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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition)
Autoren: Moe Teratos
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Bauernhofs, zwischen ihnen standen auch ein paar Beamte der niederländischen Polizei. Der Knall von vorhin war kein Schuss gewesen, sondern sie hatten die Tür aufgesprengt. Und jetzt hielten sie das in Schach, was ich im Moment am meisten begehrte: Markus. Er kniete mit hinter dem Kopf verschränkten Händen vor ihnen und starrte mich ebenfalls an. Ich kam mir vor wie eine Kuriosität im Zirkus, vielleicht eine Frau mit Vollbart oder ein Mann mit drei Armen.
    »Ihr dürftet gar nicht hier sein!«, brüllte ich meine Kollegen an. »Geht weg! Er gehört mir.« Ich richtete meine Knarren auf einen Beamten nach dem anderen.
    Wie sie es geschafft hatten, uns zu finden, interessierte mich nicht. Ich wollte nur eins und das war Markus.
    Schroer schien es zu begreifen. »Wo ist Balke? Lassen Sie sie uns rausholen und dann können Sie machen, was Sie wollen, wie immer.«
    Ich deutete mit meinem Kopf Richtung Scheune. »Da drin, samt einer bewusstlosen Frau und einem toten Mann.«
    Mein Chef schickte sechs Männer los. Keiner sagte mehr etwas. Alle sahen mich bloß an und ich tat es ihnen gleich. Es kam mir vor wie Stunden, bis endlich die sechs Beamten aus der Scheune kamen und Diana, Lady und Theo in die ehemalige Psychiatrie brachten.
    »Alle raus!«, bellte ich.
    Schroer schüttelte den Kopf. »Nein, ich bleibe, ebenso Jürgen, Paul und unser holländischer Kollege hier.« Er deutete auf einen älteren Mann.
    Warum können sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?
    Er nahm das Funkgerät vom Gürtel, während alle, bis auf Paul, Jürgen und der mir unbekannte Beamte der Politie, den Bauernhof verließen. »Alex? Kannst du mich hören?«
    Es knisterte. »Ja, Chef!«
    »Beende die Übertragung und schalt die Kameras aus.«
    »Wird gemacht.«
    Schroer steckte es zurück an den Gürtel, nickte dem niederländischen Kollegen zu  und zeigte den Daumen nach oben. Was ich in seinen Augen meinte lesen zu können, als er ein paar Schritte zurückging, ließ mir einen tonnenschweren Brocken vom Herz fallen. Er gab mir grünes Licht und blieb mit Paul, Jürgen und dem anderen Beamten hier, damit sie mir bei einer späteren Untersuchung mit ihrer Aussage den Rücken stärken konnten.
    Ich hörte sie schon in meinem Kopf.
    »Es war Notwehr. Herr Ratz musste schießen.«
    »Es war ein Unfall, Euer Ehren.«
    Was genau sie berichten würden, musste natürlich noch geklärt werden, aber der Umstand, dass sie für mich ihren Hals riskierten, zeigte mir die enge Zusammengehörigkeit unserer Abteilung.
    »Danke«, flüsterte ich und ging mit erhobenen Waffen auf Markus zu. Er kniete im Dreck und schien nicht den Ernst der Lage zu begreifen. Er lächelte und sah uns abwechselnd an.
    Ich drückte ihm einen der Läufe gegen die Stirn. »Dein Vater ist tot, das Spiel ist vorbei. Wie hat es dir gefallen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Lief nicht ganz, wie ich es geplant hatte.«
    Ich wusste nicht, was mich mehr schockierte. War es seine Gleichgültigkeit, mit der er auf die Nachricht vom Tod seines Vaters reagierte, oder die Anmerkung eines Plans, den ich noch nicht kannte?
    »Was meinst du?«
    »Ich habe vorhin im Hof auf ihn geschossen, nicht dein Mädchen.«
    Ich wusste kurzeitig nicht, ob ich die Waffe von Markus’ Kopf nehmen oder den Abzug betätigen sollte. Warum, zum Teufel, hatte er auf seinen Vater geschossen? Zumindest wusste ich jetzt, dass es nicht Diana gewesen war, die Lady und Theo überrumpelt hatte.
    Ich wollte mehr wissen. »Wieso hast du das getan?« Die Knarre blieb, wo sie war.
    Er rieb sich den Nacken. »Es war die Gelegenheit, aus der Scheiße hier zu entfliehen. Der Gedanke kam mir, während wir euch an der Nase herumgeführt haben. Ich dachte, wenn mein Vater und meine Schw ester bei dem Versuch, euch zu töten, sterben, hol ich mir die Kohle aus dem Tresor und mach mich vom Acker. Die beiden dachten, in deinen Pistolen seien Platzpatronen. Es wäre nie einer auf die Idee gekommen, dass ich es war.« Er zeigte mir eine schusssichere Weste, die er unter seinem Hemd trug. »Wenn du wild um dich geschossen hättest, wäre ich einigermaßen geschützt gewesen. Ich war eigentlich davon überzeugt, alles gut durchdacht zu haben.« Markus drehte sich um und sah meine Kollegen an. »Der Plan hat aber leider nur bis zu einem gewissen Grad geklappt.«
    Dieses kleine, miese  …
    Ich atmete tief durch. Dumm war sein Vorhaben nicht. Weshalb nicht das Geld, das dieses Schmierentheater abwarf, stehlen und sich in der Karibik ein
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