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Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)
Autoren: Heiko Rolfs
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einmal einen Blick auf Line, die ihn mit ihren unglaublich
dunklen Augen ansah und ihm ein so bezauberndes Lächeln schenkte, dass er sich
noch einmal zu ihr herabbeugte und ihren verführerischen Mund küsste. 
    Dann trat er ins Freie hinaus und erfrischte sich mit dem Wasser
aus dem bereit gestellten Ledereimer.
    Das von Antonia und Bella bereitete Frühstück, bestehend aus
einer gehaltvollen Suppe, Brot und Bier, stand schon bereit.
    Gerade wollte man das Lager abbauen, als plötzlich Unruhe
entstand. Ein Bote war eingetroffen, der Conrad von der Lühe zu sprechen
wünschte.
    Vor einigen Tagen hatte Conrad einen Waffenknecht nach
Kölzow vorausgeschickt, um Arnulf von Nienkerken ihre Ankunft zu melden. Dieser
kam jetzt zurück, wurde vom Hauptmann empfangen und zu Conrad geführt.
    Kurz darauf rief Conrad Li Chan, Martin, Constance und Line
zu sich. „Ritter Arnulf reitet uns mit einer Eskorte entgegen“, berichtete er.
„Er könnte schon morgen eintreffen. Wir sollten hier auf ihn warten, damit wir
uns nicht womöglich verfehlen.“
    „Ja, das wäre das Beste“, stimmte Martin zu. „Dann können
sich die Tiere und auch wir uns ein wenig ausruhen. Die letzten Tage waren
ziemlich anstrengend.“
    Sicher dachte er auch daran, dass dann sein Auftrag beendet
war und er endlich mit seiner Braut und seinen Männern nach Breuberg
zurückkehren konnte.
    „Und die Damen haben Zeit, sich ein wenig zurecht zu
machen“, ergänzte Constance. „Wir haben ja keine Eile.“
    „Dann werde ich das Meer eben einen Tag später sehen“, sagte
Line etwas enttäuscht, die sich seit Tagen darauf gefreut hatte. Noch nie im
Leben war sie am Meer gewesen. Sie kannte nur Seen und Flüsse.
    „Wenn du willst, zeige ich es dir schon heute Abend.“ Conrad
nahm ihre Hand und sah erfreut, wie ihre Augen strahlten.
    „Nein“, sagte er, „ich zeige es dir sofort. Es ist nicht
weit entfernt. Vielleicht eine Reitstunde, höchstens zwei.“
    Constance hätte den beiden jungen Leuten gern eine kleine
Eskorte mitgegeben, aber Conrad bestand darauf, mit Line allein zu reiten. „Es
ist nicht weit und Lupus ist ja bei uns“, beruhigte er seine Schwester.
    Seit die Dänen aus diesem Gebiet abgezogen waren, galt
dieser noch recht dünn besiedelte Landstrich als sicher.
    Außer den Mönchen waren sie seit vielen Meilen keiner
Menschenseele begegnet. 
    Sie befanden sich nördlich der Handelswege, die Lübeck mit
Schwerin und Rostock verbanden. Für Wegelagerer war bei den armen Fischern und
Bauern nicht viel zu holen.
    Conrad ließ sein Schlachtross und Lines Maultier satteln und
teilte Constance und Li Chan mit, sie wären bis zum Abend von ihrem Ausritt
zurück.
    Seine Schwester lächelte und zwinkerte ihm zu. „Lass dir
ruhig Zeit.“ 
    Bei schönstem Sonnenschein ritten Conrad und Line los, Lupus
lief aufgeregt neben ihnen her. Sie waren in gelöster, erwartungsvoller
Stimmung. Der Wolfshund entfernte sich immer wieder ein gutes Stück, um
plötzlich wieder neben ihnen aufzutauchen. Plötzlich hielt er die Nase in die
Luft und schnüffelte.
    „Er riecht das Salzwasser“, sagte Conrad. „Hörst du das
Rauschen?“
    Jetzt hörte auch Line das auf- und abschwellende Rauschen.
Das Gelände stieg etwas an und plötzlich lichtete sich der Wald und zwischen
den Bäumen tauchte das Blau des Meeres auf. Sie saßen ab und traten aus dem
Wald heraus.
    Staunend stand Line auf der Steilküste und schaute auf das unendliche
Wasser hinab. Der  Anblick  war einfach überwältigend. So weit sie blicken
konnte, breitete sich die blaugrüne Wasserfläche aus und schien am Horizont mit
dem Himmel zu verschmelzen. Die Wellen türmten sich auf, brachen schäumend in
der Brandung und rollten an den Strand. Silberweiße Möwen kreisten am Himmel
und stießen immer wieder in die Wellen, um in Ufernähe einen verirrten Fisch zu
erwischen.
    Der Wind spielte mit Lines Haaren und erfrischte ihr
Gesicht. Conrad stellte sich direkt hinter sie und sie lehnte sich an ihn. Sein
warmer Atem streifte ihren Hals. Die Zeit schien stehen zu bleiben. Line wusste
nicht, wie lange sie schon hier standen, nur sie beide, umgeben von der
entfesselten Natur. Tief atmete sie die frische, salzige Luft ein.
    „Lass uns an den Strand gehen“, sagte Conrad irgendwann in
ihrem Nacken und nahm ihre Hand.
    Sie gingen ein Stück auf der Steilküste entlang, bis sie
einen Abstieg fanden. Vorsichtig stiegen sie den steilen Abhang hinunter. Die
Reittiere ließen sie oben zurück. Es
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