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Das Los: Thriller (German Edition)

Das Los: Thriller (German Edition)

Titel: Das Los: Thriller (German Edition)
Autoren: Tibor Rode
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machen wir mit Euch.«
    »Ihr wollt mich in den Tiber werfen?«, erschrak Calzabigi. Er fühlte, wie sein Mut schwand.
    »Unsinn. Wir werden Euch die Pachtgebühr stellen und in Eurem Namen die Lotterie in Berlin fortführen lassen. Indes tut Ihr es auf Rechnung der Kirche, was unser Geheimnis bleibt. Die Einnahmen werden wir, genauso wie die Einnahmen aus der päpstlichen Lotterie, für die Zwecke der Kirche einsetzen.«
    »Also kehre ich zurück nach Berlin?« Calzabigi warf Casanova einen ängstlichen Blick zu. »Was ist mit Marie?«
    Der Papst runzelte die Stirn. »Was für eine Marie?«
    »Niemand wird sie vermissen, und wir werden behaupten, sie ist mit Euch nach Italien zurückgekehrt«, beeilte sich Casanova anzumerken.
    »Ich weiß nichts von dieser Marie, aber Ihr werdet nicht nach Berlin zurückkehren, denn Ihr seid nur eine Strohpuppe«, erklärte der Papst. »Wir werden jemanden finden, der dort Eure Interessen wahrt und Eure Befehle umsetzt.«
    »Wo soll ich dann hin?«, erkundigte Calzabigi sich unsicher.
    »Ihr werdet in ein Kloster gehen und dort den Rest Eures Lebens Buße tun«, sagte der Papst, als sei es beschlossen. »Zudem ist so sichergestellt, dass Ihr nicht in Versuchung geführt werdet, weitere Lotterien zu veranstalten.«
    Calzabigi hielt die Luft an und stieß sie dann vernehmlich aus. »Ihr verlangt viel von mir. Was wird mein Lohn sein?«
    »Ihr sollt reichlicher belohnt werden, als Ihr es Euch je erträumt habt. Ihr werdet denselben Preis erhalten, den wir für die päpstliche Lotterie ausloben. Ein Preis von wahrhaft unermesslichem Wert!« Nach dieser Ankündigung setzte der Papst eine feierliche Miene auf.

79
    R OM
    »Die Nummer drei!«, verkündete Aurelio.
    Fields ballte die Faust und stieß einen Freudenlaut aus.
    »Ich stelle fest, das Los fällt auf Signore Fields.« Der Notar notierte etwas auf seiner Kladde. Dann erhob er sich, zog seine Anzugjacke gerade und reichte Fields über den Schreibtisch hinweg feierlich die Hand. »Ich gratuliere!«
    Eine große Last schien von Aurelios Schultern zu fallen. Plötzlich machte er auf Trisha einen geradezu gelösten Eindruck.
    Der Notar blickte den Verlierer an. »Signore Freihold, wie gern würde ich Ihnen zum Trost ›Vielleicht beim nächsten Mal‹ zurufen. Aber ich fürchte, Ihre Chance war einmalig.« Er lachte, etwas zu schrill. Dann wandte er sich Trisha zu. »Und Ihnen meinen Respekt für Ihre überraschende Entscheidung.«
    Trisha erwiderte sein Kompliment mit einem gequälten Lächeln. Sie fühlte sich wie ein Alkoholiker, der darauf verzichtet hatte, auf einer Silvesterfeier mit den anderen anzustoßen.
    »Haben Sie nicht etwas vergessen, Dottore?«, bemerkte Fields ungeduldig. »Der Preis! Wie viel ist es?«
    Der Notar setzte sich wieder und griff nach dem großen Umschlag vor sich. »Sie haben recht, Signore Fields. Lassen Sie uns nachschauen. Indes bin ich mir nicht sicher, ob wir Ihnen gleich eine Summe werden nennen können. Mit Sicherheit werden wir in dem Umschlag nur einen Hinweis auf das Startguthaben und eine Bankverbindung finden. Ich vermute einmal, bei der Vatikanbank. Das Konto dürfte einige Jahrhunderte überlebt haben. Das sind aber alles nur Vermutungen, die Wahrheit steht hier drinnen.« Er schwenkte fröhlich den Umschlag.
    Fields leckte sich mit der Zunge über die Lippen und beugte sich auf seinem Sitz vor. Der Notar nahm seine Lesebrille, setzte seinen Brieföffner an und öffnete Zentimeter für Zentimeter den Umschlag. Dann blickte er von oben hinein und zog ein in der Mitte gefaltetes Blatt Papier hervor. Vorsichtig öffnete er es und schaute konzentriert darauf.
    »Und?«, fragte Fields, wobei er fast aufsprang. »Was steht dort?«
    Aurelio schüttelte den Kopf.
    »Ich verstehe es nicht«, sprach er vor sich hin und begann offenbar von vorn zu lesen. Dann nahm er den Umschlag und überzeugte sich davon, dass er jetzt leer war. Sein Blick wanderte zu dem nun ebenfalls leeren Kästchen, dann zurück zu dem Dokument in seinen Händen.
    »Nun sagen Sie schon! Was ist es?«, fuhr Fields ihn an.
    Auch Trisha versuchte von ihrem Standort aus, etwas zu erkennen. Doch alles, was sie sah, war ein dicht beschriebenes Blatt festeren Papiers mit reichen Verzierungen. Auffällig war eine weiße, fast fingerdicke Kordel, die am unteren Ende durch zwei ausgestanzte Löcher aus dem Papier hervorschaute und deren zwei Enden mehrfach umeinander geschlungen und mit einem schwarzen Siegel verbunden waren.
    »Mein
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