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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen
Autoren: Rolf Randall
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betrunkenen Mann, der aus der Kneipe getorkelt kam. „Hallo, Jeff!" rief er den Cowboy an. „Suchst du jemanden, dem du Schnaps spendieren kannst?"  
     Jeff blieb stehen.  
     „Ich habe bereits gefeiert", lallte er mit schwerer Zunge. „Heute ist der Tag, an dem vor zwanzig Jahren die Schlacht bei Tucson geschlagen wurde. Ich saufe niemals ohne Grund — hicks!"  
     „Wohl bekomm's", sagte Jimmy. „Letzte Woche soff er, weil Frank Stetson zum Gouverneur gewählt worden ist. Die vorletzte Woche feierte er den Sieg der Nordstaaten über die Südstaaten, und eine Woche davor gedachte er bei Schnaps und Whisky der toten Südstaaten-Soldaten, die im Bürgerkrieg gefallen sind. Er hat immer einen Grund zum Saufen."  
     „Auch wir hätten gerne mitgetrauert", erklärte Bill. „Warum hast du uns nicht eingeladen, Jeff?"  
       
     „Hicks!" schluckte Jeff. „Ich brachte es nicht über das — hicks! — nicht über das Herz, euch traurig zu machen. So weinte ich für mich allein. Hupps! Oh, wie ist mir schlecht ..."  
     Er stöhnte und hielt sich den Magen. Jimmy betrachtete ihn neidvoll.  
     „Jeff, ich glaube eher, daß du schlecht bist", versetzte Jimmy. „Oder willst du leugnen, daß die hübsche junge Dame, Miss Burnfield, dir einen ganzen Batzen Geld geschenkt hat?"  
     „Was geht euch das an?!" wurde Jeff aufgebracht. „Von mir erfahrt ihr nichts. Es ist mein Geheimnis."  
     „Ein blondes Geheimnis", sagte Bill, „so groß, daß du es allein nicht hüten kannst. Wir werden dir dabei helfen."  
     Er nahm Jeff beim linken, und Bill nahm ihn beim rechten Arm. Sie führten den wütend protestierenden Jeff mit sanfter Gewalt hinter das Haus.  
     Pete Simmers, der nicht weit entfernt hinter einem Gartenzaun auf der Lauer lag, sah die drei Männer nach kurzer Zeit wieder zum Vorschein kommen. Jeff hatte ein blaugeschlagenes Auge, und der linke Jackenärmel war ihm ausgerissen. Er sah ernüchtert und kleinlaut aus.  
     „Von jetzt an sind wir gleichberechtigte Teilhaber", frohlockte Jimmy Corbet strahlend, laut genug für Pete, um es verstehen zu können. „Ein Drittel für dich — und zwei Drittel für uns."  
     „Das ist unfair!" jammerte Jeff. „Was wird der Gouverneur sagen, wenn er davon erfährt?"  
     „Er wird es nicht erfahren", grinste Bill Taylor. „Wir sind nämlich stille Teilhaber. Du drückst beide Augen zu — und wir halten den Mund. Wenn du jedoch Schwierigkeiten machst, so verhauen wir dich. Dann verraten wir alles dem Sheriff, und verhauen dich abermals. Wir gehen schließlich zum Gouverneur, der dich einsperren läßt, und wenn du deine Strafe abgesessen hast, so verhauen wir dich wiederum. Du darfst nun wählen!"  
     „Ihr seid ganz gemeine — hidts!" schluckte Jeff. „Ja-woll, das seid ihr! Während ich mich abhetze und gewisse Dinge tue, um dann so zu tun, als hätte ich sie nicht getan--"  
     „Legen wir uns auf die faule Haut und kassieren das Geld ein — ganz richtig!" fiel ihm Jimmy Corbet ins Wort. „Wir können es einfach nicht verantworten, daß du dich zu Tode säufst, Jeff. Wirklich, wir handeln nur aus Freundschaft zu dir!"  
     „He!" sagte Bill plötzlich und machte einen langen Hals. „Holla, was ist das?"  
     Die beiden anderen wandten sich um. Hinter dem Lattenzaun war Pete Simmers aufgetaucht: ein vergnügtfrech grinsender Bengel von vielleicht sechzehn Jahren, sonnengebräunt, mit lustigen Sommersprossen um die Nase und zerzaustem blondem Wuschelkopf.  
     „Ich bin der gewisse Lauscher an der Wand", stellte sich Pete vor. „Sozusagen das Ohr der Gerechtigkeit!"  
       
     Jeff, der mit seinem blaugeschlagenen Auge nicht gut sehen konnte, erkannte nicht sogleich, wer der Lauscher war.  
     „Da haben wir den Salat", gab er mit schwerer Zunge von sich. „Der vierte Teilhaber, wie mir scheint?"  
     „Dummkopf", schalt Bill ihn aus. „Du bildest dir doch nicht ein, daß wir so einen Lausejungen ins Vertrauen ziehen?"  
     Jimmy Corbet zischte: „Wir werden das ,Ohr der Gerechtigkeit' ein bißchen in die Länge ziehen!"  
     Er machte unversehens einen Satz nach vorn und versuchte, den Jungen zu packen. Aber seine Hände griffen ins Leere. Pete hatte sich blitzschnell geduckt. Als der Cowboy Miene machte, den Zaun zu überklettern, war Pete bereits zwanzig Schritt entfernt.  
     „Erstens bin ich kein Lausejunge", zählte Pete auf. „Denn ich habe keine Läuse. Und wenn ich welche hätte, dann nur von Ihnen,
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