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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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sie mir wenigstens nicht mal zeigen? Vielleicht kannst du einen Gehilfen wie mich gebrauchen?"
    „Ich verstehe nicht?" Der andere blickte ihn verwundert an. Offenbar vertrug er mehr als Watson. Dann bestellte er eine neue Runde.
    „Oller Stripper! Natürlich bist du längst von mir durchschaut! Vollkommen durchschaut! Yea, wir Watsons! Fühl mal hier — an den Hinterkopf, meine ich! Spürst du die Beule dort? Hahaha — das ist keine Beule! Es ist mein detektivischer Sherlock-Holmes-Knorpel! Ein Blick, und ich durchschaue alles!"
    Er machte eine umfassende Handbewegung. „Stripper, du gefällst mir! Schließ Bruderschaft mit mir — dem berühmten, einmaligen John Watson!"
    Kurz nach Mitternacht wurde der Saloon geschlossen. Der Hilfssheriff und sein Logiergast marschierten nach Haus. Sie machten ihren Heimweg mindestens dreimal, denn sie legten ihn in einer Unmenge von Windungen und Zickzacklinien zurück. Daheim brachten sie sich dann gegenseitig ins Bett; aber immer, wenn der eine dem andern in die Federn geholfen hatte, wand sich dieser wieder heraus, um nunmehr seinem Helfer zu begleiten. Dieses neckische Spiel hätte wahrscheinlich die ganz Nacht gedauert, wenn zum Schluß nicht beide gleichzeitig, von der Müdigkeit übermannt, fern ihren Betten umgesunken wären und nun friedlich nebeneinander auf dem Boden des Wohnzimmers losschnarchten, daß sich die Balken des kleinen Häuschens bedenklich bogen. —
    *
    Pete schaute nach der Uhr; es war Mitternacht. Er machte sich Sorgen um Sam, der von der Exkursion nach den Gewittersteinen immer noch nicht zurückgekehrt war. Ob da etwas passiert war? Zwar verstand es Sam in jeder Lage ausgezeichnet, sich selbst zu helfen, und auch der kleine Joe war nicht ohne, aber Pete ließ die Sache doch keine Ruhe. Am besten machte er sich auf die Socken und sah nach dem Rechten.

    Zehn Minuten darauf war sein Pferd gesattelt, und er ritt los. —
    Sam spuckte verächtlich aus, und Joe tat ein gleiches. Dann legten sie sich im Hintergrund der Höhle lang auf den Boden und taten, als ob sie nichts anderes zu tun hatten, als auf Vorrat zu schlafen. Einer der fremden Jungen blieb noch ein Weilchen vor der Höhle stehen und spähte zu ihnen hinein — so lange, bis Sommersprosse die Sache doch zu langweilig wurde. Da schnarchte er ganz gewaltig los; drei Minuten später fiel Regenwurm in das Konzert ein. Es war so schaurig anzuhören, daß der Beobachter sich schnell nach den Zelten zu davonmachte.
    Kaum war er fort, als Regenwurm Sam heftig in die Seite stieß. „Die Luft ist rein, mein Lieber — machen wir uns davon! Nichts wie raus aus diesem Affenkäfig!"
    Sam rieb sich verschlafen die Augen. Er war tatsächlich im Begriff gewesen, einzupennen. „Oah!" gähnte er laut. „Es ist immer gut, etwas zu wissen, was andere nicht wissen!"
    Im Hintergrund der Höhle lag ein Haufen Sand. Die Gefangenen ließen sich auf die Knie nieder und begannen wie die Wühlmäuse zu arbeiten. Es dauerte nicht lange, da wurde ein Loch im Gestein sichtbar, nicht groß, aber immerhin ausreichend, um die Jungen durchzulassen.
    „Mach du den Anfang, du bist dicker; wenn du stecken bleibst, kann ich wenigstens nachschieben."
    Sam wollte eben ins Loch schlüpfen, als ihm ein grandioser Einfall kam. „Stop! Laß dich mal begucken, Regenwurm!" Er musterte den Kleinen von allen Seiten.

    „Legst du großen Wert auf deine Jacke? Ich meine — wär's schlimm, wenn du sie hergeben müßtest?"
    „Herr, dunkel ist der Rede Sinn!" Joe hielt es in letzter Zeit bedenklich oft mit Zitaten. „Oder volkstümlich ausgedrückt: quatsch nicht so blöd daher, sondern sag klar und deutlich, was du von mir willst!"
    „Ich meine — sieh mal, meine Jacke ist längst reif, ausrangiert zu werden. Ich gäbe sie her, ohne ihr auch nur die geringste Träne nachzuweinen."
    „Meine ist ebenfalls nicht mehr viel wert. Du meinst, wenn ich dich recht verstehe; wir wollen unsere Jacken opfern! Hm, ja — einverstanden! Aber zu welchem Zweck?"
    Sam grinste; dann machte er sich daran, an einigen Stellen das Futter seiner Jacke zu lösen und Sand hineinzutun. Er machte das so geschickt, daß jeder, der nicht ganz genau hinsah, die so ausgestopfte Jacke für den Oberkörper eines Jungen halten mußte. Regenwurm sah ihm staunend zu, schüttelte aber ein über das anderemal den Kopf.
    Endlich ließ sich Sam gnädigst zu einer Erklärung herbei. „Sieh mal an, Kleiner — wir sind eigentlich äußerst sensible Jungen, das kannst du

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