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Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen

Titel: Das Pete Buch 03 - 7 Ohrfeigen
Autoren: Rolf Randall
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selber alle Ursache hatte, Pete Simmers böse zu sein.  
     „Hören Sie, Watson", meinte er, plötzlich ernst werdend. „Ich kann Ihnen sagen, wer diesen üblen Streich verübt hat."  
       
     John Watson grinste teuflisch. „Lieber Freund", versicherte er von oben her. „Wenn es bei m i r knallt, dann gibt es nur einen Täter. Und Sie können sich darauf verlassen, daß ich Pete Simmers heute noch zur Rechenschaft ziehe . . ."  
     Watson zählt bis drei — Ein hysterischer Augenblick Der Bund der Gerechten erteilt eine Warnung Gleiches Recht für alle?  
     Die Feindschaft zwischen dem Sheriffsgehilfen John Watson und den Jungen vom „Bund der Gerechten" war für alle humorliebenden Menschen im Distrikt von Somerset eine Quelle ständiger Belustigung.  
     Watson, der sein Amt als stellvertretender Hüter des Gesetzes und vor allem sich selber sehr wichtig nahm, spielte sich gerne auf. Er fühlte sich als Respektsperson. Wie alle kleinen Geister — die ein Amt und damit die Möglichkeit haben, andere zu schikanieren — neigte auch Watson dazu, seine Befugnisse zu überschreiten.  
     Er war ein absolut humorloser Mensch, mißgünstig, meist übel gelaunt, und da er stets eine aufgeblasene Würde zur Schau trug, die zu der Bedeutung seines Amtes und vor allem zu seinen Leistungen in keinem Verhältnis stand, machte er sich nur lächerlich. Niemand nahm ihn mehr richtig ernst.  
     Ein Mann, der das Empfinden hat, nicht für „voll" genommen zu werden, versucht meistens, durch Überheblichkeit zu ersetzen, was ihm an Persönlichkeit und Können ermangelt. Watson war ständig bemüht, anderen seine „Überlegenheit" zu beweisen.  
     Vor allem hatte er es auf die Rancherjungen abgesehen. Er verstand keinen Spaß — und das hatte natürlich zur Folge, daß die Lausbuben von Somerset den verschrobenen Watson, der auch von den Erwachsenen als eine „komische Figur" angesehen wurde, zur Zielscheibe lustiger Streiche machten.  
     Wer in übertriebener Weise „Respekt" fordert, erntet meist Spott und Gelächter. Watson besaß die seltene Gabe, sich über die nebensächlichsten Dinge zu ärgern. Er versäumte keine Gelegenheit, Pete Simmers zu schikanieren. Der Junge revanchierte sich auf seine Art — und hatte stets die Lacher auf seiner Seite.  
     Kürzlich hatte Watson sich ein starkes Stück geleistet: Die Jungen vom „Bund der Gerechten", deren Anführer Pete war, wollten dem Schullehrer Tatcher ein Geburtstags-Ständchen bringen. Der Lehrer feierte seinen fünfzigsten Geburtstag, und alles war so schön vorbereitet, als Watson auf einmal dazwischenfuhr, als habe er die Jungen auf einem Verbrechen ertappt.  
     Vielleicht ärgerte er sich auch, daß Tatcher bei den Jungen so gut angeschrieben war?  
     Der Lehrer war ein weltaufgeschlossener Mann, der ein Herz und vor allem Verständnis für seine Schüler besaß. Er konnte notfalls auch sehr streng sein, aber er war stets gerecht, und die wildesten Rangen beugten sich  
     is  
     seiner Autorität, die etwas ganz Selbstverständliches war. Im Gegensatz zu dem krampfhaften Geltungsbedürfnis, wie es Watson zur Schau trug — der sich nur aufblies — war es Lehrer Tatcher niemals darum zu tun, einen Schüler zu bestrafen, um seine „Macht" zu beweisen. Man hatte stets das Empfinden, daß bei aller gelegentlichen Strenge die Güte im Hintergrund stand, nämlich der Wunsch und die nicht immer einfache Aufgabe, junge Menschen als Freund auf ihrem Weg ins Leben zu begleiten!  
     Dem alten Lehrer also, der deshalb ausnahmslos von seinen jetzigen und früheren Schülern verehrt und hoch geachtet wurde, sollte ein Geburtstags-Ständchen gebracht werden. Alles war sehr feierlich vorbereitet worden. Petes Freunde hatten sorgfältig ein Lied einstudiert, und Mister Tatcher war ganz gerührt. Er freute sich herzlich, daß man seiner gedacht — als mit einem Male Watson, das Ekel, auftauchte und wütend zu keifen begann: Was denn der alberne Lärm zu bedeuten habe! Es sei verboten, sich auf der Straße zusammenzurotten und Lärm zu machen.  
     Kurz und gut, die so mühevoll vorbereitete und wunderschön eingeleitete Geburtstags-Überraschung wurde von Watson verdorben. Die Jungen ließen sich zwar nicht stören, aber mit seinen gehässigen und neidischen Bemerkungen brachte der Sheriffsgehilfe es fertig, dem alten Lehrer die ganze Freude zu verderben.  
     Das war eine Taktlosigkeit sondergleichen, und es darf daher nicht wunder nehmen,
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