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Das Matarese-Mosaik

Das Matarese-Mosaik

Titel: Das Matarese-Mosaik
Autoren: Robert Ludlum
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der globalen Ebene, zum Persönlichen, zu diesen drei äußerst einflußreichen Individuen, die uns vernichten würden. Deshalb müssen wir sie zuerst vernichten. Und dabei können Sie alle mitwirken … Meine Herren, meine sehr verehrte Dame, diese drei müssen ausgeschaltet werden, ehe wir handeln. Aber sie müssen auf raffinierte Weise getötet werden, damit ja keine Spur zu einem von Ihnen weist. Es gab noch jemanden, keinen Blutsverwandten, einen alten Mann, der so mächtig war, daß er uns in dem Augenblick, in dem wir die Bühne des Geschehens beträten, hätte lähmen können. Er stellt kein Hindernis mehr dar, wohl aber die anderen. Sie sind die einzigen, die übriggeblieben sind und uns im Wege stehen. Wollen wir zum Grundsätzlichen kommen? Oder gibt es jemanden, der uns jetzt verlassen möchte?«

    »Wie komme ich nur darauf, daß wir nie die Straße nach Senetosa erreichen würden, wenn wir das täten?« sagte die Frau nachdenklich.
    »Sie trauen mir mehr zu, als ich mir selbst zutraue, Madam.«
    »Machen Sie weiter, Jan van der Meer Matareisen, Visionen sind mein Geschäft«, sagte der Kardinal.
    »Was halten Sie dann von folgender Vision, Priester«, sagte Matareisen. »Wir haben einen Zeitplan, einen Countdown, wenn Sie so wollen. Nur ein paar Monate, bis zum Anfang des neuen Jahres. Das ist unser Ziel für die globale Kontrolle, die Matarese-Kontrolle.«

2
    T he Hamptons, New York, 28. August Die Nordküste von Long Island ist weniger als eine Stunde von Manhattan entfernt, je nachdem, welchen Typ Privatflugzeug man benutzt. Die »Hamps« werden immer die imaginäre Provinz des Romanciers F. Scott Fitzgerald bleiben, zumindest gewisse Bereiche, wo es Privatflugzeuge gibt. Eine reiche, verwöhnte Gegend, voll grandioser Villen, manikürter Rasenflächen, schimmernder blauer Swimmingpools, Tennisplätzen und parkartiger Anlagen, die die Sommersonne zu prachtvoller Blüte erweckt. Der Reichtum der Leistungsgesellschaft hat die Exklusivität früherer Jahrzehnte hinweggefegt. Juden, Italiener, prominente Schwarze und Latinos – denen früher der Zugang verwehrt gewesen war – bilden jetzt die Hautevolee der Nordküste, wo sie in friedlicher, ja begeisterter Koexistenz mit den immer noch unter Schock stehenden Erben der weißen angelsächsischen Wohlstandselite protestantischen Glaubens leben.
    Geld ist ein einzigartiger Gleichmacher. Die Gebühren der verschiedenen Clubs werden durch das Hereinströmen neuer Interessenten reduziert, deren großzügige Spenden für Pflege und Unterhalt der zahlreichen Anlagen dankbar akzeptiert werden.
    Jay Gatsby lebt ewig, mit oder ohne Daisy – und Nick, dem Gewissen einer ganzen Ära.
     
    Das Polomatch im Green Meadow Hunt Club war in wildem Gange, Ponys und Reiter in Schweiß gebadet, während Hufe dröhnten und Schläger wild durch die Luft kreisten mit nur einem Ziel, dem flüchtigen weißen Ball, der immer wieder unter den dahinrasenden Pferden quer über die Rasenfläche schoß. Plötzlich war von einem der Reiter ein gellender Schmerzensschrei zu hören. Er hatte in der Hitze der Jagd den Helm verloren. Sein Kopf war eine blutüberströmte Masse; anscheinend war sein Schädel gebrochen.

    Alles kam zum Stillstand, als die Spieler von ihren Pferden sprangen und zu dem gefallenen Reiter rannten. Unter ihnen war ein Arzt, ein argentinischer Chirurg, der die Neugierigen auseinanderschob und neben dem Bewußtlosen niederkniete. Er blickte zu den erwartungsvollen Gesichtern empor. »Er ist tot«, sagte der Arzt.
     
    »Aber wie konnte das passieren?« rief der Kapitän des Roten Teams, das des Toten. »Wenn einen ein Holzschläger trifft, geht man k.o. – das haben wir alle schon erlebt – aber, Herrgott noch mal, davon geht doch der Schädel nicht zu Bruch!«
    »Was ihn getroffen hat, war auch nicht Holz«, sagte der Argentinier. »Ich würde sagen, es war viel schwerer – Eisen oder Blei vielleicht.« Sie standen in einer Nische der großen Stallungen, zusammen mit zwei uniformierten Streifenbeamten und dem Notarzt von Oyster Harbor, die man herbeigerufen hatte. »Man sollte eine Autopsie durchführen unter besonderer Berücksichtigung der Schädelverletzung«, fuhr der Arzt fort. »Schreiben Sie das bitte in Ihren Bericht.«
    »Ja, Sir«, antwortete einer der Beamten.
    »Was wollen Sie damit andeuten, Luis?« fragte ein anderer Reiter.
    »Das liegt ziemlich auf der Hand«, antwortete der Beamte und blickte von seinem Block auf. »Er deutet an, daß es sich
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