Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Motel

Das Motel

Titel: Das Motel
Autoren: Brett McBean
Vom Netzwerk:
machen musste.
    Er drehte sich um und ging wieder in die Hütte zurück.
    Roger und Bullet hatten die Leichen inzwischen auf die Bahren gelegt und in die Leichensäcke eingepackt. Die Wand hinter dem Bett war mit Blut, breiigen Hirn- und Muskelfetzen und Knochensplittern bedeckt, das Bett selbst hellgelb durchnässt.
    »Startklar«, rief Bullet, als er Wilkes hereinkommen sah.
    »Okay. Sie können jetzt gehen, Adams. Ich bleibe hier.«
    Adams nickte. »Was ist mit dem Gewehr? Packen wir das ein?«
    »Darauf können Sie wetten«, seufzte Wilkes. »Würden Sie das machen?«, fragte er ihn.
    »Sicher.« Er beeilte sich, die Hütte zu verlassen.
    »Ziemlich ruhiger Typ«, bemerkte Bullet. »Hat ’nen schwachen Magen.«
    »Sowas wie das hier hat er noch nicht oft gesehen.«
    Bullet nickte.
    Wilkes trat aus der Tür, um die beiden Sanitäter durchzulassen.
    »Man sieht sich«, verabschiedete sich Bullet und schob Edward Worchesters Leiche hinaus.
    Wilkes nickte.
    »Nett, Sie mal wiederzusehen«, sagte Roger.
    Wilkes lächelte flüchtig. »Passen Sie auf sich auf. Und grüßen Sie Jessica.«
    »Das werde ich. Und Sie Pam.«
    Roger verschwand und mit ihm die Leiche von Morrie Prescott.
    Kurz darauf kehrte Adams mit einer großen Plastiktüte zurück. Er steckte das Gewehr mit sämtlichem Zubehör hinein, versiegelte die Tüte und verließ die Hütte wieder.
    Wilkes trat hinein, schlenderte zu dem Tisch hinüber und setzte sich. Nun musste er auf die Kriminaltechniker warten, die den Bluebird, der draußen parkte, nach Fingerabdrücken untersuchen sollten.
    Jason war mit diesem Mann, John, ins Krankenhaus gefahren, wo man seine Schusswunde versorgen und seine Aussage dazu aufnehmen würde, was sich hier abgespielt hatte.
    Jason hatte ihm zu verstehen gegeben, dass er den Mann für verdächtig hielt. Aber andererseits hielt Jason verdammt noch mal jeden für verdächtig.
    Jason hatte ihn außerdem darüber informiert, dass die Kriminaltechniker den Wagen untersuchen würden und dass ihn niemand anfassen durfte, bis sie eintrafen.
    »Hey, Harry.«
    Wilkes schreckte hoch. Er drehte sich um und schüttelte den Kopf. »Scheiße, Mike. Hast du mich erschreckt.«
    »Tut mir leid.«
    Wilkes erhob sich, als Mike die Hütte betrat. Er zuckte sofort zusammen und rümpfte die Nase. »Mein Gott, wie hältst du es nur hier drinnen aus? Das stinkt ja Gott weiß wonach.«
    Wilkes zuckte die Achseln. »Man gewöhnt sich dran, schätze ich.«
    »Können wir uns draußen unterhalten?«
    Wilkes folgte Mike in die frische Morgenluft hinaus. Rauch stieg ihm in die Nase. »Wie ich sehe, habt ihr Jungs das Feuer gelöscht. Gute Arbeit.«
    »Danke«, gab Mike zurück. »Harry … wir müssen zwar erst mal warten, bis sich alles ein bisschen abgekühlt hat, aber …«
    »Was?«, unterbrach ihn Wilkes. »Habt ihr was gefunden?«
    Mike nickte. Sein Gesicht war ruß- und schweißverschmiert, aber Wilkes konnte sehen, dass es an den Stellen, an denen es nicht schwarz war, rot glühte.
    »Sieht aus wie ’ne Leiche.«
    Wilkes drehte sich der Magen um. Er schüttelte den Kopf und seufzte. »Nur eine?«
    »Na ja, wir können es nicht mit Sicherheit sagen, solange wir die Überreste nicht untersucht haben, aber es sieht so aus, als sei es nur eine.«
    »Das ist zumindest etwas«, sagte Wilkes. Er schaute zu den Feuerwehrleuten hinüber und betrachtete die Ruinen der Hütte. Er sah eine Gruppe von Männern, die auf irgendetwas zeigten und auf den Schutthaufen starrten.
    »Scheiße, was ist hier nur passiert, Harry?«
    Wilkes drehte sich wieder zu seinem alten Freund um. »Das weiß nur Gott allein.«
    Der Himmel hatte sich inzwischen aschgrau verfärbt. Der Sonnenaufgang würde nicht mehr lange auf sich warten lassen, und Harold Wilkes legte seinen Arm um Mike Powells Schultern. »Aber wir werden es herausfinden. Und jetzt komm und zeig mir diese Leiche.«

KAPITEL 67
    8.23 Uhr
    Wayne hatte seine Augen geschlossen und genoss die Erholung, als plötzlich jemand an die Tür klopfte.
    »Herein«, rief er.
    Er öffnete die Augen und sah Jason MacDonald. Der Inspector trug noch immer dieselbe alte Jeans und Jacke und er hatte sich noch immer nicht die Haare gekämmt. Seine Augen wirkten schwer und winzige weiße Bartstoppeln bedeckten sein fleischiges Gesicht. Er schloss die Tür und näherte sich dem Bett.
    »Was macht die Schulter?«
    »Spüre nicht das Geringste«, antwortete Wayne. »Tolle Sache, diese Schmerzmittel.«
    Der Inspector nickte. Es war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher