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Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel
Autoren: Brett McBean
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erwiderte Wayne.
    Der Inspector zuckte die Achseln. »Ich kann einfach nicht glauben, dass Madge so etwas tun würde. Sie war einer der nettesten und sanftmütigsten Menschen, die ich je gekannt habe.«
    »Tja, ganz offensichtlich war sie doch nicht so freundlich und sanftmütig.«
    Der Inspector nickte. »Ich schätze nicht.« Er lächelte flüchtig. »Nun, dann erholen Sie sich gut, John. Ich melde mich bald wieder.«
    Er drehte sich um und ging zur Tür. »Sie sind wirklich ein Glückspilz. Haben sogar ein eigenes Krankenzimmer.«
    »Ja, mir geht’s wirklich gut«, stimmte Wayne zu.
    Es klopfte an der Tür. Der Inspector öffnete und steckte seinen Kopf hinaus.
    Wayne lehnte sich ein wenig zur Seite, konnte jedoch nicht erkennen, wer es war.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte der Inspector, verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Beschissenes Arschloch«, murmelte Wayne.
    Er sah zu der Schlinge hinunter, in der sein linker Arm und seine Schulter ruhten. Er lächelte. Seine Geschichte hatte funktioniert. Er war frei.
    Ich bin verdammt noch mal brillant, dachte er.
    Von draußen hörte er das gedämpfte Gemurmel einer Unterhaltung und fragte sich, was dort wohl vor sich ging.
    Schon bald öffnete sich die Tür wieder und der Inspector schlüpfte zurück ins Zimmer.
    »Tut mir leid, John.« Er hielt einen Schlüsselbund hoch. »Aber einer meiner Männer hat gerade Ihren Wagen hier abgeliefert.«
    Er trat ans Bett und reichte Wayne die Schlüssel.
    »Toll«, freute sich Wayne. »Ich danke Ihnen, Inspector.« Er legte die Schlüssel auf den Nachttisch.
    Der Inspector nickte und ging wieder zur Tür. Er stand schon mit einem Fuß im Korridor, als er sich noch einmal umdrehte. »Oh, das hätte ich fast vergessen.«
    Wer zur Hölle ist der Typ? Columbo?
    Der Inspector fasste in seine Jeanstasche. »Ich glaube, das gehört Ihnen.« Er warf Wayne etwas zu. Es landete auf dem Bett.
    Der Inspector grinste. »Wir sehen uns bald wieder … Wayne.«
    Er verließ das Zimmer.
    Wayne starrte auf die Tür und knirschte so heftig mit den Zähnen, dass ihm irgendwann Tränen in die Augen traten und er das sandige Gefühl abgehobelter Zähne in seinem Mund spürte.
    Schließlich wandte er seinen Blick von der Tür ab und betrachtete den Gegenstand, der vor ihm in seine Decke gebettet lag.
    Er hatte sein Messer wiedergefunden.

KAPITEL 68
    MacDonald nahm den Hörer ab, warf ein paar Münzen ein und wählte. Er musste drei Klingeltöne abwarten, bevor sich jemand meldete.
    »Wilkes.«
    »Harry, ich bin’s. Ich bin im Krankenhaus. Das glaubst du mir nie.«
    »Was gibt’s denn, Jason?«
    »Mein Verdacht war richtig. Dieser Typ, John, ist für alles verantwortlich.«
    Schweigen. Schließlich sagte Wilkes: »Woher weißt du das? Ich meine, der Mann wurde immerhin angeschossen …«
    »Hör dir das an«, fuhr MacDonald fort. »Er hat uns gesagt, sein Name sei John. Okay, aber du weißt sicher noch, dass dieser andere Kerl noch eine Weile am Leben war, oder? Äh … Edward … irgendwas?«
    »Ja, ja, ich erinnere mich.« Er klang ziemlich erschöpft.
    »Na ja, ich hab dir noch gar nicht gesagt, was er mir zugeflüstert hat.«
    »Ja, ich weiß. Warum so geheimnisvoll?«
    »Er hat mir nur eine Sache gesagt. Einen Namen. Wayne.«
    »Ja, und?«
    »Mein Gott, Harry. Für einen Polizisten bist du nicht besonders schnell von Begriff.«
    »Scheiße, Jason. Ich war die ganze Nacht auf den Beinen. Und dann noch … Madge und all das.«
    MacDonald spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. »Ja. Armes altes Ding. Ich werde sie wirklich vermissen.«
    »Wie auch immer, jetzt spuck’s schon aus.«
    »Oh, ja. Jedenfalls hab ich einen der Constables damit beauftragt, Johns Wagen hierherzubringen. Du weißt ja, dass mir der Mann von Anfang an verdächtig vorkam. Also hab ich dem Constable gesagt, dass er auch gleich noch seine Papiere überprüfen soll. Und tatsächlich, der Wagen gehört einem gewissen Wayne Lanceford.« Erneutes Schweigen. »Wow«, sagte Wilkes schließlich.
    »Ziemlicher Zufall, was? Außerdem hatte er ’ne Schachtel Magnum-Patronen und ein gottverdammtes Beil im Kofferraum.«
    »Mein Gott. Und was ist mit dem Messer, das wir gefunden haben?«
    MacDonald kicherte. »Ich bin mir sicher, dass es ihm gehört. Du hättest mal den Ausdruck auf seinem Gesicht sehen sollen, als ich es zu ihm rübergeworfen hab, richtig theatralisch. Er sah aus, als würde er mir am liebsten die Kehle zerfetzen.«
    »Hast du eine Wache für
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