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Das Mordhaus (German Edition)

Das Mordhaus (German Edition)

Titel: Das Mordhaus (German Edition)
Autoren: Moe Teratos
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Wichtigste: Wir mussten sie finden!
    »Wohnt mein Schwager Björn noch in dem Haus?«
    Schroer nickte. »Er ist nach der Trennung dort geblieben.« Er sah mich eindringlich an. »Sollen wir sofort hinfahren, ohne auf den Be richt der Spurensicherung zu warten?«
    Er wusste durch unsere jahrelange Zusammenarbeit, dass mei nem Gefühl eigentlich immer zu trauen war. Man könnte fast sa gen, dass ich meist den richtigen Riecher besaß. Außer bei der Sa che mit Paul eben ...
    Ich nickte bloß, rief Diana zu mir und ging mit ihr schnellen Schrittes zu meinem Auto. Schroer und ein weiterer Kollege – Ingo, ein fähiger Beamter – folgten uns. Sie stiegen ein, und bevor sich alle angeschnallt hatten, raste ich los. Was erwartete uns? Das Grauen? Enttäuschung, da wir erneut auf der falschen Fährte waren? Ich hat te vor beiden Möglichkeiten Angst.
    Schroer telefonierte, regelte alle weiteren Vorgehensweisen und forderte Verstärkung an, während ich durch die Straßen von Duis burg flitzte. Diana und Ingo unterhielten sich. Ihnen allen war die Anspannung anzumerken.
     
     
    Kapitel 29
     
    Wir kamen zeitgleich mit zwei Streifenwagen vor dem Haus meines Schwagers an. Es lag in einer ruhigen Wohnge gend mit jeder Menge gepflegter Villen und Gärten. Villen ... ja, so konnte man die Einfamilienhäuser nennen. Es waren Pracht bauten. Ich hatte es Kerstin gegönnt, einen gut situierten Mann ergattert zu haben. Dadurch wurde ihr und meiner Nichte ein be hütetes Le ben in einem wundervollen Haus vergönnt. Auch jetzt wirkte es bom bastisch auf mich. Adrett strahlte es mir entgegen. Sah es nur so aus, oder wurde vor Kurzem die Außenfassade neu gestri chen? Als ich das letzte Mal hier gewesen war, sah man dem Ge bäude seine dreißig Jahre an. Und jetzt sah es von außen beinahe aus wie neu. War das verboten, Tomas, alter Freund? Björn hatte das Recht, es Ge neralüberholen zu lassen, wann und wie er es wollte. Vielleicht hatte er es als symbolischen Abschluss wegen der Trennung von Kerstin machen lassen, um die Erinne rungen auszulöschen. Ich hatte auch das Haus verkauft, in dem Anke, Jenny und ich zusammengelebt hatten.
    »Wie gehen wir vor?«, fragte Diana. »Zuckerbrot oder Peitsche?«
    Schroer zupfte an seiner schusssicheren Weste. »Ich bin am bes ten von uns ausgerüstet. Ich werde klingeln und Sie geben mir Feuer schutz. Wenn er nicht öffnet, holen wir die Peitsche raus.« Er zwang sich zu einem Lächeln und stieg aus. Wir verließen ebenfalls den Wagen und suchten uns Deckung. Ich hielt den Atem an, als Schroer sich vor die Haustür stellte und man einen leisen Klingelton verneh men konnte. Eine Minute, zwei Minuten ... nichts geschah. Er drehte sich zu uns um, schüttelte den Kopf und winkte uns herbei. Diana, Ingo und ich liefen mit gezogenen Waffen auf den Chef zu. Die Streifenpolizisten ver donnerte er mit einer Handbewegung dazu, zu bleiben, wo sie waren.
    »Hat das Haus einen Garten?«, flüsterte Schroer.
    Ich nickte und führte unsere Truppe an. Mir kam in den Sinn, dass dies mein erster Einsatz war, bei dem ich mit Schroer zu sammen an vorderster Front kämpfte. Sonst zählte mein Chef eher zu der Sessel pupserfraktion.
    Ich erreichte die Ecke des Hauses und drückte mich mit dem Rücken an die Wand, die anderen teilten mit mir das Vergnügen, harte Steine an der Wirbelsäule zu spüren. Ich lauschte. Es war mucksmäuschenstill. Weder im Garten noch sonst wo in der Wohn siedlung schien sich auch nur eine Ameise zu bewegen. Es war wie ausgestorben. Langsam schob ich den Kopf um die Ecke und spähte in den Garten. Alles penibel gepflegt. Vielleicht zu penibel? Wollte er eine heile Welt vorgaukeln und richtete drin nen Mütter und ihre Töchter hin?
    »Sauber«, flüsterte ich, schob meinen gesamten Körper um die Ecke und blieb vor der Terrassentür stehen. Konnten wir wirklich Glück haben? Klar, es war Gefahr im Verzug und das berechtigte uns, uns Zugang zu verschaffen. Also hätten wir wohl oder übel die Glastüre eingeschlagen und wären so ins Haus gelangt. Ganz so, wie ich es bei den Alberichs getan hatte. Aber in diesem Fall brauch ten wir das nicht. Die Tür war nur angelehnt. Hatte Björn etwas in den Garten gebracht oder etwas hineingeholt und die Terrassentür nur angelehnt? Egal, wie es dazu gekommen war, es war unser Glück.
    Ich drehte mich zu den anderen um. »Bereit?«
    Alle nickten. Sie sahen so aus, wie ich mich fühlte. Angespannt die Augen zusammengekniffen, die Wangen vor Aufregung ge
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