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Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition)

Titel: Das Nostradamus-Testament: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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sondern um Ihnen ein Gefühl dafür zu geben, wo wir uns befinden. Ich werde ein Stück aus dem Alten Testament lesen, 1. Buch Mose, 2. Kapitel, wo ein neuer und ganz anderer Schöpfungsbericht den ersten überlappt.«
    Er schlug die Bibel auf, räusperte sich und begann laut zu lesen:
    So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden. Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte. Und all die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute. 34
    Nick legte die Bibel beiseite. »Zwei Ereignisse in der Region, in der wir uns gerade befinden, haben dazu beigetragen, einige der mächtigsten Epen der altjüdischen Religion zu formen, die sich im Laufe der Jahrtausende zum Christentum entwickelte. Lassen Sie mich mit dem älteren der beiden Ereignisse beginnen. Dazu müssen wir mehr als zehntausend Jahre in der Geschichte zurückgehen. Im Kielwasser der letzten Eiszeit gab es einen dramatischen Klimawandel in der Region, in der wir uns jetzt befinden – der Wüste, die heute zu Ägypten, Tschad, Libyen und Sudan gehört. Dank eines plötzlich feuchten Klimas blühte die Landschaft auf. Üppige Akazienwälder und Sumpfgebiete entstanden, die so wild waren, dass sie nicht von Menschen bewohnt werden konnten. Genau hier, wo jetzt die Wüste ist! Dreitausend Jahre hat die Wüste geblüht. Die Pflanzen, die Tiere und der Überfluss an Wasser haben natürlich viele Jägerstämme angezogen. Hier konnten sie im Überfluss leben. Erinnert das jemanden an die Schilderung des Garten Edens in der Bibel?«
    Nick las weiter:
    … und ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land. Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 35
    »Dann, vor 7300 Jahren, fand wieder ein Klimawechsel statt. Alles trocknete ein. Alle Pflanzen und Wälder starben ab. Vor 5500 bis 6000 Jahren wurde dieser Teil der Sahara so trocken und ungastlich, dass die Stämme, die bis dahin hier gelebt hatten, die Gegend verlassen mussten. Sie zogen nach Osten – in die fruchtbaren Landstriche am Ufer des Nils. Vertrieben von ihren Göttern. Verwiesen aus dem Paradies. Was schreibt die Bibel darüber?«
    Er schlug das Buch wieder auf und las:
    Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er die Erde bebaute, von der er genommen war. Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens. 36
    Nick zog die Augenbrauen hoch und sah uns an, als wollte er fragen, ob wir verstanden hatten. »Diese Völkerwanderung – aus einer paradiesischen Gegend, die verwüstet war, in die ebenso fruchtbare Nil-Landschaft – war die Grundlage für das spätere mächtige ägyptische Reich der Pharaonen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.«
    »Der Garten Eden ist eine Allegorie«, sagte Angelica. »Ein Gleichnis. Die Geschichte ist nicht wörtlich zu nehmen.«
    »Auf genau diesen Punkt kommen wir noch zurück«, sagte Nick.
    »Ist es überhaupt möglich, den biblischen Garten Eden zu lokalisieren?«, fragte William Blackmore. »Das Gebiet zwischen Euphrat und Tigris – Mesopotamien – ist ja wohl ein heißer Kandidat.«
    Nick las weiter:
    Und es ging aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilte sich von da in vier Hauptarme. Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila, und dort findet man Gold; und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham. Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch. Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat. 37
    »Welche anderen der Flüsse außer Euphrat und Tigris lassen sich noch identifizieren?« fragte er. »Es wird viel geraten und spekuliert, basierend auf Annahmen von Historikern und Theologen. Flavius Josephus schreibt in seinem Werk über die Geschichte der Juden,

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