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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition)
Autoren: Moe Teratos
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beinahe das Trommelfell. Die Kugel sauste knapp neben meinem Kopf vorbei. Theo legte erneut an und schoss. Ein stechender Schmerz durchzuckte mein Bein und ich schrie auf.
    Gott, tat das weh!
    Ich robbte zur Seite, griff nach der Mistgabel und stach sie in Theos Bauch, bevor er ein weiteres Mal abdrücken konnte. Die getrocknete Scheiße bröckelte von den Spitzen ab, als sie sich tiefer in ihn hineinbohrten. Ich stand auf, zuckte zusammen, als ich das verletzte Bein belastete, und verlagerte mein Gewicht auf das andere. Ich stemmte mich auf den Holzgriff der Mistgabel und es knackte, als sie komplett in Theos Körper drang und seine Organe aufspießte.
    Theo zielte auf meinem Kopf. Blut rann ihm das Kinn herunter und floss aus seiner Körpermitte. Ich starrte in den rauchenden Lauf der Waffe und betete, wie ich es noch nie getan hatte. Es knallte erneut und ich schloss die Augen. Der erwartete Einschlag blieb aus. Erstaunt öffnete ich sie wieder und sah zu Theo. Sein Arm lag ausgestreckt neben ihm, noch die Pistole umklammernd. Den leblosen Blick hatte er auf seine Tochter gerichtet, die Lippen zu einem liebevollen Lächeln verzogen.
    Was hatte dann geknallt, wenn nicht der Schuss, der mir eine Kugel in den Schädel jagen sollte? Markus!
    Ich ließ die Mistgabel, wo sie war, setzte mich auf den Boden, riss mir das Hemd vom Leib und band mir damit den Oberschenkel ab. Die Arterie schien Theo nicht getroffen zu haben, dennoch tat es verdammt weh.
    Lady seufzte, bewegte sich jedoch nicht. Ich sah mich um, entdeckte eine Sichel und drückte sie Diana in die Hand. Die Beretta nahm ich ihr ab. Ich wusste nicht, ob Diana überhaupt mitbekam, was um sie herum geschah, trotzdem sagte ich zu ihr: »Falls sie sich rührt, töte sie, okay?«
    Sie schüttelte weder den Kopf noch nickte sie. Ich hatte keine andere Wahl, ich musste darauf hoffen, dass Lady lange genug bewusstlos blieb, bis ich ihren Bruder gefunden und getötet hatte.
    Mit einer Beretta in jeder Hand verließ ich geduckt die Scheune. Das verletzte Bein schmerzte zwar, behinderte mich aber kaum. Mein Wille war zu groß, als dass ich mich von einer Schussverletzung abhalten ließ. Ich hatte versprochen, nein, geschworen, dass ich Markus umbringen würde, sobald ich ihn fand, und das wollte ich einhalten. Für Diana, für Snake, für meine Eltern.
    »Tomas?«
    Ich erstarrte und kauerte mich hinter eine Holzkiste.
    »Tomas? Wo bist du?«
    Das war nicht Markus. Was, zum Teufel, ging hier vor?
    Erneut rief die Stimme nach mir. Sie kam mir bekannt vor, ich konnte sie nur nicht einordnen.
    Wirst du wieder verrückt, alter Freund? Siehst und hörst du Dinge, die nicht da sind?
    »Verdammt noch mal! Wo bist du?« Eine weitere mir bekannte Stimme.
    »Ratz! Wo stecken Sie?« Kurzes Schweigen. »Schwärmt aus! Sucht sie. Sie müssen irgendwo sein.« Ein dumpfer Schlag. »Und du halt still!«
    Ich zitterte am ganzen Leib und sah alles den Bach runtergehen. Wir waren so weit gekommen, konnten Theo und Lady ausschalten und jetzt scheiterten wir doch, weil Theos Männer den Bauernhof stürmten, um uns den Garaus zu machen.
    Ich kroch unter einer Ackermaschine hindurch und erstarrte. Meine Sinne mussten mir einen Streich spielen, anders war das, was ich sah, nicht möglich.
    Ich sprang unter der Maschine hervor und richtete beide Waffen nach vorn. »Geht weg von ihm! Sofort!«
    Die Männer hoben beschwichtigend die Hände. In meinem Kopf herrschte ein totales Chaos, er drohte zu zerplatzen. Meine Augen brannten, das Herz hämmerte gegen meine Rippen. Ich ging Schritt für Schritt weiter auf sie zu. Meine Finger spielten an den Abzügen.
    »Ich sagte: Weg von ihm! Macht schon.« Mehrere Augenpaare sahen mich an. Arme wurden in die Luft gehoben. Schwarz war die vorherrschende Farbe ihrer Kleidung.
    »Leg die Pistolen weg.« Eine ruhige, warme Stimme. Wem gehörte sie?
    Ich sah in die verschiedenen Gesichter. »Jetzt geht weg!«, flehte ich und weinte. Sie durften es nicht verhindern. Nein! Anstatt mich zu freuen, war ich der Verzweiflung nahe.
    »Ratz, bitte, seien Sie vernünftig.« Mein Chef, Schroer, entfernte sich vorsichtig ein kleines Stück von Markus.
    Jürgen und Paul fixierten mich mit ihren Blicken, blieben aber stumm.
    »Ich bin vernünftig!«, schrie ich und Speichel flog mir aus dem Mund. Ich umkrampfte die Berettas und ging ihnen entgegen. Meine Jungs, meine Familie, meine Mordkommission stand schwer bewaffnet und mit Schutzwesten ausgerüstet am Ein- und Ausgang des
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