom von Schreckenstein

Das Phantom von Schreckenstein

Titel: Das Phantom von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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erwischte es. Gerade als der Rex ein paar verbindliche Worte zu ihr sagen wollte, mußte sie sich abwenden und die Hand vorhalten.
    Der nächste war Doktor Waldmann. Er hatte in der Nacht die Leiterin nach Rosenfels zurückgebracht. Sophie war mit ihren Helferinnen schon dort. Sie ließen die gefangenen Boys Neu, Bobby und Alexander frei, die mit den Rädern zurückfuhren und auch die Drahtesel von Andrew und Bill mitnahmen. John, Sean, Charlie und die restlichen Teilnehmer des gescheiterten Unternehmens waren entkommen und Sophie in Wampoldsreute begegnet. Ohne Aufenthalt. Alle wollten heim. Doktor Waldmann sah die Boys an der Steigung zur Burg. Er schaltete kurz das Licht aus und verwickelte die Leiterin in ein ablenkendes Gespräch.
    Als sie in die Burg zurückkamen, war noch alles auf den Beinen. Ingrid, Beatrix und die drei Kratzbürsten machten sich gerade auf den Rückweg. Samt der Leiter. Erst danach erfuhren sie, was geschehen war.
    Schließlich schickte der Rex alle ins Bett. „Tomorrow we’ll see, what we can do“, sagte er ruhig. Kein Wort des Tadels fiel. Die Boys waren sichtlich beeindruckt.
    Jetzt lauschten sie nachdenklich ihrem Sportlehrer, der alles sehr ausführlich übersetzte. Ab und zu unterbrach ihn der rothaarige John und gestikulierte temperamentvoll. Andrew und Bill schienen seine Meinung zu teilen, denn sie nickten.
    Strehlau war total Ohr. Er verstand aber offensichtlich nichts.
    „Spannende Sache!“ meinte der kleine Egon und mußte schrecklich gähnen.
    Beatrix hatte sich zu Stephan geschlichen. „Was werden sie sagen?“ fragte sie.
    „Weiß nicht“, antwortete der, „wir wollen sie nicht beeinflussen.“
    „So ein Quatsch!“ schimpfte Martina. „Jetzt geht’s doch um mehr.“
    „Nur nicht drängeln! Du kommst auch noch dran“, flüsterte Dampfwalze. „Jetzt schlägt die Stunde der Wahrheit.“
    Sophie trat zwischen ihn und Ingrid. „Ich seh Ottokar nirgends…“
    „Vielleicht…“ Weiter kam der Muskelprotz nicht, denn Fräulein Doktor Horn klatschte in die Hände. „Mister Mac Donald, wir warten!“ rief sie ungeduldig.
    Noch ein kurzes Getuschel, dann trat Bill einige Schritte vor und fragte ebenso unerwartet wie höflich: „Do you speak English?“
    Fräulein Doktor Horn zuckte, als sei sie eine mechanische Puppe. „Ye… yes.“
    „He has nervs!“ flüsterte Klaus.
    Bill nickte ihr zu. „Very good!“ Und er gab die Erklärung in seiner Muttersprache. Jeweils nach einigen Sätzen hielt er inne und ließ Colin Mac Donald übersetzen; genau wie auf einer internationalen Konferenz.
    Sie seien Gäste auf Burg Schreckenstein, sagte Bill, deshalb wolle er mit Schreckensteiner Ehrlichkeit berichten, wie alles geschehen sei.
    Ritter nickten anerkennend, die drei Kratzbürsten bissen sich auf die Lippen.
    Bill begann bei der Schulchronik, die sie angeregt habe, einen Schreckensteiner Streich zu versuchen. Weil das sehr schwer sei, hätten sie sich gut vorbereitet und sich vorgenommen, vor allem die Grundregeln zu beherzigen. Aber sie seien unerfahren und alles sei so aufregend gewesen, durch dieses Gepolter. Deshalb hätten sie überreagiert.
    Fräulein Doktor Horn sagte nach jedem englischen Satz yes, um zu zeigen, wie mühelos sie alles verstehe. Bis Bill eine Seltsamkeit erklärte: „It was like a wake…“
    Da stutzte sie und vergaß ihr yes.
    „Wie ein Sog“, rief Strehlau noch vor Colin Mac Donald.
    „Yes, yes“, plapperte sie hinterher. „Nun weiß ich genug. Ein abgekartetes Spiel. Die Gäste sollten ablenken. Das Gepolter wart ihr!“
    Ritter murrten.
    „Nein, Fräulein Doktor Horn!“ fuhr Armin dazwischen. „Hier hat es auch gepoltert. Und wie! Man konnte nicht schlafen!“
    In das bestätigende Gemurmel platzte Andrew, der von all dem nichts verstanden hatte, mit fröhlichem Bekenntnis: „Ich Sie bringen hier!“ Pantomimisch zeigte er, wie man einen Sack auf der Schulter trägt und fügte auf englisch hinzu: „It was like a wake. I’m very very sorry.“
    Mit starrem Vogelblick sah Fräulein Doktor Horn ihn an. „Du entschuldigst dich für etwas, das andere getan haben? Die Gäste vorschieben, die man nicht bestrafen kann –, das nennt ihr ehrlich?“ Und zu den Rittern gewandt fuhr sie fort: „Ihr habt uns alle geweckt mit euerm Gepolter. Und als wir euch in die Quere gekommen sind, habt ihr’s mit roher Kraft probiert…“
    Jetzt murrten die Ritter laut. Colin Mac Donald und Sportlehrer Rolle übersetzten den Boys.
    „Sie haben eine
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