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Das Los: Thriller (German Edition)

Das Los: Thriller (German Edition)

Titel: Das Los: Thriller (German Edition)
Autoren: Tibor Rode
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schüttelte wieder den Kopf. Ein genüssliches Lächeln ging ihm über die Lippen. »Ich bin hier, um Ihnen mitzuteilen, dass Ihre neue Niere in den Knast wandert. Mit dem ganzen Fleisch und dem Rest drum herum, einschließlich Ihres verlogenen Arschs. Boulvier kooperiert vollständig mit uns. Er hat uns alle Unterlagen gegeben. Aktenordner, Festplatten. Wir kennen das ganze System.«
    Carter zerkaute krachend ein paar Müslistücke.
    »Was ist mit unserem Deal?«, fragte er Hamilton mit herausfordernder Miene.
    »Sie meinen die wertlosen Fondsanteile?« Hamilton stieß ein verächtliches Lachen aus.
    »Ob wertlos oder nicht. Ihre Cousine hat sie von mir bekommen. Wenn ich reinen Tisch mache, dann richtig. Dann ziehe ich Sie mit runter.«
    »Ich habe gar keine Cousine«, antwortete Hamilton mit einem überlegenen Grinsen. »Die Frau, der Sie die Anteile übertragen haben, kenne ich nicht einmal. Und sie wird das bestätigen. Nein, Fields, da, wo Sie hingehen, gehen Sie alleine hin.«
    Carter legte den Löffel in der Schüssel ab und starrte sein Gegenüber aus leeren Augen an.
    Hamilton griff in seine Tasche und warf etwas auf die Tischplatte vor ihm. Carter griff danach.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Ein Los für die nächste Power-Ball-Ziehung. Der Jackpot liegt bei zweihundert Millionen. Sind meine Glückszahlen.« Hamilton schien sich vor Schadenfreude fast in die Hose zu machen.
    »Und was soll ich damit?«, fragte Fields stirnrunzelnd.
    »Boulvier hat uns erzählt, dass Sie alles mit einer Lotterie ausbügeln wollten. Das hat uns bei der SEC besonders gefallen. Wir haben in den letzten Jahren selten so gelacht.« Hamilton stieß einen Laut unterdrückten Lachens aus. »Ich dachte, ich gebe Ihnen noch eine letzte Chance, Fields, um Ihren Fonds zu retten. Aus alter Verbundenheit. Wenn Sie gewinnen, können Sie damit vielleicht ein paar Anleger glücklich machen.« Er feixte. »Ich glaube, die Chancen in der Power-Ball-Lottery stehen eins zu hundertfünfundsiebzig Millionen. Nach der Ziehung am kommenden Samstag lasse ich Sie holen.«
    Hamilton griff nach der Müslipackung und kippte sie über Fields Schüssel aus, bis diese überlief und der Inhalt sich um die Schüssel herum verteilte.
    »Das Spiel ist aus, Fields«, sagte Hamilton, während er die leere Packung zurückstellte und Fields auf die Schulter klopfte.
    Carter hörte sein Lachen noch, bis die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war. Er starrte auf den Haufen Müsli vor sich. Dann griff er nach dem von den Flocken halb verdeckten Tippschein.
    Die Zahlen klangen gar nicht mal so schlecht, fand er.

81
    M UMBAI
    Pandita kam um die Ecke gelaufen und stieß fast mit ihm zusammen. Pradeep beugte sich herab, fasste sie unter den Achseln und wirbelte sie umher. Dann trat er mit ihr auf dem Arm in die Hütte.
    »Du bist früh«, bemerkte Janni, die mit der Vorbereitung des Essens beschäftigt war. »Gayoor und Parvez sind noch in der Schule.«
    Pradeep stellte seine Tochter wieder auf die Erde und strich Janni wie zufällig sanft über den Kopf.
    »Dann spiele ich noch ein wenig mit Pandita«, sagte er fröhlich und ging wieder hinaus. Der Monsun war nun fast vorüber, und mit jedem Tag stieg seine Laune.
    Pandita kam auf ihn zu und öffnete ihre Hand. Darin lag eine Zehn-Rupien-Münze.
    »Wo hast du die her?«, fragte er staunend.
    »Die hat sie heute gefunden!«, rief Janni.
    »Glück gehabt«, sagte er und schloss Panditas Hand zur Faust. »Pass gut auf sie auf.«
    Der Tag an dem Brunnen in Rom kam ihm in den Sinn. Als er die Münze gefunden und sich, während er sie rücklings in das Wasser warf, nichts sehnlicher gewünscht hatte, als dass Pandita wieder gesund werden würde. Es war ein Brunnen voller Magie, das stand fest: Seit diesem Augenblick hatte sich alles zum Guten gewendet. Erst war er dem Motorrollerfahrer entkommen, der ihn beinahe schwer verletzt oder gar getötet hätte. Dann hatte er in seinem Hotelzimmer am Abend vor der Ziehung einen Umschlag gefunden mit der Aufschrift: Für dich, wenn du heimlich verschwindest , und darin waren zehntausend Dollar gewesen. Er hatte die Scheine immer wieder gezählt, gegen das Licht gehalten, einen sogar zwischen die Zähne genommen, obwohl er auch nicht wusste, wie man echtes Geld von unechtem unterschied. Anschließend hatte er alles eingesteckt und war zum Flughafen gefahren, ohne sich von der Britin und ihrem Freund zu verabschieden. Wer weiß, vielleicht waren der Umschlag und das Geld sogar von
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