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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood
Autoren: Will Parker
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Mrs. Poldi. Denn dich haben sie sogar in die Zwangsjacke gesteckt, und du bist eine Amtsperson."
    „Zwangsjacke? Ja!" bestätigte Watson, und auf seiner Stirn sammelten sich drohende Gewitterwolken, während es in seinen Augen wetterleuchtete. „Und dabei log der Dunn, es sei ein purpurner Krönungsmantel, um mich gefügig zu machen. Du hast recht, Jimmy, ich darf das nicht auf mir sitzen lassen. Es war Tunkers verdammte Pflicht und Schuldigkeit, mir mit der ganzen Schärfe des Gesetzes zu Hilfe zu kommen. Daß er es nicht tat, beweist seine böse Absicht. Ich soll lächerlich gemacht werden, damit die Bande freies Spiel hat. Den Zug überfallen, ein paar Millionen Dollar in die Weste schieben —"
    „Mann! So viel?" rief Jimmy fassungslos.
    „Und dann verschwindet Mr. Rickard und Pete und Sam Dodd und Mr. Tunker, und sie teilen den Raub, schwimmen über den ganzen Teich und prassen und schmarotzen in julci dubilo."
    „Kerl! Ein paar Millionen!" wiederholte Jimmy und sperrte den Mund so weit auf, als warte er auf einen gebratenen Truthahn. „Du, Onkel, wenn auf einem einzigen Zug so 'ne Menge zu klauen ist, sollen wir da nicht lieber —"
    „Was?" brüllte Old John aufspringend. „Lieber was?"
    „Ach, nun hol man nicht sofort den Kaiser aus der Klamottenkiste! Ich meine nur: dein Gehalt ist so niedrig, und mich hast du auch noch auf dem Hals —"
    „Weil du nicht arbeiten willst; stimmt haargenau. Und weil ich so schwach bin, dich rumlungern zu lassen und mit meinem persönlichen Schweiß zu säugen." „„Ja, eben. Siehst du, wir sind uns einig. Da wäre es doch vielleicht gar nicht so dumm, wir verbündeten uns auch mit Mr. Tunker und kriegten unsere Portion von der Beute ab. Denn wo der Sheriff krumme Dinger ' dreht, da braucht der Hilfssheriff seinen Scheffel auch nicht unter das Licht zu schieben."
    Old John war vor Entrüstung eine Minute lang stumm wie ein Fisch. Dann rief er mit heiserer Stimme: „Weiche von mir, Satan!"
    Jimmy sah sich bestürzt in der Küche um.
    „Wie meinst du, Onkel? Satan? Nun mach mal 'neu Punkt! Ich kriege das Zittern."
    „Schäme dich, Neffe!" brach Onkel John los. „Ich will diesen schändlichen Wink mit dem Teufelsfuß überhört haben; aber wehe dir für eine Wiederholung! Zeit meines Lebens bin ich auf der Fährte der Pflicht gewandelt; und wenn ich einmal in mein staubiges Grab sinke, so soll mir niemand nachsagen können, daß ich diese Spur jemals verloren hätte. Aber ich sehe, was los ist! Diesen Plan hast du nie und nimmer selbst ausgeheckt. Sonst wäre das edle Watson-Blut in deinen Adern vor Schmach geronnen. Der Tunker hat dir das in die Ohren geblasen! Oder der Pete! Oder der Dunn, dieser Kaiserschänder!. Sein Sohn ist ja nicht umsonst Mitglied der Pete-Bande. Die Gesetzesgangster wissen, daß ich ein Bock der Ehre bin. Darum soll ich durch dich bestochen und auf ihre Seite gehievt werden. Erst dem Spott zum Fraß hingeschleudert und dann verführt! Aber nein! Nein! Ich halte das Gesetz hoch! Und nieder mit allen Schwindlern, Räubern und Ränkeschmieden!"
    „Bravo!" rief eine markige Stimme. „Das soll ein Wort sein!"
    Der Hilfssheriff zuckte zusammen und stierte zur Küchentür. Dort stand ein Gentleman, der in seinem Äußeren haargenau einem Landstreicher, einem Hobo, glich, und hinter ihm wurde ein zweiter Bruder derselben Zunft sichtbar.
    „Bitte tausendmal um Vergebung, Mr. Sheriff", sagte der Fremde, „daß ich so ohne weiteres in Ihr Hauptquartier eindringe. Mein Kollege und ich klopften an die Haustür, aber das haben Sie wohl überhört, und so nahmen wir uns die Freiheit, auch ungebeten einzutreten."
    Dann maß er Jimmy mit einem mißtrauischen Blick.
    „Dieser junge Bursche hier scheint sich Ihr Mißfallen zugezogen zu haben. Gehört er etwa auch zu der Rickard-Bande?"
    Erst jetzt hatte sich der Hilfssheriff von seiner Überraschung erholt. „Rickard-Bande? Nein. Es ist — Haben Sie etwa draußen mitgehört, was hier vorging?"
    „Nein, Mr. Sheriff. Ich lausche an keiner Tür; es sei denn, daß ein Verbrecher dahinter steckt. Aber die Situation ist unverkennbar. Schließlich sind meine Augen genau so geschult wie Ihre."
    Old John wußte nicht, was er von diesen Besuchern halten sollte. In ihrer Kleidung war nichts, das ihm imponieren konnte. Im Gegenteil: unter normalen Verhältnissen hätte er sie sofort als verdächtige Pennbrüder mit eisernen Armreifen geschmückt. Aber dies bestimmte Auftreten und der Hinweis auf die
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