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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner
Autoren: Jo Reuter
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Männchens wurde plötzlich puterrot:
    „Irenäus, wenn du mit deiner Versklimperei nicht augenblicklich Schluß machst, dann denke ich nicht daran, in Somerset anzuhalten, wo wir doch verschiedene alte Freunde aufsuchen wollten!"
    11 Reuter, Uns kann keiner I

    „Sei du mal nicht so ordinär, vor allem Mr. Huckley, den Millionär!"
    Als Antwort auf diese Nervensägerei stellte der Dicke sofort den Motor ab, kletterte aus dem Wagen, nahm die Motorhaube hoch und schraubte sämtliche Zündkerzen ab.
    „So! Jetzt kannst du meinetwegen zu Fuß weiterlaufen, Langer, aber ohne mich!"
    Jimmy Watson sah, wie das Gesicht des Hageren immer länger wurde: „Mr. Huckley, den Sie damals so schön gemalt haben, daß ihn alle Leute für den Präsidenten Mangold gehalten haben, war übrigens dieser Tage auch hier."
    Mr. Lambeth-Green nickte und ließ dabei nervös seinen Adamsapfel auf und ab tanzen. Er drohte Jimmy mit erhobenem Zeigefinger wie ein geborener Schulmeister:
    „Tauf Mangold schnell in Lincoln um, sonst hält man dich für blöd und dumm!"
    „Aus! Schluß! Ich hab jetzt endgültig genug!" schimpfte der kleine MacMurry, der für seine geringen Dimensionen einen erstaunlich starken Baß besaß, warf viermal etwas in hohem Bogen seitlich in die Büsche und lachte grimmig: „Es waren einmal vier Zündkerzen!"
    Über das Gesicht Irenäus Lambeth-Greens zuckte es wie Schreck, aber dann sah er Jimmy Watson wieder recht gelassen an. Diesmal brachte er es tatsächlich fertig,

    einmal nicht in Versen zu reden. Trotzdem klangen seine Worte arg geschraubt:
    „Was führt dich so einsam des Weges daher, Jimmy? Sage uns deine Sorgen, und wir werden sie dir halbieren."
    „In Somerset ist was los, das sag' ich Ihnen", platzte Jimmy heraus. Irgendwie drückte es ihm auf der Seele, daß er bisher noch keinem Mitmenschen, nicht einmal seinem Onkel, etwas von seinem Dollarglück und seiner Geschäftstüchtigkeit hatte erzählen können. Die alte Watsonsche Erbkrankheit, die Großmannssucht, hatte ihn jäh wieder mal an allen Haaren gepackt.
    „So, so", lispelte Lambeth-Green und stieg aus dem Auto.
    Jimmy staunte, wie unheimlich lang und dürr doch dieser dichtende Kunstmaler war.
    „Ja, ja, sie suchen dort den Ärmsten aus ... um ihm das Blue Spring-Tal zu schenken", erzählte Jimmy weiter.
    Der kleine MacMurry war plötzlich wie elektrisiert. Er zog vor irgend etwas den Hut ab, vielleicht vor sich selber.
    „Das mußt du uns ganz genau verposementieren", meinte der Dicke.
    Der lange Irenäus verzog schmerzhaft sein faltiges Gesicht.
    „Du hast ein furchtbar Wort erfunden, ich hoffe noch ..."

    „. .. du wirst gesunden!" schrie aus Leibeskräften MacMurry, „meinst du, andere Leute kriegten solche blöden Verse nicht auf die Beine? Ich sage zum letzenmal, nun Schluß mit dem Quatsch! Jimmy, schieß an, fang los!"
    „Wenn jemand anderen Leuten die Möbel wegfährt und sich dafür bezahlen läßt, ist das Betrug?" fragte Jimmy mit forschendem Blick.
    „No, Diebstahl!" brummte MacMurry, „du kannst doch nicht so mir nichts, dir nichts Möbel klauen, he!"
    Jimmy merkte, daß er sich wieder verhaspelt hatte. Er war im Begriff gewesen, andere auszuhorchen, und nun kam es umgekehrt. E r mußte den beiden alles brühwarm erzählen, wenn er eine klare Antwort auf seine Hauptfrage haben wollte.
    Sie ließen ihn reden. Jimmy wurde nicht einmal unterbrochen.
    „Und was halten Sie nun davon?" fragte er am Ende seines Berichtes.
    Irenäus Lambeth-Green spitzte seinen Mund. Gewiß wollte er schon wieder einen seiner albernen Verse schmieden. MacMurry kam ihm aber zuvor.
    „Was wir davon halten, Jimmy? Allerlei ... Wir, mein Freund hier und ich, wir lassen uns noch heute als Bürger von Somerset eintragen, und dann ..."
    „Und dann?" forschte Jimmy gespannt.
    „Dann sind wir die Ärmsten des Towns, und man

    wird, nein, man muß uns das Tal mit der Blockhütte geben, wenigstens einem von uns. Du aber wirst von uns Prozente bekommen, mindestens hundert Dollar ..."
    „Fabelhaft!" staunte Jimmy, der sich sofort überschlug, daß er dann für die nächste Nacht keine Möbel mehr zu fahren brauchte und doch die erträumten hundert Greenbacks einstreichen konnte.
    Lambeth-Green starrte seinen dicken Freund wie ein Welträtsel an.
    „Aber Sie haben doch Ihr Auto?" meinte Jimmy Watson enttäuscht, „Sie sind doch nicht das, was man arm nennt."
    MacMurry lachte. „Wir werden es zu gegebener Zeit sein. Klar? Lassen das Ding hier irgendwo
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