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Das Mal der Schlange

Das Mal der Schlange

Titel: Das Mal der Schlange
Autoren: Sophie Oliver
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holst, würde ich dir ein klein wenig davon abgeben.“
    Er setzte sich neben sie und goss sich ein. „Worauf sollen wir anstoßen?“
    „ Darauf, dass alles bald gut sein wird.“
    „ Darauf trinke ich gerne.“
    Es war leicht, mit Adam einfach nur dazusitzen und zu schweigen. Die Stille wurde niemals unangenehm. Sie wussten beide nicht, wie viel Zeit vergangen war, als Emmaline schließlich sagte, „Die Sonne wird bald untergehen.“
    „ Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zuletzt einen entspannten Tag am Meer hatte. Obwohl wir so viel Zeit zur Verfügung haben, scheinen wir sie nur selten zu genießen.“, seufzte Adam.
    „ Das liegt daran, weil wir immer nur in den Städten umher hetzen. Wir sollten wesentlich mehr Zeit am Meer verbringen. Dort wird man ruhiger.“
    „ Du weißt, was ich für dich empfinde?“, fragte er plötzlich unvermittelt.
    Sie wünschte, sie müsste ihm nicht weh tun.
    „ Warum fragst du mich das?“
    Er zuckte traurig die Schultern. „Ich weiß nicht. Irgendwann musste ich das doch tun. Auch wenn du mir gleich antworten wirst, dass du mich nicht liebst, sondern nur Nathaniel und dass in deinem Herzen kein Platz ist, für einen anderen Mann.“
    „ Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, ich liebe dich nicht?“
    Seine bernsteinfarbenen, warmen Augen blickten in die ihren.
    „ Nein.“, sagte er schließlich.
    „ Nathaniel ist die Liebe meines Lebens. Wir können nicht ohne einander existieren. Was auch immer für Gefühle in mir sind, nichts ist so stark wie das, was ich für Nathaniel empfinde.“
    „ Du hast ihn schon einmal verlassen und dich für einen anderen Mann entschieden.“
    „ Das hätte ich niemals tun dürfen. Ich habe Leid über Nathaniel gebracht. Und ich trage die Schuld an Danieles Tod, Gott vergebe mir dafür! Wenn du jetzt denkst, ich hätte ihn nicht wirklich geliebt, irrst du dich. Aber ich war nie frei von Nathaniel, er war immer ein Teil von mir. Und wenn ich damals in Edinburgh nicht so gekränkt in meiner Eitelkeit gewesen wäre, sondern versucht hätte, etwas großmütiger gegenüber euch allen zu sein, hätte eine Katastrophe verhindert werden können.“
    Sie stand auf. „Es sehr schwer für mich, mit dir über dieses Thema zu sprechen. Aber ich will es dennoch tun, damit du verstehst. Natürlich liebe ich dich, Adam. Aber nicht so, wie du es willst, sondern wie einen Bruder. Könnte es jemals anders sein? Ich weiß es nicht. Und ich will es auch nicht wissen, denn zwischen uns wird es niemals etwas anderes geben, als geschwisterliche Liebe. Das ist alles, was ich dir bieten kann und ich hoffe, es ist genug für dich, denn ich will nicht meinen besten Freund verlieren.“
    Er schwieg. Aber irgendetwas in seinem Blick hatte sich verändert.
    „ Ich bin nicht die Frau, die dir das Glück schenken kann, das du verdienst. Und glaube mir, du verdienst eine große Menge Glück, eine große Menge Liebe und eine große Menge Freude. Irgendwann wirst du eine Frau treffen, die perfekt ist, für dich.“
    Er sah weg von ihr. Dann zuckte er die Schultern und sagte leichthin „Vielleicht. Wirst du dann eifersüchtig sein?“
    An seiner Stimme erkannte sie, dass er sie neckte.
    „ Selbstverständlich!“, rief sie erleichtert.
    Hinter sich hörten sie, wie Sisto und Nathaniel zurück aufs Schiff kamen.
    Sie wollte an Adam vorbei zurück in die Kabine gehen, aber er trat auf sie zu und flüsterte in ihr Ohr, „Ich werde immer dein Freund sein – aber ich werde niemals brüderlich für dich empfinden.“

    Sie wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte, weil das lange befürchtete Gespräch endlich stattgefunden hatte, oder ob sie wütend darüber sein sollte, dass Adam nur so tat, als würde er ihre Zurückweisung akzeptieren.
    Draußen wurde es dunkel.
    `Michele hat wirklich einen erlesenen Geschmack`, dachte sie, als ihre nackten Füße in den flauschigen, elfenbeinfarbenen Teppich ihrer Kabine einsanken. Sie löschte das Licht und setzte sich auf eine weiche Polsterbank am Fußende des riesigen Bettes. Über sich hörte sie die Schritte der anderen.

    „ Verzeih, ich wusste nicht, dass du hier bist, alles war dunkel“, sagte Nathaniel erschrocken, nachdem er die Kabine betreten und das Licht angestellt hatte.
    Emmaline stand auf. „Ist schon gut. Ich wollte nur ein wenig alleine sein.“
    „ Möchtest du, dass ich wieder gehe?“
    „ Nein, nein. Bitte. Bleib. Wie war das Treffen an Land?“
    Er schloss die Tür hinter sich und ließ
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