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Das Orakel von Atlantis

Das Orakel von Atlantis

Titel: Das Orakel von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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mich dem Todesnebel stellen!«
    »Er wird dich vernichten!«
    Kara hatte die Worte ihres Freundes gehört. Sie stand da und wirkte so, als wollte sie ihnen nachlauschen. »Vernichten«, flüsterte sie.
    »Ja, genau.«
    Kara winkte ab. »Na und?« fragte sie. »Soll er mich doch vernichten. Was hat es denn für einen Sinn, wenn die Steine zerstört werden? Unsere Aufgabe ist erledigt, man braucht uns nicht mehr. Die anderen haben gewonnen, Myxin!«
    Der kleine Magier war überrascht. Er kannte Kara jetzt einige Zeit, aber er stellte in diesen Sekunden, wo sich der Nebel draußen weiter ausbreitete, fest, daß er sie trotzdem nicht kannte. Sie war ihm plötzlich fremd wie selten.
    »Willst du alles hier und auch mich im Stich lassen?« fragte Myxin. »Ist das deine Absicht?«
    »Wenn du noch eine Chance siehst, dann sage sie mir jetzt!« forderte Kara.
    »Sei nicht so stur. Im Augenblick sehe ich auch keine. Es hat aber keinen Sinn, wenn du jetzt aufgibst und dein Leben denen schenkst, die nur darauf warten.«
    »Geh, ich bleibe.«
    Myxin schaute in das Gesicht der dunkelhaarigen Frau. Es schimmerte immer ein wenig blaß. Ihre Gefühle waren dort ebenfalls abgebildet. Kara wirkte trotzig und gleichzeitig zu allem entschlossen.
    Myxin wußte, daß er es nicht mehr schaffen würde, sie mit Worten zu überreden. Kara hatte sich einmal entschlossen, und dabei blieb sie. Der kleine Magier hob die Schultern. »Wenn ich dich wirklich nicht mehr von deinem Entschluß abbringen kann, dann gehe ich jetzt«, erklärte er mit leiser Stimme.
    »Du mußt dich beeilen«, sagte Kara. »Der Nebel wird auch diese Hütte nicht verschonen. Er zerstört alles Organische. Ob Mensch, Tier, Pflanze. Er macht vor nichts halt.«
    Myxin schritt langsam zurück. Er machte einen gebrochenen Eindruck. Bevor er die Tür erreichte, hob er noch einmal die Hand. Es war eine winkende Abschiedsgeste. »Die Zeit mit dir war schön, Kara«, sagte er leise und bewies, daß auch er Gefühle zeigen konnte. »Ich möchte sie nicht missen. Ich habe auch nicht bereut, mich auf die andere Seite gestellt zu haben. Ich würde es immer wieder tun. Lebe wohl, Kara…«
    Die Schöne aus dem Totenreich schluckte. In ihren Augen schimmerte es feucht, während draußen die Wolken allmählich näher wallten und die Vernichtung fortsetzten.
    Myxin wandte sich um. Er wollte Kara nicht mehr sehen, streckte den Arm aus, berührte die Klinke und drückte die Tür auf, um die Hütte zu verlassen…
    ***
    Ich befand mich seit zwei Tagen im Mittelmeerraum!
    Bisher hatte ich noch keinen Erfolg gehabt. Mit London hatte ich einige Male telefoniert, aber auch dort tat sich nichts, wie Suko oder Sir James mir berichteten.
    Es war eine unheilvolle Ruhe. Ich spürte, daß etwas in der Luft lag konnte es aber nicht greifen oder fassen und war deshalb gezwungen, zurückzustecken.
    Zahlreiche Inseln hatte ich bereits besucht. Es hätten bei strahlendem Sonnenschein und nicht zu großer Hitze herrliche Stunden sein können, wäre nicht der Druck vorhanden gewesen, der auf mir lastete. Ich mußte einen Erfolg bringen, ich wollte ihn bringen, aber ich wußte nicht, wie ich es anstellen sollte.
    Die Namen der Inseln, die ich angesteuert hatte, vergaß ich sehr schnell. Es waren oft kleine felsige Flecken, die aus dem Meer wuchsen und nicht bewohnt waren.
    Sehr oft sprach ich mit Fischern. Ich erkundigte mich nach den beiden aus dem Meer wachsenden Händen und erntete immer wieder die gleiche Antwort.
    Nichts gesehen. Nicht einmal ein Fangschiff.
    Ob es stimmte, wußte ich nicht, als ich am Abend des dritten Tages schließlich den kleinen Hafen ansteuerte, aus dem auch mein Schiff stammte.
    Ich hatte es mir dort geliehen.
    Für die Inselfahrten dicht an der Küste war es tauglich, doch ich wollte auch raus aufs Meer, und da mußte ich mir schon ein anderes Boote mieten. Zudem mit Besatzung.
    Den Verleiher fragte ich danach.
    Skeptisch schaute er mich an. »Die Leute hier sind verwöhnt«, radebrechte er in seinem schlechten Englisch.
    »Wieso?«
    »Sie müssen schon zahlen.«
    »Das werde ich auch.«
    »Gut, dann kann ich Ihnen Männer genug sagen.«
    »Stopp!« Ich hob die Hand. »Eines will ich klarstellen. Ich brauche keine Leute, die Angst haben, sondern Männer, die sich weder vor dem Teufel noch der Hölle fürchten.«
    Der Grieche trat unwillkürlich zurück »Was haben Sie vor?«
    »Ich will aufs Meer.«
    Mein Gesprächspartner kniff die Augen halb zusammen. »Ich verstehe, Sie wollen
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