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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel
Autoren: Brett McBean
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abgespielt.«
    »Tut mir leid, wenn ich Sie unterbreche«, sagte Marilyn, »aber wir müssen so schnell wie möglich ins Krankenhaus.«
    Der Inspector nickte. »Okay.«
    Marilyn kletterte in den vorderen Teil des Wagens, wechselte ein paar Worte mit dem anderen Sanitäter, kam dann wieder zurück und schloss die Tür.
    Nachdem sie die Tür des Krankenwagens geschlossen und verriegelt hatte, sprang der Motor an, und der Wagen raste den Feldweg hinunter.
    »Werden die nicht noch weitere Krankenwagen brauchen, um die Leichen abzutransportieren?«, fragte der Inspector.
    »Es sind bereits welche unterwegs.«
    Wayne erschrak, als die Sirenen ertönten, und kurz darauf schaltete der Fahrer auch die blinkenden Lichter an.
    »Wie viele sind es denn?«, wollte Marilyn wissen.
    »Vier, von denen wir bislang wissen. Zwei vor und zwei in der Hütte.«
    »Was ist mit meinem Wagen?«, fragte Wayne.
    »Gehört Ihnen der Bluebird?«
    Wayne nickte.
    »Keine Sorge. Wir schicken jemanden, der ihn abholt und zum Krankenhaus fährt.«
    Wayne ließ sich zurückfallen und lehnte seinen Kopf gegen die Wand des Krankenwagens. Er schloss die Augen und seufzte tief.
    »Wie fühlen Sie sich?«, erkundigte sich der Inspector.
    »Erschöpft.«
    »Vielleicht warten wir mit der Befragung lieber noch eine Weile, okay?«
    »Okay.«
    Wayne schlief ein, während er dem Dröhnen der Sirenen lauschte und das sanfte Schaukeln des Krankenwagens spürte.

KAPITEL 66
    Bei dem Anblick, der sich ihm in der Hütte bot, krampfte sich Constable Steve Adams’ Magen zusammen. Er hatte noch nie zuvor einen Mann gesehen, dem man den Kopf weggeschossen hatte. Jedenfalls nicht im wirklichen Leben. Er warf einen flüchtigen Blick auf den anderen Mann, der gefesselt neben dem ersten lag und ein riesiges Loch in der Brust hatte. Von dem Gestank wurde ihm beinahe übel. Es war eine Mischung aus Blut und Urin.
    Er versuchte, nicht zu atmen, beugte seinen Kopf nach unten und ging zu Sergeant Wilkes zurück. »Ich hab in allen Hütten nachgesehen, Sir. Da ist sonst niemand.«
    »Okay.« Seine Stimme klang müde.
    Schätze, man gewöhnt sich nie daran, ein solches Blutbad zu sehen, dachte Adams.
    »Wie sieht’s mit dem Feuer aus?«, fragte der Sergeant.
    »Das kleinere ist beinahe gelöscht. Aber sie versuchen immer noch, das große in den Griff zu kriegen.«
    Der Sergeant nickte. »Dann haben Sie also noch nicht in die Hütte nebenan geschaut?«
    »Nein, Sir.«
    Zum ersten Mal sah der Sergeant Adams an. Seine Augen wirkten überraschend wach und aufmerksam, auch wenn Adams den Schmerz und die Wut darin deutlich erkennen konnte.
    »Wurden die Leichen schon abtransportiert, Constable?«
    Adams schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht sicher, Sir.«
    Der Sergeant ging zur Tür. »Sie bleiben hier. Sorgen Sie dafür, dass niemand das Gewehr anfasst. Ich gehe draußen mal nachsehen, was los ist, okay?«
    Adams nickte.
    Verdammt! Ist ja großartig, dachte er.
    »Danke«, sagte der Sergeant und verließ die Hütte.
    Wilkes sah zwei Sanitäter hinter den Löschfahrzeugen auftauchen. Sie schoben je eine Bahre in Richtung der beiden Leichen, die auf dem matschigen Boden lagen.
    Er ging in dieselbe Richtung und erkannte, dass das kleinere Feuer inzwischen tatsächlich gelöscht war. Nun bemühten sich sämtliche Feuerwehrleute, auch jene Flammen zu löschen, die noch immer aus der Nachbarhütte loderten. Auch von seinem Standort aus konnte er die immense Hitze spüren.
    »Ich bin froh, dass das Feuer gelöscht ist«, sagte J. V. und nickte in Richtung der Hütte, vor der Wilkes stand.
    Auch Wilkes nickte langsam.
    Die beiden Sanitäter parkten die Bahren neben Madge und der anderen Frau. Wilkes bemerkte, dass sowohl J. V. als auch Nick dicke Gummihandschuhe trugen. Sie hoben die schwarzen Leichensäcke von den Bahren und legten sie neben den Leichen auf den Boden.
    »Braucht ihr Jungs vielleicht Hilfe?«, fragte Wilkes, mehr oder weniger aus reiner Höflichkeit.
    »Nein«, versicherte Nick. »Wir kommen schon zurecht. Trotzdem danke, Sir.«
    Wilkes sah zu, wie J. V. den Leichensack auf Madges Körper legte. Er spürte, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. »Was zur Hölle ist hier nur passiert?«, murmelte er.
    »Wie bitte?«, fragte J. V. und schaute zu ihm hoch.
    »Ach, nichts.«
    J. V. widmete sich wieder Madge und packte sie ein.
    Briggs tauchte hinter den Löschfahrzeugen auf und kam auf sie zu. Auf seinem Gesicht lag ein düsterer Ausdruck, und in seiner Hand hielt er eine
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