Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Orakel von Atlantis

Das Orakel von Atlantis

Titel: Das Orakel von Atlantis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Todesnebel. Wir hatten es auch nicht geschafft, obwohl wir so dicht vor dem Ziel standen.«
    Myxin hörte nicht hin. Er starrte zu den Steinen hinüber und glaubte, dort etwas entdeckt zu haben.
    »Komm doch mal näher, Kara.«
    Die Schöne aus dem Totenreich erhob sich. Neben Myxin blieb sie stehen. »Was ist denn?«
    »Sieh zu den Steinen«, flüsterte der kleine Magier. »Dort bewegt sich etwas.«
    Kara schaute erst ihren Freund an, bevor sie einen Blick in die angewiesene Richtung warf. »Eine Gestalt?« hauchte sie.
    »Nein, das nicht.«
    Myxin wischte sich über die Augen. »Sorry, vielleicht habe ich mich auch getäuscht.«
    »Das ist möglich.« Kara wollte sich schon abwenden, sie blieb trotzdem stehen, denn ihr war etwas aufgefallen. »Oder meinst du den Nebel?« fragte sie leise.
    »Welchen?«
    »Der zwischen den Steinen über den Boden kriecht.«
    »Das ist Dunst. Das Regenwasser…«
    »Er dringt aber aus den Steinen!« Karas Stimme zitterte ein wenig. Sie streckte den Arm aus und deutete durch das offene Fenster. »Ich sehe es genau, der Nebel dringt dort hervor…«
    Auch Myxin entdeckte es nun.
    Beide sahen sie die hellen Wolken, die aus vier Steinen quollen. Die hohen Zeugen einer verloschenen Vergangenheit schienen innerhalb einer Waschküche zu stehen, und die Sicht auf sie wurde von dem immer stärker aus ihnen quellenden Nebel stetig erschwert.
    »Das ist nicht normal«, murmelte Kara.
    Mit dieser Feststellung hatte die Schöne aus dem Totenreich genau ins Schwarze getroffen So etwas war auch nicht normal, obwohl sich auch Dunst gebildet hatte.
    Myxin gab keine Antwort. Er stand am Fenster, schaute hinaus und hatte seine Hände auf die Fensterbank gelegt. Sie lagen dort, als wären sie angefroren.
    Hart stachen Karas Finger durch den Stoff seines Mantels, als sie Myxin anfaßte. »Was ist mit den Steinen los?« rief sie aufgebracht. »Meine Güte, es ist…«
    »Der Todesnebel!« vollendete Myxin.
    Karas Kopf sank nach vorn. Sie schloß die Augen und ballte ihre Hände. Ihre Reaktion war ein Beweis der Resignation. Was sie da sah, war unwahrscheinlich und auch unbegreiflich. Ihr gesamtes Weltbild geriet ins Wanken Sie harten sich bisher auf die Flammenden Steine verlassen und als Hort des Guten angesehen.
    In dieser Nacht jedoch kehrten sich die Vorzeichen um. Die Steine arbeiteten nicht mehr für, sondern gegen sie. Aus ihnen quoll eine unheimliche Waffe. Eine der stärksten, die es je gegeben hatte - der alles zerstörende Todesnebel.
    Wie er in die Steine gelangen konnte, das wußten weder Kara noch Myxin Ihnen wurde jedoch allmählich klar, daß sie das Refugium dieser Weißen Magie verlassen mußten, denn sie kannten das Gegenmittel nicht, um den Todesnebel zu stoppen.
    »Das ist Arkonadas Werk«, flüsterte Kara mit erstickt klingender Summe. »Er allein hat dafür gesorgt, daß…«
    Myxin zog Kara vom Fenster weg. »Du mußt jetzt die Ruhe bewahren«, sagte er eindringlich. »Panik hilft uns nicht weiter, auch wenn eine Welt zusammengebrochen ist. Wir müssen weg!«
    Kara schauderte zusammen. »Fliehen?« fragte sie.
    »Ja.«
    Sie zog sich einen Schritt zurück »Wir sind hier zu Hause. Die Steine gehören uns. Wir haben uns auf sie verlassen. Werden sie zerstört, hat alles keinen Sinn mehr.« Die Schöne aus dem Totenreich hielt eine flammende Rede, während sie den kleinen Magier anstarrte, dessen Gesicht unbeweglich blieb.
    Er sah die Sachlage realistischer. »Im Augenblick müssen wir nur fliehen«, erklärte er. »Wir können ja zurückkehren, wenn alles vorbei ist. Verstehst du?«
    »Nein.« Kara wandte sich ab, schaute zu Boden und schüttelte den Kopf. »Nein, nein, ich begreife es nicht. Es tut mit leid. Das hier war unsere Heimat. Hier haben wir einen Platz gefunden, und wir waren stolz darauf, Myxin, sehr stolz!«
    »Wir werden es wieder sein!«
    Kara hob beide Arme. »Aber wer wird und kann uns noch helfen? Denkst du an John Sinclair?«
    »Zum Beispiel!«
    Die Schöne aus dem Totenreich lachte wild. »Das schafft er nicht. Oder hast du vergessen, wie er und Suko Gefangene der Steine waren? Erinnerst du dich nicht mehr daran?«
    »Schon.«
    Sie nickte heftig und die langen Haare flogen. »Da siehst du es, Myxin. Sie waren Gefangene. Die Magie des Arkonada hat auch sie nicht verschont.«
    »Komm jetzt mit.«
    »Ich bleibe!«
    Zuerst war Myxin überrascht. Dann versuchte er ein Lächeln. »Habe ich mich verhört?«
    »Nein, du hast schon richtig verstanden. Ich werde bleiben und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher