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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas
Autoren: Frank Dalton
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Rothaar.
    Drei Minuten später lagen sie an der Rückseite des größeren Zeltes. Sie lauschten und hörten nur noch das Schnarchen der Jungen.
    „In Ordnung!" flüsterte Sommersprosse zufrieden.
    Sie huschten zum Zelteingang. Sam suchte in seinen Taschen und fand ein Stück Draht, das er zur Befestigung der Kriegserklärung brauchte. In seinem Eifer vergaß er, sich vorher umzublicken. Plötzlich schrie Joe drei Schritt hinter ihm leicht auf. Eine Sekunde später wurde er ziemlich unsanft beim Genick gepackt.
    Er ließ sich sofort zu Boden fallen. Dieser Trick hatte in den meisten Fällen Erfolg; der, welcher festhielt, war meistens nicht darauf gefaßt und ließ dann los. Auch in diesem Fall klappte es vorzüglich. Sam lag kaum auf dem Boden, als er sich zur Seite rollte. Dabei geriet er einem andern so heftig gegen die Füße, daß dieser das Gleichgewicht verlor und vornüber kippte. In der gleichen Sekunde griff Sommersprosse zu, und gleich darauf war die schönste Balgerei im Gang. Der Kampf wogte hin und her; Sam hatte es mit einem recht beachtlichen Gegner zu tun, und ehe er sich's versah, waren es sogar zwei.
    Regenwurm konnte ihm nicht zu Hilfe eilen. Einer der fremden Boys saß ihm im Rücken und ließ ihn nicht wieder auf die Beine kommen. Der Kleine wehrte sich aus Leibeskräften; als er es jedoch noch mit einen zweiten Widersacher zu tun bekam, mußte er aufgeben. Gleich darauf gab auch Sam auf, der sich gegen vier zu wehren hatte. Diese hinterlistigen Kerle! Hatten genau gewußt, daß sie in der Nähe waren, und sie in die Falle tapsen lassen!
    Drei Minuten später wurden die Überwundenen an die Feuerstelle gebracht. Einer der fremden Jungen schürte das Feuer auf; im lodernden Schein der Flammen betrachtete man sie sehr eingehend. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier?" Der Junge, der dies fragte, war offenbar der Anführer der fremden Schar.
    Die beiden Gerechten aber straften ihn mit Verachtung; keiner erwiderte ein Wort.
    „Was haben sie denn da mitgebracht?" Ein anderer Boy las die so wunderschön gemalte Kriegserklärung vom Felsboden auf. Interessiert beguckte er sie sich und reichte sie dann dem Häuptling weiter. Der überflog das Plakat, schüttelte den Kopf und machte seinen Mannen Mitteilung von dem Inhalt. Alle fingen wie auf Kommando an, schallend zu lachen.
    Sam knirschte wütend mit den Zähnen. „Lacht nur, ihr Blödiane! Zum Schluß lachen wir, und wer zum Schluß lacht, lacht immer noch am besten! Jawohl!"
    Der Anführer überlegte ein Weilchen; dann sagte er: „Wer den Krieg haben will, soll ihn bekommen! Die ersten Gefangenen haben wir bereits. Ins Verlies mit ihnen!"
    Die andern packten Sam und Regenwurm und schleppten sie davon. Als die Freunde merkten, worum es sich bei dem erwähnten Verlies handelte, lächelten sie zufrieden.
    Am Ende des kleinen Plateaus, dort, wo die Felswände der Gewittersteine wieder begannen, dicht hinter dem kleinen Wäldchen, befand sich eine Höhle. Sie war nicht groß. Sam und Joe kannten sie; denn es gab hier nichts, was ihnen nicht bekannt war. In diese Höhle wurden sie gestoßen; als sie drin waren, wälzten ihre Überwinder ein paar dicke Baumstämme vor den Eingang. „Laßt euch's nicht zu langweilig werden!" höhnten sie, bevor sie sich nach ihren Zelten hin entfernten. „Morgen reden wir weiter! Wollen euch dann noch ein bißchen verhören — mal sehen, was ihr singt, wenn ihr erst mal mürbe geworden seid."
    Mr. Watson befand sich in schrecklicher Stimmung. Seine Nase war zur Grüße eines kleinen Zierkürbisses angeschwollen, schillerte auch in schönen bunten Farben und tat mordsmäßig weh. Es half nichts, daß er sie unentwegt kühlte. Hinzu kam, daß sein „zahlender Gast" ausgegangen war, ohne daß er ihm folgen konnte; in solch einer Verfassung konnte er sich nicht im Town sehen lassen. Er wäre zum Gespött der ganzen Somerseter Jugend geworden!
    Also lag er auf dem Sofa, ein nasses Handtuch auf dem Gesicht, und brütete Rache, gegen Hugh, den Stripper, gegen das Schicksal, das ihm so übel mitspielte, und nicht zuletzt gegen seinen Neffen Jimmy. Der Schlacks hatte ihn am frühen Vormittag verlassen und war immer noch nicht zurückgekehrt. — Nun er würde ihm das Bummeln schon abgewöhnen, sobald er sich wieder sehen ließ!
    Dann hörte er die Haustür gehen. Sie wurde so leise geöffnet, daß schon sehr geübte Ohren dazu gehörten, um es zu merken. Onkel John hatte sie; Im Nu war er auf den Beinen. Lautlos schlich er an
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