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DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

Titel: DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Habseligkeiten gepackt hatte. Sie musste es auf der Fensterbank liegen gelassen haben. Wie aber war es in Cristianos Hände gelangt?
    Cristiano sah, wie sie blass wurde, und verwünschte seinen Hitzkopf. Warum schaffte sie es immer wieder, dass er die Beherrschung verlor? Als er sich ihr jetzt nähern wollte, wich sie ihm aus, nahm das Foto und drückte es an sich.
    „Ich hätte es dir nicht zeigen sollen“, meinte er reumütig.
    „Woher hast du es? Ich denke, wenigstens in dem Punkt schuldest du mir eine Erklärung.“
    In wenigen Worten berichtete er ihr von Gwennas Besuch in seinem Büro. Lydia schluckte. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie sehr der Vertrag ihre Cousine entsetzt haben musste. Gwenna hatte sie bestimmt nicht in Verlegenheit bringen wollen, dennoch hatte Lydia das Gefühl, durch die Tatsache, dass Cristiano das Foto gesehen hatte, den letzten Rest an Stolz zu verlieren. Ihr größtes Geheimnis … und er wusste jetzt, dass sie bereits für ihn geschwärmt hatte, als sie noch ein naiver Teenager gewesen war! Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so gedemütigt gefühlt. Hatte ihre Cousine ihm vielleicht auch verraten, dass sie ihn als Liebe ihres Lebens bezeichnet hatte?
    Lydia wandte sich zur Tür und riss sie auf.
    „Wohin willst du?“, fragte Cristiano besorgt.
    „Ich brauche frische Luft!“ Mit eiligen Schritten durchquerte sie die Eingangshalle, wobei sie sich im Vorbeigehendie Schlüssel für den Sportwagen griff, den Cristiano ihr zur Verfügung gestellt hatte.
    „Ich will nicht, dass du so aufgebracht, wie du bist, Auto fährst!“, rief er ihr nach.
    Was Lydia erst recht in ihrem Entschluss bestärkte, den Wagen zu nehmen.
    Der schnittige Lamborghini jagte in rasantem Tempo die Ausfahrt hinunter. Sollte Cristiano sich ruhig Sorgen machen!
    Doch Lydia mäßigte das Tempo, sobald sie um die Ecke aus seinem Blickfeld verschwunden war. Dieses blöde Zeitschriftenfoto! Warum hatte sie es überhaupt aufgehoben?
    Sie fuhr die steile, gewundene Straße hinauf zu dem mittelalterlichen Städtchen auf der Kuppe des Hügels. Dort parkte sie vor der kleinen Kirche und ging die ausgetretenen Stufen zu der sonnigen Piazza hinunter, wo sie sich draußen in das Lokal setzte und eine Limonade bestellte. Hier hatte sie vor einer Woche abends mit Cristiano gegessen, und jeder, der vorbeigekommen war, hatte ihn gegrüßt. In der kleinen Stadt, in der er aufgewachsen war, schienen ihn alle zu kennen, und er wirkte lockerer und entspannter als sonst.
    Ja, sie liebte ihn. War es so schlimm, wenn er es ahnte? War ihr Stolz wichtiger als ihr Glück? Hatte er nicht recht, dass sie keine Geheimnisse voreinander haben sollten, wenn sie heiraten wollten? Je mehr ihr Zorn abkühlte, desto mehr gefiel ihr dieser Gedanke. Das war eine gute Basis für eine Beziehung.
    Cristiano brachte seinen Ferrari mit quietschenden Reifen neben dem Lamborghini zum Stehen und sprang heraus. Wie hatte er nur so unsensibel sein können, ihr das Foto zu zeigen? Und wo war sie jetzt? Er warf einen Blick in die Kirche, bevor er an die alte Stadtmauer trat, hinter der die Felsen steil ins Tal abfielen. Wenn Lydia etwas zugestoßen war, würde er es sich nie verzeihen!
    Ein bewundernder Pfiff lenkte seine Aufmerksamkeit zur Piazza hinunter. Schon oben von den Stufen sah er Lydia draußen vor dem Lokal sitzen … ein bezauberndes, überaus feminines Geschöpf, bekleidet mit einem zartgrünen Rock und einem ärmellosen Top. Bei ihrem Anblick atmete er erleichtert auf. Der Junge, der gepfiffen hatte, winkte ihm lachend zu und lief davon.
    Lydia konnte den Blick nicht von Cristiano wenden, als er über die Piazza auf sie zukam. Mit seinem schwarzen Haar, dem markanten Gesicht, elegant bekleidet mit weißem Hemd und einer cremefarbenen Hose, war er der Latin Lover par excellence!
    „Darf ich mich zu dir setzen?“
    „Du hast ja deinen Rivalen verjagt.“
    „Er wusste, dass du bereits vergeben bist, gioia mia .“
    „Ist das so?“ Ihre blauen Augen funkelten.
    „Es tut mir leid, wenn ich deine Gefühle verletzt habe“, erklärte er ernst. „Aber ich fand es wirklich rührend, dass du schon in dem Alter ein Foto von mir hattest. Ich habe mich geehrt gefühlt.“
    Sie errötete. Wahrscheinlich hatte er erraten, dass sie ihn liebte, und empfand Mitleid mit ihr. Schon als Teenager hatte sie hoffnungslos für ihn geschwärmt, und jetzt, nach all den Jahren, war er immer noch der einzige Mann, für den sie sich je interessiert hatte!
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