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DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

Titel: DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Einrichtungsgeschmack ihrer Eltern.
    „Hat Dennis dich überhaupt verlassen? Oder war das nur Teil der rührseligen Geschichte, mit der du mich geködert hast?“, fragte Lydia heiser.
    „Wir haben uns gerade erst versöhnt!“, beteuerte Virginia schrill.
    Unbeeindruckt ging Lydia an ihr vorbei in den geräumigen Salon. Ihr Stiefvater saß auf dem Sofa und verfolgte auf einem riesigen Plasmafernseher ein Fußballspiel. Beim Anblick seiner Stieftochter blieb ihm der Mund offen stehen.
    „Woher hast du das Geld für das alles hier?“, fragte Lydia ihre Mutter.
    Cristiano tauchte hinter ihr in der Tür auf.
    „Wen, in aller Welt, hast du da mitgebracht?“, versuchte Virginia abzulenken und zündete sich eine Zigarette an.
    „Das hat dich nicht zu interessieren. Du hast mir erzählt, du seist hoch verschuldet, was offensichtlich nicht der Wahrheit entsprach“, fuhr Lydia fort. „Wie lange besitzt du diese Villa schon?“
    „Wir passen nur darauf auf“, schwindelte ihre Mutter.
    „Die Villa ist auf den Namen deiner Mutter eingetragen. Sie hat sie vor einigen Jahren bar bezahlt“, warf Cristiano ruhig ein. „Obwohl du immer eine sehr großzügige Tochter warst, wollten sie alles. Sie haben Tausende von deinen Bankkonten abgezogen, ohne dass du es bemerkt hast.“
    „Das ist eine dreckige Lüge!“ Das grobschlächtige Gesicht ihres Stiefvaters färbte sich dunkelrot.
    Cristiano warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Sie haben unzählige Unterlagen als Beweise hinterlassen, die jeder gute Wirtschaftsprüfer leicht verfolgen kann. Also mäßigen Sie Ihren Ton. Lydia hat genügend in der Hand, um Sie beide für einige Jahre wegen Betrugs und Unterschlagung ins Gefängnis zu bringen.“
    „Aber das wird sie nicht tun“, erklärte Virginia mit einem selbstzufriedenen Lächeln. „Ich bin ihre Mutter. Was ihr gehört, gehört auch mir. Hast du mir das nicht oft genug gesagt, Lydia?“
    Lydia fühlte sich durch das Verhalten ihrer Mutter gekränkt und beschämt. Wie es aussah, hatten die beiden sie schon seit Jahren bestohlen, dennoch blickten Virginias blaue Augen, die den ihren so ähnlich waren, kalt und herausfordernd. Kein Funke von Reue oder Entschuldigung war darin zu entdecken.
    „War es dir denn völlig egal, dass ich für deine Verbrechen hätte ins Gefängnis gehen können?“, flüsterte Lydia.
    Virginias Schweigen besagte alles. Mit aller Macht kämpfte Lydia die aufsteigenden Tränen nieder. Gwenna hatte recht. Für Virginia und Dennis war nur wichtig gewesen, wie viel Geld sie hereinbrachte. Kein Wunder, dass es den beiden nicht gepasst hatte, als sie sich entschlossen hatte, das Modeln aufzugeben. Und dann hatten sie rasch neue Wege gefunden, sie auch noch ihrer restlichen Ersparnisse zu berauben.
    Mit hocherhobenem Kopf verließ Lydia die Villa und stieg wieder in die Limousine ein. Als der Wagen losfuhr, blickte sie starr zum Seitenfenster hinaus. Im nächsten Moment drehte sie sich um und warf sich wortlos in Cristianos Arme. Der sagte nichts, wofür sie ihm unendlich dankbar war, denn ein mitfühlendes Wort hätte vermutlich genügt, und sie wäre zusammengebrochen. In ihren Augen brannten Tränen, aber sie weinte nicht.
    „Sie hat mich nie geliebt, und tief im Innern habe ich es immer gewusst“, flüsterte sie stockend. „Aber ich habe mich immer so sehr bemüht, ihr zu gefallen.“
    „Ich werde nicht zulassen, dass sie dir noch einmal wehtut, gioia mia .“
    Cristiano drückte sie fest an sich. Überwältigt von Liebe und Verlangen, schloss Lydia die Augen.
    Der Hubschrauber flog über Cristianos imposanten Landsitz in England ein. Welbrooke Park war ein sehr schönes, idyllisch gelegenes Herrenhaus, doch als sie landeten, konnte Lydia nicht umhin, sich an ihren letzten, schicksalhaften Besuch hier zu erinnern, der mit ihrer grotesken Flucht im Morgengrauen in Mort Stevens winzig kleinem Sportwagen geendet hatte. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. All der Schmerz und die Enttäuschung, die sie an jenem Wochenende erlitten hatte, lagen jetzt weit hinter ihr. In wenigen Stunden würde sie die Gäste begrüßen, die zu ihrer Verlobungsparty geladen waren.
    Cristiano, der zwei Tage geschäftlich in London verbracht hatte, kam ihr aus dem Salon entgegen. „Komm und begrüße ein paar meiner Freunde“, bat er, bevor er nur für ihre Ohren bestimmt hinzufügte: „Entschuldige, ich hatte auch gehofft, dich noch etwas für mich zu haben. Aber es soll wohl nicht
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