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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen
Autoren: Rolf Randall
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Also ist die Warnung wohl kaum ernst zu nehmen."  
     Die anderen lachten jetzt, nur Senator Field rieb sich bedenklich das Kinn. „Ich weiß nicht recht . . ." sagte er zögernd. „Wenn der junge Mann auch erst sechzehn Jahre alt ist, so erscheint mir der Inhalt des Briefes doch recht verständig. Dieser Pete Simmers ist jedenfalls kein Dummkopf. Wenn wir auch unser Vergnügen haben wollen, so könnte aus der Geschichte ein Skandal entstehen. Denken Sie nur an diesen gewissen Lucky Nale, den jungen Reporter vom ,Tucson-Star', der es gewagt hat, Gouverneur Stetson Bestechlichkeit vorzuwerfen! Wir können jedenfalls keinen Skandal gebrauchen."  
     „Ich werde dem Bengel, Pete Simmers, bei Gelegenheit die Hosen stramm ziehen", versprach Inspektor Collins. „Damit ist die Angelegenheit dann erledigt. Was kann so ein dummer Junge, der sich einbildet, der .Gerechtigkeit zum Siege' verhelfen zu müssen — was kann der schon ausrichten?"  
     „Ich habe meine Erfahrungen", meinte Senator Field dazu. „Die öffentliche Meinung ist unberechenbar. Man hat Stetson zum Gouverneur und mich zum Senator gewählt — es hat uns viel Geld gekostet. Wenn wir all die Versprechungen einhalten wollten, welche wir während des Wahlkampfes gemacht haben--"  
       
     „Das fehlte noch!" kicherte der Bankier.  
     „Jedenfalls darf es keinen Skandal geben", erklärte der Senator. „So lächerlich es sich anhört, möchte ich dennoch sagen, daß der junge Mann vernünftige Ansichten hat. Der Sheriffsgehilfe Watson ist ein Dummkopf — aber dieser Pete Simmers ist nicht zu unterschätzen. Er scheint das Gesetzbuch trotz seiner Jugend recht genau zu kennen. Gleiches Recht für alle — das ist der oberste Grundsatz unserer Rechtsprechung. Wir können es uns nicht leisten, um unserer Jagdleidenschaft willen die öffentliche Meinung gegen uns aufzubringen."  
     „Ach, Unsinn!" knurrte der Warenhausbesitzer Potter. „Notfalls werden wir dem Bengel ein paar Dollars in die Hand drücken — und dann wird er den Mund halten, ebenso wie dieser Cowboy — äh — Jeff Carter. Und wenn er das Geld nicht mag, so werden ein paar saftige Ohrfeigen den gleichen Zweck erfüllen."  
     „Ganz meine Meinung", schaltete sich der geckenhafte Doc Silver, der Sohn des Ölkönigs ein. „Wir werden uns doch nicht von albernen Lausejungen den Spaß verderben lassen?"  
     Mister Tombstone, der millionenschwere Inhaber der Tombstone-Bestattungs-Gesellschaft, sagte nichts. Seiner Leichenbittermiene gemäß schien er sich Sorgen zu machen. In Wirklichkeit hatte er gar nicht zugehört, sondern vielmehr in Gedanken ausgerechnet, wie groß der Verdienst sein würde, wenn alle Mitglieder der Jagdgesellschaft plötzlich sterben und von der Tombstone-Gesellschaft eingesargt und beerdigt würden .. .  
       
     Guter, alter Whisky . . . mit Nachgeschmack — Allerlei Schabernack — Ein gewisses Örtchen verschwindet — Moral: „Mit den Gerechten spaßt man nicht!"  
     Unter allen Menschen auf der Welt gab es einen, den der Sheriffsgehilfe John Watson besonders gut leiden mochte: nämlich den Sheriffsgehilfen John Watson.  
     Und weil diese bewunderungswürdige Persönlichkeit an diesem Tage Geburtstag hatte, beschloß Watson, das bedeutungsvolle Ereignis gebührend zu feiern, zumal er sich noch dazu bereits als der zukünftige Sheriff von Somerset fühlte.  
     Zu einer ordentlichen Geburtstagsfeier gehören Gäste. Diese müssen bewirtet werden. Die Bewirtung kostet aber Geld, ein Umstand, welcher Watson großen Kummer bereitete. Er war krankhaft geizig und sparte sogar die Streichhölzer. Wenn er sich eine Zigarette anzünden wollte, wartete er geduldig, bis jemand kam, der ihm Feuer geben konnte — nur um nicht die eigenen Zündhölzer verbrauchen zu müssen.  
     Da er jedoch Geburtstag hatte, und angesichts seiner — wie er meinte — unmittelbar bevorstehenden Ernennung zum Sheriff beschloß er mit blutendem Herzen, tief in den Geldbeutel zu greifen.  
     „Springe hinüber zum Kneipenwirt und lasse dir zwei Flaschen Schnaps geben", befahl Watson seinem Neffen Jimmy. Er fügte betont hinzu: „Die billigste Sorte aber, verstehst du!"  
       
     Jimmy Watson, ein schlaksiger Bengel von achtzehn J ihren, kannte seinen Oheim nur zu gut. Er grinste verständnisvoll, und Watson grinste zurück. Jimmy besaß einen unreinen Teint und einen unsauberen Charakter.  
     „Wen soll ich denn alles einladen?"  
     Watson zählte die Namen
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