Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood
Autoren: Will Parker
Vom Netzwerk:
angestrengt nach, Joe. — Also wie war das, Mr. Rickard? Wir sollen den Überfall nicht machen? Schade, wo wir doch so fabelhafte Westmänner sind. Soll ich Ihnen mal eine Probe geben?"
    „Natürlich! Du wieder!" rief Sam entrüstet. „Was heißt hier Probe? Was du kannst, habe ich schon längst auf den Teller gelegt. Aber was ich noch sagen wollte, Mr. Rickard: Warum haben Sie eigentlich diese Kanone da ständig in der Hand? Glauben Sie, daß unsere Opfer schon in Sicht sind?"
    Lloyd Rickard lachte laut auf.
    „Es ist keine Kanone, Sommersprosse, sondern ein Megaphon. Du weißt ja, das gehört zu den Requisiten meines Berufs, und ich schleppe es aus alter Gewohnheit mit mir herum. Ich habe nun mal viele Menschen zu dirigieren; dazu muß ich mich eben auch auf weite Entfernungen verständlich machen können."
    „Aha, aha!" sagte Sam, von seiner Begeisterung ganz hingerissen. „Zum Beispiel, wenn der Zug anrollt, dann brüllen Sie mit der Stimme eines rasenden Grislybären: ,Alle Mann los! Keine Gnade!' Und schon fegt alles dahin wie die wilde Jagd; Schüsse krachen, Messer blitzen, ein gräßliches Angstgeschrei gellt zum Himmel, und was vom zuckenden Stahl verschont bleibt, schmückt zitternd den Marterpfahl."
    Conny Gray jauchzte vor Vergnügen.
    „Mensch, Sommersprosse, dich hat's wohl wieder gepackt! Sie dürfen ihm das nicht übelnehmen, Mr. Rickard.

    Die Phantasie geht mit ihm mal wieder durch, und dann springt er im Galopp über die höchsten Wolkenkratzer."
    Die Zweige im Gebüsch schwankten abermals, und der Mann, dem die beiden lauernden Augen gehörten, brummelte erregt vor sich hin: „Na, da bin ich ja zur rechten Zeit gekommen! Zugüberfall! Keine Gnade! Skalpmesser und Marterpfahl! Ich schleiche mich jetzt zurück und mache Meldung. Und dann ... — Alle guten Geister!" Der Späher drückte jäh sein Gesicht in > Moos, weil er sein letztes Stündlein gekommen glaubte. Sein Atem stockte; ein eiskalter Schauer rieselte seinen Rücken herab.
    „Pete!" rief im gleichen Augenblick Mr. Rickard. „Was tust du da?" Halbohr knurrte abermals und ließ sich kaum noch von seinem Herrn davon zurückhalten, einen Satz ins Gebüsch zu tun.
    Auch die anderen Jungen staunten. Denn was ihr Häuptling da trieb — anscheinend war es ihm im Oberstübchen zu warm geworden.
    „Kerl, Mann!" stieß Sam hervor. „Nun laß schon die Angeberei! Was soll der Blödsinn?"
    Pete winkte ungeduldig ab. Er hatte sich mit einer plötzlichen Bewegung am Boden umgedreht, so daß er jetzt zum Gebüsch hinüber schaute, ein langes Gewehr an seinen Oberschenkel gelegt.
    „Ich wollte Ihnen doch nur eine Probe unseres Könnens geben, Mr. Rickard. Fein, daß Sie uns diese Doppelbüchse als Geschenk mitgebracht haben. Damit führe ich Ihnen jetzt vor, was die Westmänner früher den Knieschuß nannten. Wenn da nämlich ein Kundschafter im Gebüsch lag, und der sollte unauffällig in die ewig?;i

    Jagdgründe befördert werden, dann tat man so, als spielte man mit der Waffe, legte sie im Sitzen an den Oberschenkel, so daß die Mündung nach vorn über das Knie hinausragte, nahm genau Ziel und —"
    „Nicht schießen!" brüllte eine angsterstickte Stimme aus dem Dickicht.
    Mr. Rickard prallte zurück, und Petes Freunde sprangen erschrocken auf: keiner von ihnen hatte bemerkt, daß sie seit zehn Minuten belauscht worden waren. Auch der „Kundschafter" schnellte hoch und stürzte Hals über Kopf durch das Gestrüpp davon. Aber Halbohr war schon mit wildem Gebell hinter ihm her.
    „Halbohr!" schrie Pete, der sich nun gleichfalls erhob. „Zurück!"
    Ein Schrei gellte aus den Büschen: „Loslassen, du Biest!" Ein wütendes Hundeknurren antwortete. Ein neuer Befehl Petes: „Hierher! Sofort!" Dann war die lange Gestalt des Fremden im Wald am Daly Water untergetaucht. Halbohr stellte sich bei seinem Herrn wieder ein, im fletschenden Maul einen patronengespickten Gurt, an dem eine Revolvertasche mit einem daraus hervorragenden Coltgriff baumelte.
    Das alles hatte sich in wenigen Sekunden abgespielt. Mr. Rickard war noch so verblüfft, daß er kein Wort herausbrachte. Um so lauter schallte das Geheul von Petes Freunden, und am allerlautesten wetterte Sommersprosse.
    „Hinterher! Warum hast du den Hund zurückgerufen, Pete? Du mußt doch auf dem Kien sein, Mensch! Köpfchen, Köpfchen! Fangt den Kojoten! Zu den Pferden, Boys! Aufgesessen! Die Lassos raus! Den Wald umzingeln! Dem wollen wir beibringen, friedliche Gents zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher