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Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine

Titel: Das Pete Buch 02 - Gespenster haben kurze Beine
Autoren: Rolf Randall
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in Trab, und der Schrei, den sie jetzt vernehmen ließ, klang so grausig, daß selbst Pete, der ja Bescheid wußte, eine Gänsehaut verspürte.  
     „Aaaaaaah!" kreischte Bill. „Uhabuhaaaaa — buhbuh!''  
     Watson wäre blindlings bereit gewesen, es mit einer ganzen Räuberbande anzulegen. Er hätte dem „Schwarzen Jack" ohne weiteres Widerstand geleistet. Aber einem Gespenst gegenüber fühlte er sich nicht kompetent. Für Geisterspuk ist das Auge des Gesetzes nicht zuständig. Der abergläubische Watson vollführte einen entsetzten  
       
     Luftsprung und ergriff die Flucht, gefolgt von dem schaurig heulenden Gespenst. Die Verfolgungsjagd führte immer um den Turm herum, im Kreise — vorbei an Pete, der krank vor Lachen am Boden kauerte — immer um den Turm herum.  
     Bis dann endlich Pete ein Bein ausstreckte, worauf Watson — blind vor Entsetzen — stolperte und auf die Nase fiel.  
     „Warum laufen Sie denn vor mir davon?" fragte Bill ganz unschuldig. „Ich wollte Sie doch bloß fragen, wie spät es ist, Mister Watson ..."  
     Es bedurfte aller Überredungskunst Petes, den Sheriffsgehilfen zu beruhigen und daran zu hindern, Bill Osborne auf der Stelle zu massakrieren. Erst als Pete über die Vorgänge im Zusammenhang mit dem Testament berichtete, als Watson langsam zu begreifen begann, daß es hier um mehr ging, als nur um einen Lausbubenstreich — konnte so etwas wie Waffenstillstand hergestellt werden.  
     „Das arme Mädchen", sagte Watson mitfühlend, und meinte Nora Paddington. Er hatte Petes Erzählung nur halb begriffen. „Ein Millionenvermögen geerbt — und ertrunken, welch' grausames Schicksal! — Aber, diesem Applewood werde ich sogleich auf die Zehen treten — los, Jungens, wollen uns mal auf der Ghost-Ranch umsehen!"  
     Auf der Ghost-Ranch war niemand mehr zu finden. Applewood und die Detektive hatten es vorgezogen, sich aus dem Staube zu machen. Watson wollte sofort die  
       
     Verfolgung aufnehmen. Er versprach dann aber, am nächsten Abend mit Sheriff Tunker zusammen auf die Salem-Ranch zu kommen, wo Pete weitere Erklärungen zu den geheimnisvollen Vorgängen abgeben sollte . . .  
     Was sich dann an diesem Abend auf der Salem-Ranch abspielte, sollte später zu Watsons grausigsten Erlebnissen gehören. Es begann ganz harmlos damit, daß Watson kurz nach Einbruch der Dunkelheit die Salem-Ranch als erster erreichte. Sheriff Tunker, der Applewood und dessen Komplicen nach langer Verfolgungsjagd bei einer kleinen Bahnstation in Elkville eingeholt und festgenommen hatte, wollte nachkommen, sobald die Verhöre beendet waren. Applewood leugnete natürlich, daß er seine Nichte um die Erbschaft hatte bringen wollen — und welche dunklen Wege er dabei gegangen war.  
     So kam es, daß Watson allein Zeuge der absonderlichen und furchteinflößenden Ereignisse wurde, die sich auf der Ranch abspielten.  
     Als er vor dem Ranchhaus vom Pferde sprang, sah er Dorothy mit allen Anzeichen des Entsetzens aus dem Hause stürzen.  
     „Mister Watson — es ist etwas — Furchtbares — passiert", keuchte Dorothy.  
     „Wie? Was?" sagte Watson beunruhigt. „Hat man den Leichnam des unglücklichen Mädchens aus dem Fluß gefischt, oder —"  
     „Schlimmer! Viel schlimmer!" stöhnte Dorothy. „Kommen Sie, rasch — sehen Sie es sich selber an. Eine große Katastrophe bahnt sich an. Oh, die armen Menschen in Somerset — sie haben keine Ahnung, was bevorsteht!"  
     Watson erbleichte. Er blieb mißtrauisch, aber das Entsetzen des Mädchens schien echt zu sein. Drohte ein Erdbeben? Ein Wirbelsturm? War ein Waldbrand ausgebrochen, oder--?  
     „Schnell, kommen Sie doch — —", rief Dorothy und lief voraus.  
     Watson begriff zwar nicht, wieso und warum Dorothy ins Haus und die Treppe empor lief, aber das mußte wohl irgendwie mit der drohenden Katastrophe in Zusammenhang stehen.  
     Sie standen in dem dunklen Raum unter dem Dachgebälk, und Watson glotzte verwundert Pete an, der das große Fernrohr durch die Dachluke geschoben hatte, hindurch blickte und laut stöhnte.  
     „He, was denn?" sagte Watson. „Was gibt es denn?"  
     „Ein Komet —", ächzte Pete. „Ein Komet rast auf die Erde zu. Soeben habe ich es entdeckt. Ein riesiger Himmelskörper saust direkt auf uns zu. Wir sind verloren!"  
     „Ach nee", sagte Watson. „Du bist wohl übergeschnappt? Laß gefälligst diese dummen Witze und--"  
     Watson brach ab und lauschte. Die Haare
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